EINE ANDERE WOHNUNGSPOLITIK IST MÖGLICH! WAS KANN DÜSSELDORF VON WIEN LERNEN?

Eine andere Wohnungspolitik ist möglich!
Was kann Düsseldorf von Wien lernen?

Düsseldorf ist eine reiche Stadt – und eine wachsende Stadt, in der viel gebaut wurde, aber offensichtlich das Falsche. Denn gleichzeitig herrscht Wohnungsnot. So werden aktuell nur knapp 11 % des Bedarfs an Sozialwohnungen gedeckt. Trotz des über zehn Jahre währenden Immobilienbooms hat der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in diesem Zeitraum sogar zugenommen. Daran wird deutlich: Der Markt ist nicht die Lösung, sondern das Problem.
In Wien hingegen werden 60 % der Mietwohnungen dauerhaft sozial gefördert. Allein auf städtische Gemeindewohnungen entfällt mehr als ein Viertel des Wohnungsbestandes. Nachdem vielerorts die Bestände verkauft und der soziale Wohnungsbau aufgegeben wurden, stellt Wien eine wohnungspolitische Alternative dar: Keine andere Stadt in Europa besitzt so viel Wohnraum, der dem Zugriff des freien Marktes entzogen ist. Wie ist das zu erklären? Kann das Wiener Modell angesichts der anhaltenden Wohnraumkrise ein Vorbild für andere Städte sein? Und was kann eine Stadt wie Düsseldorf von Wien lernen?
Antworten auf diese Fragen verspricht ein Vortrags- und Diskussionsabend mit Christian Schantl
als Vertreter von „Wiener Wohnen“. Als städtische Institution ist „Wiener Wohnen“ für den kommunalen Wohnungsbestand und Wohnungsbau zuständig, darunter die 220.000 Gemeindewohnungen, in denen rund jede:r vierte Einwohner:in Wiens lebt. Im Anschluss daran sollen im zweiten Teil der Veranstaltung die Wiener Verhältnisse in der Diskussion auf die wohnungspolitische Situation in Düsseldorf bezogen werden: Wie lässt sich hier bezahlbarer, sicherer und angemessener Wohnraum nicht nur für wenige, sondern für alle Bewohner:innen spürbar ausbauen und dauerhaft erhalten?

Christian Schantl ist in Kärnten, der südlichsten Region Österreichs, geboren und studierte Sport und Literatur an der Universität Wien. Bevor er zu Wiener Wohnen kam, war er in verschiedenen Positionen in den Bereichen Marketing und Kommunikation tätig.


Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, des FB Architektur der Hochschule Düsseldorf, des FFT Düsseldorf, Arbeit und Leben NRW, Bund Deutscher Architektinnen und Architekten, Mieterverein Düsseldorf sowie der Gewerkschaft ver.di – Ortsverein Düsseldorf

Offener Brief an die Lodde Immobiliengruppe

Wir dokumentieren hier einen offenen Brief von Mieter:innen aus den Häusern der Lodde Immobiliengruppe. Der Brief wurde nicht vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum verfasst und spiegelt auch nicht die Positionen des Bündnisses direkt wieder. Wir unterstützen die Mieter:innen jedoch in ihrem Widerstand gegen Entmietung und Verdrängung.

Sehr geehrter Herr Frederic Lodde,

sehr geehrter Herr Jonas Roeben,

der Lodde Immobiliengruppe,

sehr geehrter Herr Horst Philipp,

als Mieter:innen und ehemalige Eigentümer:innen Ihrer Immobilien fordern wir Sie auf, zu den im März 2024 in den Düsseldorfer Medien bekannt gewordenen Vorwürfen Stellung zu nehmen.

Vor der Berichterstattung in der Presse haben Sie keinerlei und danach eine nur sehr sparsame Reaktion auf die Beschwerden Ihrer Mieter:innen über einen unseriös, ignorant und aggressiv erscheinenden Umgang gezeigt. Auch auf die Meldungen eklatanter Missstände in einigen Ihrer Häuser konnten wir bisher wenige Reaktionen von Ihnen feststellen.

Überraschend war dagegen, dass negative Erfahrungsberichte und Google-Bewertungen zu Ihrem Unternehmen beinahe unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe in den Medien gelöscht wurden. Hier drängt sich der Eindruck auf, dass Ihnen Ihr Image im Internet, dass Sie gegenüber Ihren Investoren wahren zu wollen scheinen, wesentlich wichtiger ist, als das Wohlergehen Ihrer Mieter:innen. Nachhaltiger wäre es gewesen, Ihre Mieter:innen anständig zu behandeln, damit es gar nicht erst zu negativen Erfahrungsberichten und Bewertungen gekommen wäre.

Was z. B. spricht dagegen, Ihre EDV zu straffen und Ihre Mitarbeiter:innen zu schulen, um z. B. gegenstandslose Mahnungen und fehlerübersäte Nebenkostenabrechnungen zu vermeiden?

Was z. B. spricht dagegen, Verträge genauer lesen zu lassen, anstatt bedrohlich wirkend zu klagen?

Was z. B. spricht dagegen, zum Einen solide Handwerksunternehmen zu beauftragen, um Schäden in den Wohnungen zu beheben und zum anderen den Mieter:innen einen tatsächlich gleichwertigen Ersatzwohnraum für die Zeit eines ev. notwendigen Verlassens der Wohnung bereitzustellen?

Was z. B. spricht dagegen, bei vermeintlichen Außenständen erst einmal klärend zu kommunizieren, anstatt samt bedrohlich aussehendem SCHUFA-Logo im Briefkopf auf die Gefährdung des Mietverhältnissens hinzuweisen?

Ein Unternehmen der Größenordnung der Lodde Immobiliengruppe muss in der Lage sein, seine Geschäfte so zu führen, dass sich nicht mindestens der Eindruck von passiv aggressiver Unprofessionalität oder in kauf genommener Nachlässigkeit aufdrängt. Denn uns drängt sich viel mehr der Eindruck auf, dass Sie ältere Häuser aufkaufen mit dem Ziel die Mieten in diesen Häusern drastisch zu erhöhen oder die Wohnungen teurer einzeln zu verkaufen. Wir sehen den Sozialen Frieden in unseren Häusern gefährdet. Die Meisten von uns lebten seit vielen Jahren friedlich zusammen, bevor Sie der Eigentümer unserer Häuser wurden.

Sie werben für sich als ein Unternehmen «mit Herz und Verstand». Im Düsseldorfer Express konnten wir jedoch lesen, dass Sie einer Mieterin sogar die Kaution abgenommen hätten, bevor die Mieterin die Wohnung besichtigen konnte. Im Nachhinein soll sich die Wohnung als völlig verschimmelt herausgestellt haben.

Wir lassen uns zukünftig nicht mehr so behandeln. Wir haben uns zusammen geschlossen und werden uns auch zukünftig gemeinschaftlich für einen respektablen Umgang einsetzen. Wir möchten in Frieden wohnen, fair und anständig behandelt werden.

Wir wollen uns gemäß gesetzlicher Vorgaben und geltender Rechtsprechung in Sicherheit fühlen können. Wir erwarten eine Stellungnahme zu den oben genannten Forderungen und Fragen bis zum 31.07.2024.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Mieter:innen aus Ihren Häusern

Dieses Schreiben ist ohne Unterschrift gültig.

Kampagnenförderung durch Bewegungsstiftung

Im September starten wir die neue Kampagne „Mieter:innen schützen jetzt!“ gemeinsam mit verschiedenen Mieter:innen – Gruppen wollen für mindestens sechs Monate für einen konsequenten Mieter:innen-Schutz kämpfen. Ziel ist es vorhandene wohnungspolitische Instrumente wie die Umwandlungsverordnung oder das Wirtschaftsstrafgesetz in NRW zur Anwendung zu bringen. Beide Instrumente wären hilfreich, um Mieter:innen vor klassischen Entmietungsmethoden zu schützen. Die Umwandlungsverordnung setzt das Umwandeln von Miet- in Eigentumswohnungen unter Genehmigungsvorbehalt. Dieses Geschäft ist für Investoren lukrativ. Sie kaufen Mehrfamilienhäuser und setzen die Mieter:innen mit Mobbingmethoden auf die Straße. Im Anschluss verkaufen sie die leeren Wohnungen als Eigentumswohnungen teurer weiter. Der Genehmigungsvorbehalt könnte hier dem Geschäft einen Strich durch die Rechnung machen und Mieter:innen effektiv schützen. Das Wirtschaftsstrafgesetz könnte Anwendung finden, wenn Investoren Baumaßnahmen nur durchführen lassen, um Mieter:innen zu vertreiben. Gerade Baumaßnahmen zählen zu klassischen Mobbingmethoden, um Mieter:innen aus ihren Häusern zu ekeln. Wir wollen dafür kämpfen, dass auch dieses Gesetz in NRW zur Anwendung kommt. Unterstützung erhalten wir jetzt von der Bewegungsstiftung, bei der wir einen Antrag zur Kampagnenförderung gestellt und bewilligt bekommen haben. Achtet also auf weitere Ankündigungen. Ab September geht’s los.

Mieter:innen mit Badeutensilien protestieren gegen fehlenden Schutz und Neubau bezahlbarer Wohnungen

Mieter:innen mit Badeutensilien protestieren gegen fehlenden Schutz und Neubau bezahlbarer Wohnungen

In der kommenden Stadtratssitzung soll ein Förderprogramm zum Bau neuer Wohnungen verabschiedet werden. Mieter:innen und das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum protestieren am 27.06.2024 um 13 Uhr unter dem Titel „Mieter:innen gehen baden – Unterstützung erhält nur die Wohnungswirtschaft“ mit Badekleidung, Rettungsringen und -westen gegen dieses Programm.

Das Förderprogramm sieht vor, nur den Bau von Wohnungen für Haushalte mit mittleren Einkommen zu fördern. Startmiete bei Mietwohnungen: 12 €/qm. Dieses Programm nützt vor allem der Wohnungswirtschaft, die seit Jahren vom Immobilienboom profitiert hat und nun auf staatliche Unterstützung angewiesen ist. Für Haushalte mit geringerem Einkommen ist eine Miete von 12 €/qm nicht bezahlbar. Sie werden in dem Programm der Stadt nicht berücksichtigt, weil es für sie schon die öffentlich geförderten Sozialwohnungen gäbe. Tatsächlich gibt es jedoch viel zu wenige Sozialwohnungen und deren Zahl nimmt weiter ab.

