Nachbarschaftstreffen: Für alle ein Plätzchen

Wir von „Zeit zu bleiben“ und das „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ laden zum gemütlichen Zusammenkommen bei warmen Getränken und Plätzchen auf dem Friedensplätzchen ein. Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt führt dazu, dass sich viele Menschen die Mieten in Unterbilk – und in ganz Düsseldorf – nicht mehr leisten können. Investoren kaufen Häuser und treiben die Mieten nach oben. In vielen Fällen versuchen sie, die Mieter:innen mit alten, günstigen Mietverträgen aus ihren Wohnungen zu verdrängen. In anderen Häusern werden die Nebenkosten exorbitant in die Höhe getrieben oder einfach nichts mehr repariert. Wer das alleine aushalten muss, gibt schnell auf. In Unterbilk sollte es ein Plätzchen für alle geben. Gemeinsam können wir uns gegen Verdrängung und Entmietung wehren. Wir freuen uns auf Euch!

Steigende Mieten und kaputte Decken auf der Kettwiger Straße

Die FB Invest Düsseldorf GmbH hat auf der Kettwiger Straße insgesamt vier Häuser gekauft. Nach dem Kauf gab es für die Mieter:innen erst mal Mieterhöhungen von 20 Prozent. Danach wurde Modernisierungen und damit verbundene unangenehme Baumaßnahmen und daraus resultierende erhöhte Mieten angekündigt. Dann hieß es, dass manche Wohnungen bei den Umbaumaßnahmen unbewohnbar seien und man ausziehen solle – ansonsten müsse man mit einer Verwertungskündigung rechnen. Nachdem dann viele ausgezogen sind, wurde neu vermietet. Zimmerweise wird für eine Wohnung ein qm Preis von ca. 18 Euro kalt verlangt. Die Zimmer sind minimal möbiliert. Eine vergleichbare Wohnung im Haus kostete zuvor 302 Euro monatlich und wurde so für etwa 6 Euro kalt vermietet. Außerdem steht der Verdacht im Raum, dass in dem Haus zwei Wohnungen gewerblich über Airbnb vermietet werden. Probleme gibt es auch mit Nebenkostabrechnungen und Mängeln am Dach. Alles in allem wieder mal einer dieser bedauerlichen Einzelfälle. Was würde helfen? Soziale Erhaltungssatzungen, Vorkaufsrecht, eine wirksame Mietpreisbremse, die auch für möblierte Wohnungen gilt und eine funktionierende Zweckentfremdungsatzung gegen AirBnB Wohnungen. Wir haben die Stadt Düsseldorf und die Presse informiert. Hoffen wir, dass es den Mieter:innen, die um ihr Zuhause bangen, etwas bringt!

Wir bedanken uns bei der Postcodelotterie, die unsere Arbeit durch eine Projektförderung unterstützt.

Mietenwahnsinn auf der Klever Straße

Rückschau zur Pressekonferenz am 10. Juni 2025 mit Mieter:innen aus dem Stadtteil und dem Mieterverein Düsseldorf.

Vor kurzem haben wir erfahren, dass auf der Klever Straße in Golzheim eine maximal 60qm kleine Wohnung mit Terasse im Souterrain des Hauses für 2495€ kalt vermietet werden soll. Zuvor lebte eine Rentnerin in der Wohnung, ihr wurde im Mai 2023 wegen Eigenbedarfs gekündigt. Nachbar:innen im Haus berichten, dass danach nie jemand in diese Wohnung eingezogen ist. Heute haben wir gemeinsam mit Anwohner:innen und dem Mieterverein Düsseldorf vor dem Haus mit der Presse gesprochen und den Fall bekannt gemacht.

An einem Mietpreis von 30-40€ den Quadratmeter kalt zeigt sich wieder mal deutlich: Solange Wohnungen auf dem «freien» Markt vertrieben werden und an Profitinteressen geknüpft ist, kann bezahlbarer Wohnraum nicht langfrstig erhalten werden. Wohnraum muss dem profitorientierten Markt entzogen werden.

Und solange das nicht passiert, muss die Stadt wenigstens von sich aus aktiv werden und mindestens die Einhaltung der Mietpreisbremse kontrollieren, sonst ist diese unwirksam. Ausserdem sollte sie Nachforschungen anstellen, was es mit der Eigenbedarfskündigung der vormaligen Mieterin auf sich hat. Wohnungseigentümer dürfen so nicht mit Mieter:innen umgehen!

Doch anstatt dass die Ermittlungsbehörden gegen Mietwucher oder Betrug aktiv werden, sind sie heute gegen uns vorgegangen. Ein mit Blaulicht und Martinshorn anfahrender Mannschaftswagen störte zunächst die Pressekonferenz. Dann wurde unser Sprecher Johannes Dörrenbächer auch noch wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz von der Polizei angezeigt.

Wir machen natürlich weiter: in Golzheim und in anderen Stadtteilen. Denn Wohnraum ist keine Ware und Investoren müssen endlich wieder raus aus unseren Vierteln!

Wir freuen uns, dass die Postcodelotterie mit ihrer Förderung unsere Arbeit unterstützt.