22.09.2024

Abrissankündigungen und abgestellter Fahrstuhl für Rentner

Drei weitere Mehrfamilienhäuser im stark belasteten Golzheim betroffen

Bündnis für bezahlbaren Wohnraum lädt zum Pressegespräch am 18.09.2024 vor das betroffene Haus.

Die Häuser der Bankstraße 7, 9, 11 und 11a wurden von einer Erbengemeinschaft im Dezember 2021 verkauft. Die ehemaligen Sozialwohnungen will die neue Eigentumsgesellschaft, die B 7 – 11 GmbH & Co. KG umfangreich umbauen und modernisieren. Dabei soll auch das Dach- und das Staffelgeschoss abgerissen werden, obwohl in den Gebäuden noch immer Mieter:innen wohnen. Bisher lagen die Mieten im bezahlbaren Bereich. Im persönlichen Gespräch mit Zanda Martens (MdB SPD) machte der Investor kein Geheimnis daraus, dass er lieber ein leeres Haus ohne Mieter:innen sanieren möchte und es dann als einzelne Eigentumswohnungen verkaufen will.

Nun wurde der Fahrstuhl in den Mehrfamilienhäusern abgestellt, obwohl der TÜV den Fahrstuhl noch bis April 2025 genehmigt hatte. Dies trifft insbesondere die Rentner:innen in dem Haus. Viele von ihnen sind bereits ausgezogen. Ein 74 Jahre alter Mieter mit der Lungenkrankheit COPD kann seine Wohnung kaum noch verlassen. Andere Mieter:innen sollen strittige Kündigungen oder geringste Abfindungen für den Auszug erhalten haben. Leerstände, ausgebaute Türen, gekündigte Garagen, offene stinkende Abwasserrohre, unzureichende Treppenhausreinigung gingen voran. 

Die Bankstraße befindet sich in einem massiv von Verdrängung betroffenen Stadtteil. Dem Bündnis sind hier mehr als zehn Fälle von Verdrängung durch unterschiedliche Investoren bekannt. Darunter auch die Mauerstraße 32, bei der sich die Mieter:innen gegen den Abriss ihres Hauses wehren. 

Seit 2020 prüft die Verwaltung, ob eine soziale Erhaltungssatzung in Düsseldorf erlassen werden kann. Bei dieser wären Umbauten, Abrisse und Modernisierung nicht nur nach dem Baurecht sondern auch unter Berücksichtigung sozialer Faktoren genehmigungspflichtig.

„Längst ist das Problem der Verdrängung durch Schikanen, Mobbing oder angsteinflößenden Abrissankündigungen zu einem flächendeckenden Phänomen geworden. Ohne ausreichenden Schutz der Mieter:innen in Düsseldorf, beispielsweise durch eine soziale Erhaltungssatzung, wird die Verdrängung in der Landeshauptstadt ungebremst weiter gehen. Es ist unverantwortlich, dass sich die Stadt bei der Ausarbeitung der sozialen Erhaltungssatzung, die es in anderen Städten längst gibt so viel Zeit lässt.“ sagt Johannes Dörrenbächer, Sprecher vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.