Das größere Problem ist derzeit nicht der fehlende Neubau, sondern das Verschwinden bezahlbarer Wohnungen. Seit Jahren verlieren nämlich Mieter:innen ihre bezahlbaren Bestandswohnungen, weil Investoren sie aus ihren Wohnungen drängen. In Düsseldorf sind diese Entmietungen längst keine Einzelfälle mehr. Maßnahmen, die diesen Verlust von bezahlbarem Wohnraum stoppen könnten, wurden bisher nicht umgesetzt. Das Land NRW blockiert wichtige Maßnahmen und auch der Stadtrat hat vergangenes Jahr einen Antrag der Grünen abgelehnt, sich beim Land für einen besseren Mieterschutz einzusetzen.

Helmut Schneider, Sprecher des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum sagt: „Wenn die Mieter:innen nicht besser vor Verdrängung durch renditehungrige Investoren geschützt werden, droht im Wohnungsbestand mehr bezahlbarer Wohnraum verlorenzugehen, als überhaupt neuer gebaut werden kann. Die vorhandenen gesetzlichen Regelungen zum Mieterschutz müssen konsequent angewandt werden. Die Blockadehaltung des NRW-Bauministeriums beim Mieterschutz muss endlich überwunden werden und die Stadt muss Mieter:innen, die von Verdrängung betroffen sind, besser schützen.“

«Wärme-Contracting» – die jüngste Variante der Mieter:innen-Abzocke von Vonovia

Die Immobilienkrise hat die großen Wohnungsunternehmen heftig getroffenen. So hat Vonovia im Jahr 2023 6,7 Mrd. € Verlust gemacht (noch 2022 betrug der Verlust „nur“ 669 Mio.€). Steigende Zinsen und Baukosten haben die Verpflichtungen von Vonovia so in Höhe getrieben, dass sie die Einnahmen deutlich übertroffen haben. Zugleich hat sich durch die steigenden Zinsen der Buchwert der Mietimmobilien des Unternehmens von 94,7 Mrd. € auf 83,9 Mrd. € reduziert. Während die Immobilienpreise insgesamt deutlich zurückgegangen sind und derzeit kaum noch neue Wohnungen gebaut werden, bleiben die Wohnungsmieten nicht nur auf hohem Niveau, sie steigen sogar noch weiter. 

Müssen die Vonovia-Aktionäre trotz der Krise ihres Unternehmens am Hungertuch nagen? Keineswegs: Das Vonovia-Management hat der Aktionärs-Hauptversammlung im März vorgeschlagen, trotz Krise eine Dividende auszuschütten. Mit 90 Cent pro Aktie soll sie sogar um 5 Cent höher als im Vorjahr liegen. 

Wie das geht? Ganz einfach: Man verspricht schon mal eine goldene Zukunft, was nichts kostet: „Eine Rückkehr zum Wachstumskurs ist in Sicht.“, sagt Vonovia-Chef Buch. Und bis es soweit ist, lässt man die Mieter:innen bluten! Die jüngste Variante des auf Abzocke getrimmten Vonovia-Geschäftsmodells: Per „Wärme-Contracting“ wird die Wärmeversorgung ganzer Siedlungen an externe Unternehmen ausgelagert. Die sind nicht nur für Instandhaltung und Verwaltung der Wärmeversorgung zuständig, sie kontrollieren auch die Kosten und legen sie auf die Mieter:innen um. Und die Kosten dieser Heizungsumlage können mehr als happig ausfallen: In einer alten Arbeitersiedlung in Bottrop-Welheim wurden von 140 Mietparteien Nachzahlungen für 2021/2022 in Höhe mehrere hundert bis mehrere tausend Euro verlangt. In einem Fall sollte die Nachzahlung von 500 € um mehr als das Fünfache auf 2.740 € steigen! Sicher sind die Heitzungskosten 2021 generell gestiegen, ein solcher Anstieg ist aber völlig absurd!

Kann das mit rechten Dingen zugehen? Einsicht in die Belege könnte Klarheit schaffen. Aber da trifft man bei Vonovia einen ganz wunden Punkt: Das Unternehmen will sich partout nicht in Karten schauen lassen, wie die Preisgestaltung von Subunternehmen ausfällt und was von den Einnahmen in der Vonovia-Kasse landet. Einsicht in die Belege haben die Mieter:innen in Bottrop bis heute nicht bekommen, dafür eine Mahnung nach der anderen. Zwar wurde ein Großteil der Nachforderungen nach zahlreichen Einsprüchen zurückgezogen, aber extrem gestiegene Abschlagszahlungen und Arbeitspreise sind geblieben. Wie hoch die tatsächlichen Wärme-Beschaffungskosten sind, erfährt man nicht. „Das ist alles instransparent“, so Knut Unger vom Mieterverein Witten. 

Die Bottroper Mieter:innen haben ihr Anliegen in der Fragerunde der Vonovia-Hauptversammlung vorgebracht, die daraufhin für einige Minuten unterbrochen wurde. Vonovia-Chef Buch erklärte schließlich: “Wir haben generell, das ist mir bewusst, ein Problem mit Heizkosten“.

Die Vonovia-Mieter:innen haben nicht nur ein Problem mit Heizkosten. Sie haben ein Problem mit Vonovia! Wie lange will die Gesellschaft die Befriedigung des Grundbedürfnisses Wohnen noch privaten Abzocke-Unternehmen wie Vonovia überlassen?

Helmut (9.5.24) 

Quellen: Mieterverein Witten: https://www.mvwit.de, ARD-aktuell/tagesschau 8.5.24

Jetzt mitmachen!

Zunächst wünschen wir Ihnen und euch ein frohes und wohnungspolitisch erfolgreiches neues Jahr!

Mietwahnsinn öffentlich machen, Mieter:innen organisieren und Aktionen durchführen braucht engagierte Mitstreiter:innen. Sich inhaltlich damit ausneinander zusetzen, wie eine andere wohnungspolitik möglich ist und wo wir am Besten ansetzen können, braucht kreative Köpfe. Wenn du keine Lust mehr hast zuzuschauen, wie die Zustände auf dem Wohnungsmarkt immer verrückter werden, dann haben wir was für dich: Unser Kennlerntreffen. Am 22. Januar um 19 Uhr bei fiftyfifty in der Höhenstraße 51. Dort geben wir einen ersten Einstieg in die Bündnisarbeit. Was machen wir? Wie arbeiten wir? Und wo kannst du dich konkret engagieren? Komm vorbei und mach mit uns aus Miethaien Fischstäbchen!

Wohnungsbauoffensive der Stadt Düsseldorf: 8.000 sind nicht genug!

Seit über 15 Jahren verschärft sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Düsseldorf. Da ist es mehr als überfällig, dass jetzt erstmals das Thema bezahlbarer Wohnraum von der Düsseldorfer Regierung offensiv angegangen wird.
Zusammen mit einem breiten Bündinss aus 20 Vereinigungen aus Düsseldorf zeigen wir auf, wie diese “Wohnungsbauoffensive” einzuschätzen ist, und welche Werkzeuge und Entwicklungen wir brauchen, um wirklich bezahlbaren Wohnraum zu realisieren.

Ausmaß des fehlenden bezahlbaren Wohnraums in Düsseldorf:
– Mehr als 50% der Miethaushalte zahlen mehr als 30% des Einkommens für die Miete. Damit korrespondiert, dass mehr als 50% der Miethaushalte einen Anspruch auf einen Wohnungsberechtigungsschein und damit Sozialwohnungen haben. Sichtbar wird so bei steigenden Mieten ein Bedarf von rd. 150.000 bezahlbaren Wohnungen!
-Der gemeinwohlorientierte Mietwohnungsbestand (SWD,
Genossenschaften, kirchliche Wohnungsunternehmen), der Bestand an bezahlbaren Wohnungen in privaten Mietshäusern (durch Immobilienhaie zunehmend gefährdet) und der Bestand an Sozialwohnungen decken diesen Bedarf nicht ab. Hinzu: 9.000 Sozialwohnungen fallen von 2022 bis 2031 aus der Bindung.
Mehrere Zehntausend bezahlbare und sichere Wohnungen fehlen!

Parallel überlässt die Stadt seit mehr als 15 Jahren Wohnen dem Markt und
renditeorientierten Investoren mit den Folgen:

– Beim Boden: Bodenspekulation und durch Spekulation hochgetriebene Bodenpreise, entsprechende Baukostenanteile und jetzt brachliegende Flächen, die nicht bebaut werden.
– Beim Neubau: nur hochpreisiges Bauen (Eigentumswohnungen,
Mikroapartments, teure Mietwohnungen) – eingeschränkt durch das Handlungskonzept Wohnen – jetzt durch platzen der Spekulationsblasen, teurere Kreditzinsen und Baukosten zunehmend Insolvenzen und Bauruinen
– Im Bestand: Herausholen möglichst hoher Mieten bei Vernachlässigung der Substanz durch Wohnungskonzerne und renditeorientierte Vermieter*innen – Kauf von privaten Mehrfamilienhäusern, Verdrängung und Vernichtung von bezahlbarem Wohnraum durch renditeorientierte Investoren – spekulativer Leerstand und gewerbliche Zweckentfremdung von Wohnraum.
Diese Folgen zeigen, wie verheerend sich dAbhängigkeit der Stadt von renditeorientierten Investoren auswirkt. Unsere Schlussfolgerung: Ein dem Bedarf an bezahlbarem und sicherem
Wohnen gerecht werdendes Wohnungsangebot ist nur über den offensiven, schrittweisen Ausbau eines gemeinwohlorientierten Wohnungssektors (Stadt, Genossenschaften, gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen) beim Neubau und im Bestand verwirklichbar.


Einschätzung zu Wohnbauoffensive/Baulandmodell vor diesem Hintergrund:
Die angekündigten mindestens 8.000 Wohneinheiten bis 2030 bedeuten nicht 100% bezahlbares und sicheres Wohnen. Das neue Quotierungskonzept zugrunde gelegt, gäbe es je nach Projektgröße einen Anteil von 20 bis 33% frei finanzierter Wohnungen, deren Mieten absehbar nicht als bezahlbares
Wohnen gelten können.


Zum Handlungsfeld Boden(vorrats-)politik:
Erstmals und endlich ist ein systematisches Vorgehen bei Erfassung und Aufkauf potentieller, städtischer Baugrundstücke erkennbar
(Potentialkataster…)
Damit verbunden wird der Anspruch formuliert, alle
Vorkaufsrechtsmöglichkeiten auszuschöpfen. Es werden jedoch, nicht alle, die genutzt werden könnten, genannt!
Im Sinne eines strategischen Flächenaufkauf sind nicht nur die 7 großen sondern auch alle anderen kleineren z. B. Brachflächen (Baulandpotential 65%) sind genauso strategisch wichtig!
Wie es durchscheint, will die Stadt die großen Grundstücke zum Verkehrswert erwerben und dann – im Vergleich zu vorher – ermäßigt an renditeorientierte Investoren weitergeben. Wenn ja: ein Unding! Enteignung (Baugebot!) und
Nutzung als städtische Flächen wären angesagt!
Es gibt (bis auf Einzelfallentscheidung per Vorlage) keine Aussagen zur Finanzierung der beabsichtigten Bodenpolitik! Wie dann eine solche realisieren?


