Mieter*innen organisieren sich gegen Mieterhöhung

Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH, eine im Besitz katholischer Bistümer stehende Immobilienfirma, möchte in Düsseldorf Eller auf der Kissinger Straße die Mieten in 160 Wohnungen erhöhen. Sie begründet die Mieterhöhung in den ehemaligen Sozialwohnungen mit Modernisierungsmaßnahmen. Die bestehenden neun Häuserblocks werden zusätzlich mit neuen Wohnungen auf den Dächern aufgestockt.

Die neu errichteten Wohnungen müssen mit Heizung, Strom und Wasser versorgt werden. Zu den geplanten Modernisierungen zählt unter anderem eine neue Heizung, Wasser- und Stromversorgung, sowie ein Fahrstuhl, der einen barrierefreien Zugang lediglich zu den neu entstehenden Wohnungen ermöglicht. Es ist zu vermuten, dass einige der angekündigten Modernisierungen für den Neubau ohnehin vorgenommen worden wären. Nun werden die Kosten für die Modernisierungen jedoch auf die Bestandsmieter*innen umgelegt.

An der Hersfelder Straße, wenige Meter von der Kissinger Straße entfernt, hat die Aachener SWG vor einigen Jahren ähnliche Modernisierungsmaßnahmen vorgenommen. Mieter*innen berichten, dass die Maßnahmen und die damit verbundenen Mieterhöhungen zum Auszug von vielen Nachbar*innen geführt haben. Außerdem sollen sich die Heiz- und Nebenkosten erhöht haben. In Köln und Berlin soll die katholische Immobilienfirma, die sich selbst auf ihrer Internetseite ein soziales Image gibt, bereits durch kostentreibende Modernisierungen und Leerstand negativ aufgefallen sein.

Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum hat durch mehrfache Flyeraktionen die Mieter*innen der Kissinger Straße organisiert. Viele Mieter*innen werden die Mieterhöhungen von 2,00 Euro den Quadratmeter nicht zahlen können und sind nicht bereit diese stillschweigend hinzunehmen.

„Wir wollen unbedingt verhindern, dass die Menschen an der Kissingerstraße ihr Zuhause verlieren. Von der Aachener SWG fordern wir, dass sie die Mieterhöhungen komplett zurück nimmt und somit ihrem selbst gesetzten sozialen Anspruch gerecht wird.“ sagt Dominikanerpater Wolfgang Sieffert, der sich im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum engagiert. „Wir werben schon lange für eine Millieuschutzsatzung, damit Modernisierungen genehmigungspflichtig werden. Es ist wichtig, dass die Mieter*innen sich bei Modernisierungen möglichst schnell organisieren. Dazu brauchen sie häufig Unterstützung. Doch Unterstützer, wie wir, erfahren in der Regel erst nach den Modernisierungsmaßnahmen von deren Umsetzung. Die Genehmigungspflicht würde uns und den Mieter*innen helfen!“ sagt Johannes Dörrenbächer, Sprecher des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum.

Pressekonferenz / Fototermin

mit Mieter*innen und Vertreter*innen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum und Dominikanerpater Wolfgang Sieffert

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