Andrej Holm in Düsseldorf
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Eine andere Wohnungspolitik ist möglich!
– gemeinwohlorientiert, bezahlbar für Alle und sicher –
Düsseldorf ist eine reiche Stadt. Zugleich ist Düsseldorf aber auch eine Stadt, in der Wohnungsnot herrscht! Und das, obwohl hier im Jahr 2021 fast 5,8 Mrd. € in Immobilien angelegt wurden! Aber die Investitionen fließen nicht dahin, wo sie dringend gebraucht werden, sondern dorthin wo sie die höchsten Renditen versprechen: in den hochpreisigen Wohnungsbau oder in Grundstücke, mit denen – oft ohne konkrete Bauabsicht – auf weiter steigende Immobilienpreise spekuliert wird.
Gleichzeitig besteht ein krasses Missverhältnis zwischen dem Bedarf an bezahlbaren Wohnungen und dem völlig unzureichenden Angebot! In Düsseldorf hat ca. die Hälfte der Haushalte Anspruch auf eine Sozialwohnung! Aktuell können aber nur rund 10 % des Bedarfs abgedeckt werden.
Parallel geht im Wohnungsbestand laufend bezahlbarer Wohnraum verloren, weil renditeorientierte Investoren immer mehr Wohnhäuser aufkaufen, langjährige Mieter*innen verdrängen und die umgewandelten Mietwohnungen dann als Eigentumswohnungen teuer vermarkten.
Aus den bisherigen Erfahrungen lässt sich nur ein Schluss ziehen: Zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums ist der Markt nicht die Lösung, sondern das Problem. Mit einer marktorientierten Wohnungspolitik lässt sich die Wohnungsnot im reichen Düsseldorf nicht beseitigen.
Das Düsseldorfer „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ fordert deshalb eine grundsätzliche Neuorientierung der städtischen Wohnungspolitik. Nötig ist der Aufbau eines gemeinnützigen kommunalen Wohnungssektors, der sich am Gemeinwohl orientiert, am Bedarf an bezahlbarem und sicherem Wohnen, und nicht am Markt. Denn Wohnraum ist keine Ware!
Zu diesen Themen haben wir den Berliner Stadtsoziologen und Wohnungsforscher Andrej Holm gewinnen können, der für sein Engagement für das Recht auf Wohnen bundesweit bekannt ist. Am 20. September wird es in seinem Vortrag mit anschließender Diskussion darum gehen, wie das Wohnen der rendite- und marktorientierten Wohnungswirtschaft so weit wie möglich entzogen werden kann. Es wird weiter danach gefragt, welche Ansatzpunkte es für einen gemeinnützigen Wohnungssektor gibt und wie Schritte auf dem Wege dahin aussehen könnten.
Damit sind politische Herausforderungen verbunden, die sich nicht von heute auf morgen bewältigen lassen. Aber damit beginnen kann man sofort. Darüber wollen wir mit allen Interessierten ins Gespräch kommen.