Handlungsfeld Neubau:
Auf städtischen Grundstücken formuliert die Stadt erstmals als Ziel die Realisierung von 100% bezahlbarem Wohnen über die städtischen und gemeinwohlorientierten Wohnungsbauunternehmen und Genossenschaften.
Der Anspruch wird jedoch bei 20 bis 33% frei finanzierten Wohneinheiten (Bedingungen der Landesförderung) mit absehbar höherpreisigen Mieten nicht eingelöst. Die Stadt müsste sich beim Land für eine Vollförderung für städtische
Grundstücke einsetzen.


Auf privaten Grundstücken:
Der Einsatz für einen Förderweg C bedeutet die Einführung eines dann geförderten „preisgedämpften“ Wohnens durch die Hintertür für renditeorientierte Investoren = Renditeförderung bis zum Marktpreis! Das kann nicht mehr sein: Die Mittel müssen für bezahlbares Wohnen auf städtischen
Grundstücken verwendet werden!


Zum Handlungsfeld Bestand: Kein Einsatz für den Erhalt und Ausbau von bezahlbarem Wohnen!

– gemeinwohlorientierter Wohnungssektor voraus.
– Keine Aussagen, wie das Herausfallen von Sozialwohnungen aus der Bindung gestoppt/verhindert werden soll – z. B. Einsatz für eine Aufhebung der Bindungsfrist beim Land.
– Keine Strategie gegen renditeorientierte Investoren, die von privat
Mehrfamilienhäuser kaufen, höchstmögliche Mieten rauspressen,
Mieterinnen verdrängen, modernisieren, Miet- in Eigentumswohnungen umwandeln:

o Kein Anerkennen der Dimension des Problems und der Folgen für die Mieterinnen.
o Kein Einsatz für minimalste Instrumente zum Schutz der betroffenen Mieter*innen – Negativstbeispiele: Seit 2018 Auftrag der Erarbeitung einer sozialen Erhaltungssatzung und Ablehnung des Genehmigungsvorbehaltes bei Umwandlung von Miet- in
Eigentumswohnungen im Stadtrat im Juni 2023.
o Keine Initiative bei Land/Bund für ein Vorkaufsrecht für private
Mietshäuser/bebaute Grundstücke in Gebieten mit angespanntem
Wohnungsmarkt (gilt schon für unbebaute o. brachliegende
Grundstücke!).

– Vollkommen unzureichendes Kontrollieren und Vorgehen der Stadt gegen Leerstand und Zweckentfremdung (auch Frage des notwendigen Personals!)


Zur Finanzierung:
– Keine Angaben, welche städtischen Mittel wie und in welcher Form bereitgestellt werden sollen (z.B. für den städtischen Wohnungsbau, die Bodenpolitik oder den Aufkauf von Häusern) als Haushaltsansatz oder in Form eines gemeinwohlorientierten Fonds
– Anscheinend alleiniges Setzen auf erweiterte Zuschüsse des Landes/Bundes
– Keine Initiative an das Land für einen Wegfall der Förderbedingung 20 -33% für städtische Grundstücke.
– Statt dessen: Intensiver Einsatz der Stadt für einen Förderweg C
(preisgedämpftes Wohnen) und von Belegungsrechten zugunsten von Investoren = Finanzierung deren Rendite.


Insgesamt:
– Das neue Baulandmodell ist kein ganzheitliches, wohnungspolitisches
Gesamtkonzept.

– Dies zeigt sich besonders drastisch am städtischen (Nicht-)Handeln im Handlungsfeld Bestand. Fortschritte beim neu bauen werden so aufgefressen.
– Bei Vorrang von bezahlbarem und sicherem Wohnen durch Ausbau des gemeinwohlorientierten Wohnungssektors muss die Stadt in allen Handlungsfeldern alle ihre Möglichkeiten offensiv nutzen. Sie muss zugleich zusammen mit anderen Städten und Gemeinden die notwendigen rechtlichen und finanziellen Forderungen an Land und Bund gebündelt adressieren.

Die Krise des Immobilienmarktes spitzt sich zu – platzt jetzt die Blase?


In Düsseldorf hat es nach der de facto Pleite der Adler Group nun auch die Immobilienunternehmen Centrum (u.a. Calatrava Projekt an der Kö), Development Partner, Project Immobilien (steht u.a. für den Brause-Abriss) und jetzt Euroboden in Gerresheim erwischt. Sie alle mussten Insolvenz anmelden. Quaterback, die am Niederkasseler Lohweg offensichtlich versuchen, Mieter:innen rauszumobben, um entmietete Immobilien zu verkaufen, statt neue Wohnungen zu bauen, könnte der nächste Pleitekandidat sein. Das sind keine Einzelfälle mehr. Wir haben es mit einer veritablen Krise auf dem Immobilienmarkt zu tun, über Düsseldorf hinaus. Selbst Wohnungsgroßkonzerne wie LEG und Vonovia machen Verluste und müssen Wohnungsbestände verkaufen, um ihre Verbindlichkeiten zu begleichen.

Aber auch anderswo in der Welt gibt es beunruhigende Krisenmeldungen: In der VR China ist inzwischen nach dem großen Immobilienkonzern Evergrande ein weiterer Branchenriese, Country Garden, an den Rand der Insolvenz geraten. Der Immobiliensektor insgesamt ist für die chinesische Wirtschaft von enormer Bedeutung. Würden beiden Großkonzerne unkontrolliert zusammenbrechen, hätte das schwerwiegende Folgen für die chinesische Wirtschaft. Und weil die inzwischen auch für die Weltwirtschaft von großer Bedeutung ist, hätte das auch weltwirtschaftliche Folgen.

Bedeutet das nun ein Platzen der Immobilienblase? Eine Ökonomen“weisheit“ besagt, dass man eine Spekulationsblase erst erkennt, wenn sie geplatzt ist. Diese Banalität ist keine wissenschafliche Erkenntnis, sondern Alltagserfahrung: Hinterher ist man halt immer schlauer. Leider trifft diese Volksweisheit aber nicht auf den Immobilienmarkt zu. Hier gilt eher das Motto ’Nach der Blase ist vor der Blase›. Oder anders gesagt: Die überlebenden Krisengewinnler machen weiter wie vorher – bis zum nächsten Crash.

Wahrscheinlich ist es müßig, darüber zu spekulieren, ob das Krisengeräusch, das wir gerade hören, mehr ist als die aus der Blase entweichende Luft. Die Gefahr ist aber auf jeden Fall real, dass die Blase platzt – mit unkalkulierbaren Folgen.

Was folgt daraus?

1. Eine Erkenntnis: Die Immobilienblase hat sich nicht erst seit Kurzem entwickelt. Sie hat sich im Laufe eines über 10jährigen Immobilienbooms gebildet, weil Investoren die Preise in astronomische Höhen spekuliert haben. Dass das nicht auf Dauer sein kann, wussten alle. Und dass man an eine Grenze gestoßen ist, ab der sich die Preise nicht mehr ohne Weiteres am Markt realisieren lassen, hat sich schon im Jahr 2021 gezeigt – also lange vor dem Ukraine-Krieg und allen damit zusammenhängenden Folgen wie u.a. hohe Energiepreise, Inflation, hohe Zinsen, hohe Baukosten, die jetzt gern als Erklärungen für die Krise herangezogen werden. Das alles spielt eine Rolle, aber die Krise auf dem Immobilienmarkt ist vor allem die Krise eines spekulativen Geschäftsmodells.

2. Eine Forderung: Jetzt wird der Ruf der Immobilienwirtschaft immer lauter, „der Staat“ möge helfen (als Regulierer wollte man ihn vorher unbedingt draußen halten), was ja nur heißt, die Allgemeinheit möge die Verluste der Spekulanten übernehmen, damit sie wieder Appetit auf Investitionen bekommen. Man muss daran erinnern, dass der Immobilienmarkt die Wohnungskrise nicht gelindert, sondern im Gegenteil mit heraufbeschworen und verschärft hat. Der Markt hat im Boom versagt, ausreichend bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen. Aber statt  privaten Investoren jetzt mit Steuermitteln unter die Arme zu greifen, sollten diese Mittel besser in den Aufbau eines kommunalen, nicht vom Markt bestimmten Wohnungssektors fließen!

Wenn die Kommunen jetzt Immobilien günstig aus der Insolvenzmasse vom Pleiteunternehmen erwerben können, sollten sie das tun – aber nicht, um sie dann postwendend an den nächsten Privatinvestor weiterzureichen! Sie sollten sie vielmehr behalten und für den Aufbau eines kommunalen, dem  Markt entzogenen, demokratisch kontrollierten Wohnungssektors einsetzen. Darin hätten auch die Genossenschaften, und sogar private Wohnungsunternehmen ihren Platz, wenn sie sich im Mietwohnungsbau am Prinzip der Kostenmiete und nicht dem der Renditemaximierung orientieren. Auf diese Weise könnten bestehende Wohnungen erhalten bleiben und neue gebaut werden, die sich nicht nur wenige, sondern alle Bewohner:innen der Stadt  leisten können.

Großrazzia bei Adler Real Estate

Nach der Anfang des Jahres gerade noch vermiedenen Pleite befindet sich der Immobilienkonzern Adler Group unter dem Druck seiner Anleihe-Großgläubiger (u.a. Blackrock und Pimco) derzeit in einem Prozess der Selbstabwicklung. Die Verantwortlichen der Adler Group mögen gedacht haben, schlimmer könne es nicht mehr kommen. Jetzt müssen sie lernen: Doch es kann.

Am Mittwoch, den 28.6. 23 hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt mitgeteilt, dass in Kooperation mit dem Bundeskriminalamt und Polizeistellen anderer Länder 21 Objekte von Adler Real Estate (97%ige Tochter der Adler Group, über die die meisten Immobilienprojekte des Konzerns abgewickelt werden) in Berlin, Düsseldorf, Köln und Erftstadt sowie in Österreich, den Niederlanden, Portugal, Monaco, Großbritannien und Luxemburg durchsucht wurden. Es geht für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 um die Vorwürfe der Bilanzfälschung, Marktmanipulation und Untreue zu Lasten der Aktionäre. „Die Durchsuchungen sind ein weiterer Tiefpunkt des beispiellosen Niedergangs der Adler Group“, schreibt die FAZ (28.6. 23).

