Breites Bündnis für eine rebellische Stadt protestiert gegen Gentrifizierung

Zum vierten Mal findet die sogenannte Vorabenddemonstration zum 1. Mai am kommenden Samstag, den 30.04.2022 (Start: 18 Uhr, Kiefernstraße) statt. Ein breites Bündnis aus gesellschaftspolitisch Aktiven, Kulturschaffenden, Studierenden und vielen Anderen ruft nach der zweijährigen Corona-Pause wieder zur Demonstration gegen Gentrifizierung und für eine rebellische und kreative Stadt auf.

In den Jahren vor Corona nahmen an den traditionell am 30.04. stattfindenden Demos bis zu 1.000 Menschen teil. Während in den vergangenen Jahren der Fokus stark auf dem Verlust von unkommerziellen Kulturorten, wie der „Brause“ in Bilk und der „Botschaft“ am Worringerplatz lag, sind nun mit dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, das ebenfalls zur Demonstration aufruft, auch inhaltlich verstärkt Mieter*innen-Proteste hinzugekommen. Immer wieder wurde in den letzten Jahren auf Fälle der Entmietung, Spekulation und Zweckentfremdung durch AirBnB hingewiesen. Die politische Verantwortung für diese vermeintlichen Einzelfälle soll bei der Demonstration am kommenden Samstag thematisiert werden. Hinzu kommt, dass sich die finanzielle Lage der Betroffenen durch die Coronapandemie verschlechtert hat und gleichzeitig die Mietpreise in Düsseldorf explodieren. Die Versorgung mit angemessenem Wohnraum wird zum Existenzkampf. Aber auch die Verdrängung wohnungsloser und einkommensschwacher Menschen, wie zuletzt durch den Zaun am Worringer Platz, sollen bei der Demonstration kritisiert werden.

„Die Stadt ist in den letzten Jahren zum Spielball für Kapitalanleger geworden. Der öffentliche Raum für arme und wohnungslose Menschen wird zusehends minimiert und viele Mieter*innen werden verdrängt und von der Politik vollkommen allein gelassen. Für uns ist es an der Zeit dieser neoliberalen Stadtpolitik etwas entgegenzusetzen.“ sagt Johannes Dörrenbächer vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum und Sprecher des Bündnisses für eine rebellische Stadt.

„Stadt entsteht durch gemeinsame Interaktion – die Regeln für ein Zusammenleben muss eine Stadtgesellschaft ständig neu verhandeln. Neben bezahlbarem Wohnraum brauchen Bewohner*innen daher Räume der Versammlung und Auseinandersetzung, die für alle frei zugänglich sind. Kunst und Kultur leisten dazu einen unverzichtbaren Beitrag. In Zeiten, in denen kulturelle Zwischennutzung zum Planungstool von Investoren geworden ist, brauchen wir Strategien für planungssichere Kulturräume in Düsseldorf.“ sagt Clara Bolla vom FFT und Sprecherin des Bündnisses für eine rebellische Stadt.

Demonstration

30.04.2022 Start: 18 Uhr Kiefernstraße 23

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