Doch bei aller nachvollziehbaren Schadenfreude sollte man nicht vergessen: Das hochriskante und in erheblichem Maße auch kriminelle Geschäftsmodell der Adler Group – wir haben als Bündnis für bezahlbaren Wohnraum wiederholt darüber berichtet – hat lange gut funktioniert, auch unter Beteiligung der Wirtschaftsprüfer vom KPMG, die inzwischen kalte Füße bekommen haben. Es hat so lange funktioniert, wie am spekulativ aufgeblähten Immobilienmarkt die Gier noch größer war als die Sorge, dass es so auf Dauer nicht weitergehen könne. Aber schon im Jahr 2021, lange vor dem Krieg in der Ukraine, vor Inflation und Zinsanstieg, war das Unbehagen spürbar, es könne mit dem Boom bald ein Ende haben. Die Vorwürfe des britische Börsenspekulanten Fraser Perring gegen die Adler Group, die sich – wie die aktuelle Großrazzia zeigt – weitgehend erhärtet haben, fielen in einer schon verunsicherten Branche auf fruchtbaren Boden und wurden so zum Auslöser des rapiden Niedergangs der Adler Group.

Im Rückblick zeigt sich: Die Krise der Adler Group war das erste Wetterleuchten über einem spekulativ aufgeblähten Immobilienmarkt. „Ein überhitzter Markt verursacht fast zwangsläufig Exzesse. … Der Fall der Adler Group zeigt wohl bisher nur einige der entstandenen Probleme. Weitere werden in den kommenden Monaten und Jahren noch ans Tageslicht kommen.» hatte die Neue Zürcher Zeitung schon im letzten Jahr vorausschauend festgestellt (NZZ 2.5. 22). Das Statistische Bundesamt hat mit seinem jüngsten Quartalsbericht aufgezeigt, dass zum Wetterleuchten nun auch Blitz und Donner gekommen sind: Die Krise betrifft nicht mehr nur einzelne Unternehmen, sondern sie hat den Immobilienmarkt insgesamt erfasst. Die Immobilienpreise in Deutschland sind inzwischen so stark wie vor 20 Jahren nicht mehr eingebrochen.

Sumpfblüten wie die Adler Group können nur da gedeihen, wo es einen Sumpf gibt. Die Empörung über spektakuläre Einzelfälle wie die Adler Group darf nicht den Blick darauf verstellen, dass das eigentliche Problem der Immobilienmarkt selber ist, dessen spekulative Eigendynamik zwangsläufig immer wieder solche Sumpfblüten hervorbringt.

Leider fehlen den Kommunen aber die gesetzlichen Mittel bis hin zur Enteignung, um wirksam gegen die Spekulation auf dem Immobilienmarkt vorzugehen – eine leidvolle Erfahrung, die Düsseldorf gerade mit den sechs Adler-Projekten in der Stadt macht. So bleibt der Stadt nur die Hoffnung, sich dort aus den Beständen der zum Verkauf gezwungenen Adler Group günstig bedienen zu können, wo sie sich ein Vorkaufsrecht gesichert hat (Gerresheim, Benrath). Eine Hoffnung, die sich aber auch als trügerisch erweisen könnte.

DIE LEG GEHÖRT INS GEMEINEIGENTUM

Kundgebung anlässlich der Aktionärsversammlung der LEG

17.05.2023, 09:00 Uhr, Maritim Hotel

Am 17. Mai findet die Hauptversammlung der LEG im Düsseldorfer Maritim Hotel statt. Das ehemals landeseigene Unternehmen hat insbesondere in der Corona Krise fette Gewinne eingefahren und den Aktionär:innen großzügige Dividenden ausgezahlt. Der Konzern reichte von jedem gezahlten Euro Miete, 43ct direkt an die Aktionär:innen weiter.

In diesem Jahr soll es erstmals keine Dividendenzahlungen geben. Hintergrund ist das Ende des Immobilienbooms und in der Folge die Krise des Geschäftsmodells der LEG bzw. aller renditeorientierten Wohnungskonzerne, wie auch der VONOVIA.

Den auf Pump aufgeblähten Konzern treffen jetzt die steigenden Kreditzinsen und Baukosten. Es drohen Verkäufe und eine weitere Verschlimmerung der Konzernpraktiken gegen die LEG-Mieter:innen.

Die Mieterinnen werden sich verstärkt gegen erhöhte Mieten, Nebenkosten, Zwangsräumungen usw. wehren müssen.

All dies zeigt, dass die LEG (wieder) in Gemeineigentum überführt gehört.

Bezahlbares und sicheres Wohnen für Alle ist Teil der Daseinsvorsorge und muss dem Markt entzogen werden!

Am 17. Mai findet zugleich digital die Hauptversammlung der Vonovia SE und am 20.05.23 in Bochum eine Demonstration statt.

Gemeinsame Forderungen sind:

  • Mieter*innen entlasten
  • Stärkung gemeinnütziger Vermieter, Genossenschaften und Investoren und des kommunalen Wohnungsbaus
  • Dauerhafte Sozialwohnungen
  • Verbot von Indexmieten und einen bundesweit wirksamen Mietendeckel
  • Kündigungen, Versorgungssperren und Zwangsräumungen verhindern
  • Schaffung von Wohnraum für Obdachlose
  • Mehr barrierefreier Wohnraum

Diesen Forderungen und der Forderung nach einer Rückführung der LEG in Gemeineigentum werden wir auf der Kundgebung vor dem Maritim in Düsseldorf Raum geben.

Wir laden daher alle ein, am 17.05. um 09:00 Uhr zum Eingang des Maritim Hotels zu kommen.

Weitere Hintergründe zur Aktionärsversammlung der LEG und der Vonoviademo am 20.05.23 findet ihr unter: https://mieteraktionärin.de/leg-in-der-abwaertsspirale/ und https://gemeinsam-gegen-vonovia.de/

Redebeitrag Demonstration Rebellische Stadt

Unser Redebeitrag bei der Demonstration „Rebellische Stadt“ am 30.04.2023.

In Flingern an der Ecke Ackerstraße / Lindenstraße hat unser Bündnissprecher Helmut Schneider eine Rede anlässlich des dort stehenden „Lost Place“ gehalten. An der Ecke hatten wir bereits im Dezember 2022 unter dem Titel „Spekulatius gegen Spekulatenen“ protestiert.

Zum Hintergrund des Hauses:

  • das Hochhaus wurde 1956 gebaut
  • Im Laufe der Jahre haben hier viele Menschen zu erträglichen Mieten gewohnt.
  • Seit Jahren steht das Haus leer: Es muss saniert werden. Aber das geht nicht – sagen Bauaufsicht, Brandschutz und die Politik. Also: Abriss.
  • Seit 2018 gibt es eine Abrissgenehmigung – passiert ist bis jetzt nichts!- Seit 2019 gibt es eine Baugenehmigung (für eine Wohn- und Geschäfts-haus) – passiert ist bis jetzt – nichts! Die Genehmigung wurde bis 1.7. 2023 verlängert. Ob bis dahin etwas passiert? Wer weiß.

Hier dokumentieren wir die Rede von Helmut Schneider:
„Seit 2020 gehört das Projekt dem Essener Immobilienunternehmen Harfid-Group – inzwischen mehrheitlich im Eigentum des internationalen Immobilien-investors Whitefield.

Und was planen die? Ein sechsstöckiges Gebäude mit 28 hochwertigen Eigentumswohnungen, Loggias, Terrassen und Tiefgarage inklusive.

 Das ist natürlich genau das, was Flingern dringend gebraucht hat! Wir haben eine sich rasant verschärfende Wohnungsnot! Wir haben eine immer größer werden Lücke an bezahlbarem Wohnraum! Wir haben schnell steigende Mieten (+11% im Neubau in Düsseldorf seit letztem Jahr!). Und hier sollen teure Luxuswohnungen entstehen!? Man fasst es nicht!


Wann die gebaut werden – und ob überhaupt – das steht allerdings in den Sternen! Denn nach einem über 10-jährigen spekulativen Boom ist der Immobilienmarkt gegenwärtig in eine Flaute geraten. (Bei Adler ist die Blase schon geplatzt).

Nachdem die Immobilienpreise in schwindelerregende Höhen spekuliert wurden, kommen steigende Zinsen und Baukosten nun noch obendrauf! Und das schaffen selbst viele Haushalte mit hohen Einkommen nicht mehr. Die Folge: Das Geschäft mit Eigentumswohnungen läuft derzeit gar nicht gut.

Für uns sind das jedoch keineswegs gute Nachrichten. Denn was heißt das?

  • Die Investoren warten derzeit ab, bis wieder bessere Zeiten kommen. Gebaut wird kaum noch.
  • Kaufinteressenten, die sich keine Eigentumswohnung mehr leisten können, weichen auf den Mietwohnungsmarkt aus. Folge: Sie treiben die Preise noch weiter in die Höhe.
  • Die unschöne Wahrheit ist: Der Immobilienboom ist zwar vorerst ausgebremst, aber die Mieten steigen kräftig weiter!
  • Und weil nur noch wenig gebaut wird, nimmt der Druck auf die Bestandswohnungen zu. Wenn man als Investor mit Eigentumswohnungen derzeit nicht das große Geschäft machen kann, dann will man zumindest möglichst teuer vermieten.
  • Die Folge: Altmieter werden mit z.T. üblen Methoden verdrängt, rausgeekelt und rausgemobbt, weil man mit Neuvermietung viel mehr verdienen kann.
  • Die Stadt Düsseldorf hat kaum rechtliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Das liegt u.a. daran, dass die NRW-Landesregierung den Kommunen rechtliche Instrumente verweigert, die nach Bundesgesetz möglich wären (und in anderen Bundesländern auch angewandt werden!).
  • Die nötigen Rechtsverordnungen werden von der Landesregierung einfach nicht erlassen! Wir halten das für einen politischen Skandal!


Das betrifft:

  • z.B. die Anwendung des Wirtschaftsstrafgesetzes, das es erlaubt, missbräuchliche Baumaßnahmen zu unterbinden, die nur dazu dienen, Mieter rauszuekeln.
  • z.B. eine kommunale Genehmigungspflicht für die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen.


Verantwortlich ist dafür eine hardcore-neoliberale CDU-Bauministerin – Frau Ina Scharrenbach und ein grüner Koalitionspartner, der sich nicht gegen sie durchsetzen kann – oder will, weil ihm die Wohnungsfrage nicht so wichtig ist.


Wir haben also mächtige Gegner – die Immobilienwirtschaft und die mit ihr verbündete Politik! Wenn wir den Spieß umdrehen wollen, wie es im heutigen Aufruf zur Demonstration der „rebellischen Stadt“ heißt, wenn wir diesem Gegner ernsthaft Paroli bieten wollen, dann müssen wir viel mehr werden, als wir heute sind!

Wir müssen über die Grenzen unserer Milieus und Szenen hinaus die erreichen, die von der sich verschärfenden Wohnungsnot betroffen sind. Darum bemühen wir uns als Bündnis für bezahlbaren Wohnraum. Unsere Möglichkeiten sind natürlich begrenzt, sie allein reichen bei Weitem nicht aus!

Deswegen unser Appell: Helft mit, dass wir mehr werden, helft mit, dass unsere Stimme so laut wird, dass sie nicht mehr überhört werden kann!

In diesem Sinn: Für eine rebellische Stadt, in der nicht renditegierige Investoren bestimmen, wie die Stadt aussieht, sondern die Menschen, die in der Stadt leben!“

Probleme mit dem Vermieter?

Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum unterstützt Mieter:innen dabei, sich gegen skrupellose Vermieter:innen zu wehren. Wir vernetzen Mieter:innen, tauschen uns über Erfahrungen und Probleme aus und erzeugen öffentlichen Druck durch Protestaktionen.
Bei unserer bisherigen Arbeit hat sich gezeigt, dass wir uns am besten wehren können, wenn wir zusammen Stärke zeigen. So haben wir in der Vergangenheit bspw. öffentlichkeitswirksam mit den Mieter:innen der MP GmbH & Co. KG gegen das Geschäftsmodell der Firma demonstriert und den Oberbürgermeister in einem offenen Brief dazu aufgefordert, sich gegen städtische Verdrängung einzusetzen: https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/bauen-kaufen-wohnen/duesseldorf-mieter-von-mp-fuerchten-um-ihre-wohnungen_aid-80049753
Unser Ziel ist es, Wohnraum in der Stadt zu erhalten und für alle zugänglich und bezahlbar zu machen.
Wenn ihr ein Problem mit eurem Vermieter habt, meldet euch!
Wir recherchieren zu eurem Fall weiter und versuchen Möglichkeiten auch jenseits des juristischen Weges zu finden, um euch zu unterstützen.

Die Pleite der Adler Group – vorerst vertagt, aber nicht vom Tisch

Die Pleite der Adler Group – vorerst vertagt, aber nicht vom Tisch


„Der Boom ist vorbei“. So kommentiert die Schweizer Großbank UBS die jüngste Entwicklung auf den Immobilienmärkten. In vielen Städten steigen die Immobilienpreise nicht mehr, teilweise sind sie auch schon rückläufig. Die Aktienkurse großer Wohnungsunternehmen sind im Laufe des Jahres 2022 kräftig eingebrochen, bei Vonovia um über 60%. Die Mieten steigen aber leider kräftig weiter, auch deswegen, weil viele, die sich das eigene Haus oder die Eigentumswohnung nicht mehr leisten können, nun auf den Mietwohnungsmarkt drängen. Natürlich wissen alle renditeorientierten Investoren, dass sich die spekulativ angetriebene Preisspirale nicht endlos weiterdrehen kann, aber alle hoffen, am Ende nicht zu den Verlierern zu zählen.


Ende der Ära des billigen Geldes
Absehbar war das Ende des Booms schon vor der aktuellen krisenhaften Wirtschaftsentwicklung, die nun mit Inflation und kräftigen Zinsanstiegen einhergeht. Die Ära des billigen Geldes ist damit vorerst beendet. Banken sind bei der Kreditvergabe vorsichtiger, legen strengere Maßstäbe an und verlangen höhere Zinsen. Ähnliches gilt auch für Anleger, die in Unternehmensanleihen investieren. Damit geraten als erste solche Immobilienunternehmen unter Druck, die mit hochriskanten, in hohem Maße schuldenfinanzierten, teilweise auch dubiosen Geschäftsmodellen operieren. Beispielhaft steht dafür die aktuelle Debatte um unbesicherte Anleihen ohne fixes Fälligkeitsdatum (sog. Hybridanleihen), die von Immobilienunternehmen geschätzt werden, weil man damit ohne Terminzwang recht flexibel umgehen kann. Die European Real Estate Association (Epra) hat jetzt empfohlen, solche Anleihen nicht mehr wie bisher üblich als Eigenkapital, sondern als Schulden zu verbuchen. Eine Umsetzung dieser Empfehlung würde die Verschuldungsquote vieler Unternehmen deutlich erhöhen und könnte ihre Kreditwürdigkeit gefährden. Die Epra-Empfehlung hat inzwischen Leerverkäufer auf den Plan gerufen, die auf sinkende Aktienkurse von Immobilienunternehmen mit einem hohen Anteil von Hybridanleihen spekulieren.

Ein Leerverkäufer hat auch vor drei Jahren den Krisenstrudel ausgelöst, in den der Adler-Konzern (Adler Group) immer tiefer geraten ist. Zweifellos hat dabei das hochspekulative, schuldenfinanzierte, in Teilen wohl auch kriminelle Geschäftsmodell der Adler Group eine Rolle gespielt. Funktionieren konnte das aber nur so lange, wie es keine ernsten Zweifel daran gab, dass sich die Immobilienpreise immer nur in eine Richtung bewegen würden: nach oben nämlich. Vor drei Jahren war das aber keineswegs mehr so sicher. Die Adler-Krise steht insofern am Anfang des inzwischen Wirklichkeit gewordenen Endes eines über zehnjährigen Booms auf den Immobilienmärkten.


Die Adler Group im Krisenstrudel
Im Jahr 2019 schien dem weiteren Aufstieg des Adler-Konzerns (Adler Group) in die Oberliga nicht nur der deutschen, sondern der europäischen Immobilienwirtschaft zunächst noch nichts im Wege zu stehen. In Düsseldorf galt der Konzern mit sechs Entwicklungsprojekten als Hoffnungsträger, von dem sich die lokale Politik mehrere Tausend, allerdings überwiegend hochpreisige Wohnungen erhoffte. Darunter sind die Projekte Grand Central in Oberbilk und das Glasmacherviertel in Gerresheim, die bis heute Spekulationsbrachen geblieben sind. Die Vorwürfe betrügerischer Bilanzmanipulationen, von Insidergeschäften sowie Täuschung von Aktionären und Anlegern, die der britische Börsenhändler Fraser Perring erhoben hatte, ließen sich aber nicht vollständig entkräften. Das Vertrauen von Anlegern und Aktionären war erschüttert, der Aktienkurs brach in der Folge drastisch ein (seit 2021 um fast 95 %). Wegen mangelnder Kooperation verweigerte das Prüfunternehmen KPMG das Testat für den Jahresabschluss 2021 und kündigte aus Sorge um die eigene Reputation schließlich die Zusammenarbeit mit Adler ganz auf. Die Suche des Konzerns nach einem neuen Wirtschaftsprüfer verlief bisher erfolglos, so dass auch ein geprüfter Jahresabschluss für das Jahr 2022 fraglich wurde. Auch die behördliche Finanzaufsicht (Bafin) wurde hellhörig. Sie hat in ihrer Bilanzprüfung allein in der Adler-Jahresbilanz von 2019 mehrere fehlerhafte Berechnungen und Bewertungen festgestellt, durch die die Bilanzsumme des Konzerns um über vier Milliarden Euro aufgebläht wurde. Bei der Frankfurter Staatsanwaltschaft ist inzwischen eine Strafanzeige wegen eines offensichtlich vorgetäuschten, nur der Bilanzmanipulation dienenden Teilverkaufs des Gerresheimer Glasmacherviertel-Projekts anhängig.

Die Auswirkungen dieser Vorgänge waren für die Adler Group gravierend: Ohne geprüfte und testierte Jahresbilanz war dem Konzern die Finanzierung über den Kapitalmarkt versperrt. Bareinnahmen, um den drückenden Schuldenberg von über 7,5 Mrd. Euro abzutragen, konnten nur noch durch Verkäufe von Immobilienbeständen erzielt werden. Die allerdings verliefen weniger ergiebig als erhofft. Es wurde zunehmend fraglich, ob die Adler Group noch in der Lage sein würde, die im Jahr 2023 fälligen Anleihen zu bedienen. Damit aber stand die Pleite des Konzerns als reale Möglichkeit im Raum. In einer Pressekonferenz Anfang Dezember 2022 räumte der Verwaltungsratsvorsitzende Stefan Kirsten ein, die Adler Group sei in einen „perfekten Sturm“ geraten. Man habe deswegen bereits ein „Insolvenzszenario“ analysieren lassen.

Adler-Pleite vertagt, aber nicht vom Tisch
Am 25. November 2022 haben daher vermutlich in der Chefetage der Adler Group die Sektkorken geknallt. Der Verwaltungsratsvorsitzende konnte mitteilen, die Existenzkrise des Konzerns habe abgewendet werden können. Jedenfalls vorläufig. Was war geschehen? Die Adler Group hatte sich mit wichtigen Anleihegläubigern um die Investmentgesellschaften Blackrock und Pimco auf eine Vereinbarung verständigt, die dem Konzern mehr Zeit zum Schuldenabbau verschaffen soll. Anleiherückzahlungen wurden neu terminiert, die Laufzeit einer im Jahr 2004 fälligen Anleihe über 400 Mio. € wurde um ein Jahr verlängert, Zinszahlungen wurden verschoben. Im Gegenzug musste Adler die Anhebung der Zinsen um 2,75 Prozentpunkte akzeptieren. „Ausgewählte Gläubiger“ haben darüber hinaus zugesagt, dem Konzern bis zu 938 Mio. € zusätzliches Kapital zu leihen, das Mitte 2025 zurückzuzahlen ist – mit einer geradezu märchenhaften Verzinsung von 12,5 %, die sich allein auf über 117 Mio. Euro belaufen wird. Was Branchen-Insider für Wahnsinn halten, ist ohne Zweifel in teurer Deal, aber das ist wohl der Preis, den die Adler Group für ihr nacktes Überleben zahlen muss. Inzwischen haben 60 % der Anleihegläubiger der Vereinbarung zugestimmt, genug, um die notwenigen Änderungen der Anleihekonditionen auch dann vornehmen zu können, wenn die angestrebten 75 % nicht erreicht werden. Auch der geprüfte Konzernabschluss für 2022 muss nicht im April, sondern erst Ende 2023 vorliegen – ein wichtiger Zeitgewinn, da nach der Absage durch KPMG immer noch kein neuer Prüfer gefunden wurde.

Das Entgegenkommen der Anleihegläubiger hat aber nicht nur einen hohen Preis. Es erfolgt auch durchaus nicht aus altruistischen Motiven. Es geht um eine nüchterne Risikoabwägung: Geht die Adler Group pleite, verlieren die Gläubiger Geld. Wartet man länger auf die Rückzahlungen, ist das auch nicht ohne finanzielles Risiko, aber es besteht zumindest die Chance, dass – bildlich gesprochen – die Kuh, die man melken will, überleben kann. Die Finanzzusage einiger Gläubiger steht deswegen auch unter dem Vorbehalt eines positiven Sanierungsgutachtens. Ob die Sanierung des Konzerns bis 2025 gelingt und die nun, inklusive Zinsen, zugesagten über eine Milliarde Euro an zusätzlichen Mitteln auch vereinbarungsgemäß zurückgezahlt werden können, ist alles andere als sicher. Durch die aktuelle Krise der Immobilienwirtschaft sind Wertberichtigungen bei den zum Verkauf stehenden Immobilien der Adler Group unvermeidlich. Andererseits zwingt die nun mittelfristig gesicherte Liquidität auch nicht mehr zu Notverkäufen „um jeden Preis“. Adler ist damit durch potenzielle Käufer weniger erpressbar.

Für die Schnäppchenjäger, die darauf gehofft haben, sich aufgrund der Notlage des Unternehmens günstig aus den Adler-Beständen bedienen zu können, sind das nicht unbedingt gute Nachrichten. Ob in Düsseldorf etwa Catella für den Rückkauf der Grand-Central Anteile von Adler, auf die man sich schon in einer Absichtserklärung grundsätzlich verständigt hat, nicht doch mehr als die 110 Mio. € zahlen muss, die man 2019 für den Verkauf erhalten hatte (Catella hat das als „ausgeschlossen“ bezeichnet), muss sich noch zeigen. Ähnliches gilt auch für den geplanten Verkauf des Mehrheitsanteils an dem Tochterunternehmen Brack Capital, zu dem die Projekte Glasmacherviertel, Grafental und Zauberberg gehören. Was mit den noch gar nicht begonnen oder nur zum Teil fertiggestellten Wohnungsbauprojekten der Adler Group weiter geschehen wird, ist derzeit völlig ungewiss. Sicher ist nur, dass sich die Adler Group durch den Deal mit wichtigen Gläubigern Zeit bis maximal 2025 gekauft hat. Ob eine tragfähige Sanierung des Konzerns bis dahin gelingt, steht aber in den Sternen. Die Pleite ist nur vertagt. Vom Tisch ist sie nicht.

Mit dem Koffer in der Hand

Mit dem Koffer in der Hand…
Mieter:innenprotest gegen Verdrängung!

Viele Mieter:innen in Düsseldorf müssen befürchten, bald auf der Straße zu stehen! Mieterhöhungen, Leerstand, bedrohliche Bauarbeiten in noch bewohnten Häusern, Spekulation von Investor:innen auf steigende Renditen: Der Verlust von bezahlbarem Wohn- und Lebensraum in Düsseldorf geht ungebrochen weiter!

Deswegen stehen am 17.11. betroffene Mieter:innen vor dem Rathaus, symbolisch in Bademänteln und mit dem Koffer in der einen Hand, weil sie befürchten müssen, aus ihrem Zuhause verdrängt zu werden. In der anderen Hand bringen sie einen Offenen Brief an Oberbürgermeister Dr. Keller mit.

Darin fordern sie, die Stadt Düsseldorf soll alle ihre Möglichkeiten nutzen, um gegen ein Geschäftsmodell vorzugehen, das die Vertreibung von Mieter:innen bewusst einkalkuliert, um mit „entmieteten“ und in Eigentumswohnungen umgewandelten Wohnungen möglichst hohe Renditen zu erzielen.

Mieter:innen aus mehreren Düsseldorfer Wohnhäusern, die sich zusammengeschlossen haben – erst kürzlich haben sie den „Goldenen Miethai“ verliehen – befürchten, durch dieses Geschäftsmodell schon bald aus ihren Wohnungen gedrängt zu werden!

Solange die Spekulation mit Wohnraum nicht unterbunden wird, droht Mieter:innen in Bestandswohnungen in der gesamten Stadt immer wieder die Gefahr, aus Gründen der Renditemaximierung vertrieben zu werden. Das muss endlich aufhören!

• Unterstützt die Aktion von betroffenen Mieter:innen und dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum!

• Kommt am Donnerstag, 17. November, um 13 Uhr auf den Marktplatz vor dem Rathaus!

Offener Brief der Düsseldorfer MP Mieter:innen

Düsseldorfer Mieter:innen
der MP GmbH & Co KG

C/O

Bündnis für bezahlbaren Wohnraum

Düsseldorf, den 05.11.2022

An

Herrn Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller

Zur Kenntnis:

  • Beigeordnete für Planen, Bauen und Liegenschaften, Frau Cornelia Zuschke
  • Fraktionsvorsitzende der Parteien im Rat der Stadt Düsseldorf (CDU, Grüne, SPD/Volt, FDP, Die Linke, Die Partei/Klimaliste)
  • Vorsitzende des Ausschusses – Wohnungswesen und Modernisierung, Frau Antonia Frey
  • Vorsitzender des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung, Herrn Dr. Alexander Fils

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Keller,

wir sind ein Zusammenschluss von Düsseldorfer Mieter:innen des Firmennetzwerks der MP GmbH & Co KG (MP = Mamisch und Paschertz).

Erstmals wurde medial über die MP GmbH & Co KG Anfang 2022 berichtet. In den ersten Berichten ging es um aus unserer Sicht unsachgemäße Baumaßnahmen, unerträgliche Umgangsformen und den durch die Firma verursachten Leerstand. Die Immobilienfirmen des Firmennetzwerks von Mamisch und Paschertz kaufen seit einigen Jahren immer mehr Häuser in Düsseldorf. Mit der Unterstützung des Düsseldorfer Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum fanden wir Mieter:innen uns. 2022 konnten wir über 50 Häuser des Firmennetzwerkes identifizieren, von denen viele bereits leerstehen. Wir haben derzeit zu ca. 50 Mieter:innen Kontakt. Wir als Betroffene erhalten weiterhin Unterstützung durch das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.

Die MP GmbH & Co KG kaufte in den vergangenen vier Jahren viele Mehrfamilienhäuser. Nach dem Kauf einer neuen Immobilie verfährt die Firma regelmäßig nach einem ähnlichen Schema: Viele Mieter:innen bekommen zunächst Besuch von Vertreter:innen der neuen Eigentümerin, um „gegenseitige Interessen abzuwägen“. Diese Gespräche werden meist von den Mieter:innen als Drohszenario empfunden, welches sie zum Auszug bewegen soll: Die Wohnungen würden in Eigentumswohnungen umgewandelt oder / und umfassend saniert. Den Mieter:innen werden mitunter Auszugsprämien zwischen 3.000 und 8.000 Euro angeboten, die unserer Meinung nach fernab einer Kompensation für den Verlust des bezahlbaren Wohn- und Lebensraums sind. Dennoch nehmen immer wieder Mieter:innen diese unzureichenden Angebote an. Viele Wohnungen stehen daher derzeit leer. In anderen Fällen wird ohne jegliche Ankündigung oder Information in den Häusern und Leerstandswohnungen mit massiven Bauarbeiten begonnen. Das Wohnen wird dann häufig durch die Bauarbeiten als unerträglich empfunden. Neben dauerndem Lärm und Schmutz ist es ungewiss, ob und wann Wasser oder Strom verfügbar sind oder ob im Winter geheizt werden kann. Außerdem scheinen in vielen Häusern die Baumaßnahmen unsachgemäß durchgeführt zu werden, was immer wieder zu Beeinträchtigungen wie Wasserschäden oder anderen Unfällen führt. Auch die Umgangsformen der Bauarbeiter führen zu extrem belastenden Situationen: So wurden z.B. Türen aufgebrochen, obwohl in den Wohnungen noch Mieter:innen leben. In Einzelfällen wurden vormals intakte Wohnungen leergezogen und dann komplett entkernt. Die Wohnungen blieben dann als Dauerbaustelle auf für uns unabsehbare Zeit unbewohnbar. Aufgrund der geschilderten Vorkommnisse haben wir den Eindruck gewonnen, dass wir aus unseren Wohnungen vertrieben werden sollen. Wir gehen davon aus, dass mehr als 100 Wohnungen des Firmennetzwerks teils seit Jahren leer stehen und dies, obwohl es in Düsseldorf eine Wohnraumschutzsatzung gibt.

Wir haben versucht, uns Unterstützung bei den zuständigen Behörden zu holen (Amt für Wohnungswesen, Umweltamt, Bauaufsichtsamt), fühlen uns aber oftmals mit unseren Problemen allein gelassen.

In Düsseldorf gibt es kaum bis keinen bezahlbaren Wohnraum. Eine neue andere Wohnung in Düsseldorf können sich die meisten von uns nicht mehr leisten, weswegen ein Auszug keine Option ist. Die Ausweglosigkeit der Situation führt zu enormen physischen und psychischen Belastungen. Zudem ist für uns Wohnen mehr als nur ein Dach über dem Kopf: Bei einem Umzug würde unsere Nachbarschaft verloren gehen und damit unser gesamtes soziales Umfeld, aber auch unsere Infrastruktur von Ärzt:innen und Physiotherapie bis zu fußläufigen Einkaufsmöglichkeiten. Diese Infrastruktur ist insbesondere für die Älteren von uns wichtig, da im Alter die Mobilität oftmals abnimmt.

Das Bundesverfassungsgericht hat in seiner Urteilsbegründung zur sog. Mietpreisbremse festgestellt: „Es liegt im öffentlichen Interesse, der Verdrängung wirtschaftlich weniger leistungsfähiger Bevölkerungsgruppen aus stark nachgefragten Stadtteilen entgegenzuwirken.“ Und „[…], dass der Erhalt einer sozial gemischten Bevölkerung in innerstädtischen Quartieren im Interesse des Gemeinwohls liegt!“

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Keller, wir appellieren an Sie, im Interesse des Gemeinwohls dem Geschäftsmodell der MP GmbH & Co KG entgegenzuwirken!

Es ist uns bekannt, dass es Möglichkeiten gibt, gegen ein Geschäftsmodell vorzugehen, das die Vertreibung von Mieter:innen einkalkuliert, um eine möglichst hohe Rendite zu erzielen, und dass diese Möglichkeiten in anderen Städten auch schon genutzt werden. Durch einen kommunalen Genehmigungsvorbehalt könnte im Interesse des Gemeinwohls die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen unterbunden werden. Ähnlich könnte auch das kommunale Vorkaufsrecht genutzt werden. Wir sind der Meinung: Vermieter:innen, die wie die MP GmbH & Co KG immer wieder negativ auffallen, müssen gestoppt werden. Das kommunale Vorkaufsrecht könnte helfen, damit Mieter:innen unseriösen Immobilienfirmen nicht länger schutzlos ausgeliefert sind.

Wir fordern Sie als Oberbürgermeister auf, uns mit dieser unhaltbaren Situation nicht allein zu lassen! Setzen Sie sich konsequent gegen den Leerstand von Wohnraum ein. Helfen Sie uns, den noch vorhandenen bezahlbaren Wohnraum zu schützen.

Wir appellieren an Sie, sich bei der NRW-Landesregierung dafür einzusetzen, dass die Kommunen die Möglichkeiten des schon im letzten Jahr als Bundesgesetz verabschiedeten Baulandmobilisierungsgesetzes endlich auch nutzen können. Das gilt insbesondere für die darin enthaltenen Instrumente des kommunalen Genehmigungsvorbehalts bei Wohnungsumwandlungen und des erweiterten kommunalen Vorkaufsrechts.

Wir freuen uns über eine umgehende Antwort und Ihre tatkräftige Unterstützung!

Mit freundlichen Grüßen

Der Zusammenschluss der Düsseldorfer Mieter:innen der MP GmbH & Co KG.

Andrej Holm in Düsseldorf

Am 20.September hat Andrej Holm auf Einladung des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum einen Vortrag in Düsseldorf gehalten. Die gut besuchte Veranstaltung war sehr erfolgreich. Im Folgenden Video haben wir den Vortrag von Andrej Holm dokumentiert. Um die Diskussion vor Ort nicht zu beeinflussen, ist die Debatte am Ende des Vortrags nicht im Video enthalten. Die Stadtzeitung terz hat in einem ausführlichen Beitrag über den Vortrag berichtet: https://terz.org/2022/10/lausi.html

Andrej Holm: Eine andere Wohnungspolitik ist möglich

Andrej Holm in Düsseldorf

Flyer zur Veranstaltung hier downloaden.

Eine andere Wohnungspolitik ist möglich!
– gemeinwohlorientiert, bezahlbar für Alle und sicher –

Düsseldorf ist eine reiche Stadt. Zugleich ist Düsseldorf aber auch eine Stadt, in der Wohnungsnot herrscht! Und das, obwohl hier im Jahr 2021 fast 5,8 Mrd. € in Immobilien angelegt wurden! Aber die Investitionen fließen nicht dahin, wo sie dringend gebraucht werden, sondern dorthin wo sie die höchsten Renditen versprechen: in den hochpreisigen Wohnungsbau oder in Grundstücke, mit denen – oft ohne konkrete Bauabsicht – auf weiter steigende Immobilienpreise spekuliert wird.

Gleichzeitig besteht ein krasses Missverhältnis zwischen dem Bedarf an bezahlbaren Wohnungen und dem völlig unzureichenden Angebot! In Düsseldorf hat ca. die Hälfte der Haushalte Anspruch auf eine Sozialwohnung! Aktuell können aber nur rund 10 % des Bedarfs abgedeckt werden.

Parallel geht im Wohnungsbestand laufend bezahlbarer Wohnraum verloren, weil renditeorientierte Investoren immer mehr Wohnhäuser aufkaufen, langjährige Mieter*innen verdrängen und die umgewandelten Mietwohnungen dann als Eigentumswohnungen teuer vermarkten.

Aus den bisherigen Erfahrungen lässt sich nur ein Schluss ziehen: Zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums ist der Markt nicht die Lösung, sondern das Problem. Mit einer marktorientierten Wohnungspolitik lässt sich die Wohnungsnot im reichen Düsseldorf nicht beseitigen.


Das Düsseldorfer „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ fordert deshalb eine grundsätzliche Neuorientierung der städtischen Wohnungspolitik. Nötig ist der Aufbau eines gemeinnützigen kommunalen Wohnungssektors, der sich am Gemeinwohl orientiert, am Bedarf an bezahlbarem und sicherem Wohnen, und nicht am Markt. Denn Wohnraum ist keine Ware!

Zu diesen Themen haben wir den Berliner Stadtsoziologen und Wohnungsforscher Andrej Holm gewinnen können, der für sein Engagement für das Recht auf Wohnen bundesweit bekannt ist. Am 20. September wird es in seinem Vortrag mit anschließender Diskussion darum gehen, wie das Wohnen der rendite- und marktorientierten Wohnungswirtschaft so weit wie möglich entzogen werden kann. Es wird weiter danach gefragt, welche Ansatzpunkte es für einen gemeinnützigen Wohnungssektor gibt und wie Schritte auf dem Wege dahin aussehen könnten.

Damit sind politische Herausforderungen verbunden, die sich nicht von heute auf morgen bewältigen lassen. Aber damit beginnen kann man sofort. Darüber wollen wir mit allen Interessierten ins Gespräch kommen.

PM: Nach Corona-Pause: Protest gegen Ausgrenzung und Ausverkauf am Vorabend des 1. Mai findet wieder statt

Breites Bündnis für eine rebellische Stadt protestiert gegen Gentrifizierung

Zum vierten Mal findet die sogenannte Vorabenddemonstration zum 1. Mai am kommenden Samstag, den 30.04.2022 (Start: 18 Uhr, Kiefernstraße) statt. Ein breites Bündnis aus gesellschaftspolitisch Aktiven, Kulturschaffenden, Studierenden und vielen Anderen ruft nach der zweijährigen Corona-Pause wieder zur Demonstration gegen Gentrifizierung und für eine rebellische und kreative Stadt auf.

In den Jahren vor Corona nahmen an den traditionell am 30.04. stattfindenden Demos bis zu 1.000 Menschen teil. Während in den vergangenen Jahren der Fokus stark auf dem Verlust von unkommerziellen Kulturorten, wie der „Brause“ in Bilk und der „Botschaft“ am Worringerplatz lag, sind nun mit dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, das ebenfalls zur Demonstration aufruft, auch inhaltlich verstärkt Mieter*innen-Proteste hinzugekommen. Immer wieder wurde in den letzten Jahren auf Fälle der Entmietung, Spekulation und Zweckentfremdung durch AirBnB hingewiesen. Die politische Verantwortung für diese vermeintlichen Einzelfälle soll bei der Demonstration am kommenden Samstag thematisiert werden. Hinzu kommt, dass sich die finanzielle Lage der Betroffenen durch die Coronapandemie verschlechtert hat und gleichzeitig die Mietpreise in Düsseldorf explodieren. Die Versorgung mit angemessenem Wohnraum wird zum Existenzkampf. Aber auch die Verdrängung wohnungsloser und einkommensschwacher Menschen, wie zuletzt durch den Zaun am Worringer Platz, sollen bei der Demonstration kritisiert werden.

„Die Stadt ist in den letzten Jahren zum Spielball für Kapitalanleger geworden. Der öffentliche Raum für arme und wohnungslose Menschen wird zusehends minimiert und viele Mieter*innen werden verdrängt und von der Politik vollkommen allein gelassen. Für uns ist es an der Zeit dieser neoliberalen Stadtpolitik etwas entgegenzusetzen.“ sagt Johannes Dörrenbächer vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum und Sprecher des Bündnisses für eine rebellische Stadt.

«Stadt entsteht durch gemeinsame Interaktion – die Regeln für ein Zusammenleben muss eine Stadtgesellschaft ständig neu verhandeln. Neben bezahlbarem Wohnraum brauchen Bewohner*innen daher Räume der Versammlung und Auseinandersetzung, die für alle frei zugänglich sind. Kunst und Kultur leisten dazu einen unverzichtbaren Beitrag. In Zeiten, in denen kulturelle Zwischennutzung zum Planungstool von Investoren geworden ist, brauchen wir Strategien für planungssichere Kulturräume in Düsseldorf.» sagt Clara Bolla vom FFT und Sprecherin des Bündnisses für eine rebellische Stadt.

Demonstration

30.04.2022 Start: 18 Uhr Kiefernstraße 23

Heraus für eine rebellische Stadt

Gemeinsamer Aufruf der Agentur für urbane Unordnung und vielen weitere Akteuren zur Demonstration am 30.04.2022, dem Vorabend zum 1. Mai.

Schon drei Jahre liegt unsere letzte Demonstration „Für eine rebellische Stadt“ zurück, bei der wir uns mit über 800 Menschen für ein paar Stunden die Straßen zurückerobert und lautstark unser Recht auf Stadt eingefordert haben.

Seitdem ist viel passiert. Die Wände kamen in unseren oft viel zu kleinen Wohnungen im Lockdown immer näher und die Angst vor der Wohnungslosigkeit wurde für noch mehr Menschen, die durch Corona ihre Jobs verloren haben, bittere Realität. Gleichzeitig stiegen die Immobilienpreise im Rekordtempo. Die Investition in das sogenannte Betongold und die Spekulation mit dem Lebensraum anderer boomt, was die Mietpreise weiter in die Höhe treibt. Kein Wunder also, dass viele Menschen aus Randbezirken oder Nachbarstädten pendeln müssen. Doch auch die Preise für den öffentlichen Nahverkehr sind zu diesem Jahr wieder gestiegen, sodass sich immer mehr von uns die Nutzung von Bus und Bahn nicht mehr leisten können und buchstäblich auf der Strecke bleiben. Eine Überzahl von Autos beansprucht dagegen nach wie vor die Straßen für sich und nimmt uns die Luft zum Atmen. Der Ausverkauf unserer Stadt geht ungehindert weiter und die Verdrängung von unerwünschten Stadtbewohner*innen aus dem öffentlichen Raum gewann in der Pandemie eine neue Qualität.

Es gab nie mehr zu tun und es wird höchste Zeit, dass unser gemeinsamer Kampf für eine gerechte und lebendige Stadt für alle wieder Fahrt aufnimmt!

In Düsseldorf wird gefühlt an jeder Ecke gebaut, es entstehen immer mehr teure Neubauprojekte, Hotels und Büroriegel schießen wie Pilze aus dem Boden, sodass die Preise stetig steigen und bezahlbarer Wohnraum extrem knapp geworden ist. Die Wohnungen, in denen wir leben, werden aufgekauft, modernisiert und die Kosten dafür auf die Mieten umgelegt. Wohnen ist schon längst zur Ware geworden, und wer nicht zahlen kann, wird verdrängt. Zusätzlich wird dringend benötigter Wohnraum in Ferienwohnungen verwandelt und bei Airbnb angeboten. Obskure Agenturen vermarkten ehemals normale Wohnungen als überteuerte Mikroapartments oder „Co-Living-Space“ für Geschäftsreisende und „Kurzzeitwohnen“. Für viele ist Wohnen zu einer existenziellen Sorge geworden.

Es entsteht eine Stadt für Privilegierte, zahlungskräftig – möglichst ohne Ecken und Kanten.

Werden sie in Bauvorhaben überhaupt einmal mitgedacht, sind Menschen mit Behinderung meist lange vor Baubeginn gezwungen in Konkurrenz um die wenigen geplanten barrierefreien und bezahlbaren Wohnungen zu treten. Nicht-weiße Menschen, Personen mit einem nicht-deutsch wahrgenommenen Nachnamen oder Hartz-IV- Empfänger*innen werden systematisch diskriminiert und mittlerweile nicht selten bereits in den Inseraten kategorisch abgelehnt. Wer erst einmal wohnungslos geworden ist, steht einem endlosen Minenfeld von Vorurteilen gegenüber und gehört in der Wohnraumlotterie viel zu oft auch langfristig zu den Verlierer*innen. In unmenschlichen Sammelunterkünften und Probewohnungen sollen sie ihre vermeintliche Wohnfähigkeit beweisen – ohne dass dabei das eigentliche Problem, nämlich der fehlende bezahlbare Wohnraum angegangen wird. Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen und Unterstützungsangeboten erschwert es besonders Frauen und jungen queeren Menschen, aus gewaltvollen Beziehungen zu fliehen.

In einer Stadt, die zu den wirtschaftsstärksten des Landes gehört, erfrieren Menschen auf der Straße, während die Stadt und Investor*innen schon das nächste Luxusquartier mit Schampus begießen. 

Aus Profitgier werden klaffende Löcher in unsere Stadt geschlagen, wo einst Kulturorte, Kneipen und nicht kommerzielle Freiräume waren. Solche Orte fallen immer öfter durchkalkulierten Investor*innenprojekten zum Opfer oder werden zu Gunsten von Bodenspekulation gnadenlos eingestampft, wie im Fall des alten Post Geländes hinter dem Hauptbahnhof. Seit die kreative Zwischennutzung durch Künstler*innen und Kulturschaffende vor Jahren beendet wurde, starren wir in das riesige „Spekulationsloch“ im Boden – mitten im Herzen unserer Stadt. Auch mit dem Abriss der Brause hat der dortige Investor „PROJECT Immobilien“ im Jahr 2019 Fakten geschaffen und so den Versuch, die alte Tankstelle an der Bilker Allee unter Denkmalschutz zu stellen, eigenmächtig verhindert. Dort findet man nach über 2 Jahren ebenfalls nur eine karge Mondlandschaft mit den letzten Trümmern des Kulturprojekts vor. Die Aussicht auf den verklinkerten Luxusalbtraum, mit Eigentumswohnungen ab 450 000 Euro aufwärts, der dort entstehen soll, entzückt uns natürlich genauso wenig.

Zwischen Gated Communities, privatisierten Plätzen und mehrspurigen Straßen sind die letzten öffentlichen Räume oft hart umkämpft. So wurde zuletzt ein erheblicher Teil des Worringer Platzes eingezäunt, um wohnungslose und drogenabhängige Menschen fernzuhalten, für die der Worringer Platz seit Jahren ihr letzter verbliebener Lebensmittelpunkt ist. Nun müssen sie sich auf der kleinen verbliebenen Fläche um die wenigen restlichen Sitzgelegenheiten drängen.
Fahrradfahrer*innen nehmen jeden Tag ein hohes Risiko in Kauf, wenn sie sich durch die autoverstopften Straßen schlängeln, denn sichere Radwege sind häufig nicht vorhanden. Gleichzeitig kostet eine Einzelfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Düsseldorf mittlerweile drei Euro, das Sozialticket für knapp 40 Euro im Monat ist ebenso eine Frechheit.

Jetzt ist Schluss!

Es ist an der Zeit, der neoliberalen Stadtpolitik gemeinsam die Stirn zu bieten. Dieser rücksichtslose Wohnungsmarkt, der sich ausschließlich an Profit- und Kapitalinteressen orientiert, ist nicht dafür geeignet unser Grundrecht auf Wohnen zu erfüllen. Von der derzeitigen Stadtpolitik, die nicht für Mieter*innen und Stadtbewohner*innen gemacht wird, sondern für Investor*innen und Städtekonkurrenz, haben wir nichts zu erwarten. Wir müssen uns zusammentun und die Zukunft unserer Stadt selbst in die Hand nehmen.


Es wundert uns nicht, dass so viele Berliner*innen die Enteignung großer Wohnungsunternehmen gefordert haben – wie sonst soll Wohnen in deutschen Großstädten wieder möglich werden?

Lasst uns Verbündete werden und rebellieren für ein Recht auf Stadt! Lasst uns den Investor*innen in die Suppe spucken und unsere Freiräume zurück erkämpfen! Gemeinsam können wir unsere Themen auf die politische Agenda setzten, Gegenentwürfe realisieren und Düsseldorf zu einem lebenswerten Ort für alle machen.

Heraus für eine rebellische Stadt!

30.04.2022 • 18 Uhr • Kiefernstraße

Bündnis für eine rebellische Stadt

Mieter*innenversammlung voller Erfolg

Liebe Bündnisfreund*innen,

bei einer sehr erfolgreichen Mieter*innenversammlung im zakk sind am Samstag ca. 75 Menschen zusammengekommen, um sich über den Mietenwahnsinn, den Bedarf am Wohnungsmarkt und Methoden gegen den Wahnsinn auszutauschen. Besprochen wurden u.a. Probleme der Bodenspekulation, Verdrängung von Mieter*innen, Eigenbedarfskündigungen, Leerstand, Modernisierung und Mietererhöhung sowie investorengetriebene Stadtteilentwicklung. Gemeinsam wurden Ideen und konkrete Möglichkeiten von Mieter*innenproteste und -aktionen diskutiert.

Wir möchten euch nun auf einige Informationsmaterialien und Folgetermine des Bündnisses aufmerksam machen:

1. Filmvorführung „Start Wearing Purple“ über die Berliner Initiative «Deutschen Wohnen und Co. enteignen»

12.3. 17 Uhr im Forum Freies Theater (FFT)

Über Menschen, die Ihre Häuser zurückhaben wollen -Der Dokumentarfilm „Start Wearing Purple“ ist mit seinen Macher*innen auf Tour durch das Ruhrgebiet und macht halt in Düsseldorf im Forum Freies Theater.Wohnraum wird auch im Ruhrgebiet teurer. Neben der derzeitigen Inflation sind es insbesondere die Mieten, die den Geldbeutel belasten. Wie kann Wohnraum bezahlbar werden und auch bleiben? Die Initiative »Deutsche Wohnen und Co. enteignen« hat sich in Berlin auf Eigeninitiative zusammengeschlossen, um ihre Häuser von Großinvestoren zurückzubekommen. Der Dokumentarfilm „Start Wearing Purple“ erzählt die Geschichte einer inspirierenden und motivierenden Bewegung, die das Verständnis von Hausbesitz und Eigentum überall auf den Kopf stellen könnte. Der Film zeigt, was diese ansonsten sehr gewöhnlichen Menschen antreibt. Trotz Rückschlägen bleiben sie hartnäckig und glauben an das Ziel, die Verhältnisse in ihrer Stadt, ihrem Land und letztlich überall nachhaltig ändern zu können. Anschließend an den Film kann mit dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, den Filmemacher*innen und »Deutsche Wohnen und Co. enteignen« diskutiert werden.

2. Mieter*innenstammtisch

24.3. 19 Uhr bei der Donnerstagskneipe im Linken Zentrum [Hinterhof]

Hausverkauf, Modernisierungen oder Mieterhöhungen? Vermieter*innen machen vielen Menschen in Düsseldorf das Wohnen schwer. Juristische Möglichkeiten sind oft zu langwierig und stoßen deshalb in den konkreten Problemen an ihre Grenzen. Wir schaffen ein Angebot für Mieter*innen sich zu vernetzen und gemeinsam aktiv zu werden. Verschiedene Beispiele zeigen, dass gemeinsamer Widerstand sich lohnt. Rechtsstreitereien können sich oft jahrelang hinziehen, ohne dass sich die Wohnverhältnisse bessern. Wenn Mieter*innen sich zusammenschließen und beginnen sich zu wehren, geben Vermieter*innen oft schneller klein bei. In der Kneipe können wir beim gemeinsamen Kaltgetränk über die Möglichkeiten des Widerstands und die einzelnen Fälle diskutieren und beraten. Außerdem wird es dort eine Broschüre zu den Grundlagen des Mietrechts geben. Viele Fische fangen den Miethai!

3. Für eine rebellische Stadt

30.04. Uhrzeit und Startet: Achtet auf weitere Ankündigungen.

Wir beteiligen uns an der Demonstration organisiert von der Agentur für urbane Unordnung. Unter anderem soll auf der Demonstration der Protest für bezahlbarer Wohnraum sichtbar werden. Weitere Infos folgen… Protest gegen Vonovia & Co.23.04. in BochumWir beteiligen uns am Aufruf zur Demonstration: Am 29.4.2022 findet die virtuelle Hauptversammlung der Vonovia SE, des größten Vermieters in Europa, statt. Von seinem Sitz in Bochum kontrolliert der börsennotierte Riesenkonzern mit über 10.000 Beschäftigten 570.000 eigene Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden. Bei der Hauptversammlung wird die Vonovia verbesserte Gewinnzahlen feiern und gestiegene Dividendenausschüttungen an die Aktionär*innen absegnen. In der Selbstdarstellung präsentiert sie sich als sozialer und ökologischer Vorzeigekonzern.Tatsächlich aber gehen die horrenden Gewinne der Vonovia und ähnlicher Vermietungskonzerne zu Lasten der sozialen Daseinsvorsoge und der Umwelt. Immer höhere private Renditen werden von auf Kosten der Mieter*innen und der Beschäftigten abgeschöpft, durch:* Mietsteigerungen über dem Bundesdurchschnitt* Neuvermietungsmieten deutlich über örtlichen Mietspiegeln* undurchsichtige Betriebskostenabrechnungen mit Konzerntöchtern* vermeintliche energetische Modernisierungen mit Mietsteigerungen bis zu 40% Nach der Übernahme des zweitgrößten deutschen Wohnungskonzerns, der Deutsche Wohnen, nehmen die Marktmacht und der politische Einfluss der Vonovia immer bedrohlichere Ausmaße an. Dieses Schauspiel wollen wir nicht unkommentiert lassen. Deshalb bereiten wir für Samstag, den 23.4.2022 eine Demonstration mit anschließender Kundgebung vor der Vonovia Hauptzentrale in Bochum vor. Wir rufen zur Beteiligung an der Vorbereitung, Mobilisierung und Durchführung auf.

Und auch die Presse berichtet…

Rheinische Post, WDR, NRZ, EXPRESS, Antenne Düsseldorf und die Online Zeitung Ddorf-aktuell.de berichteten im Vorfeld und teilweise sogar direkt von unserer Mieter*innenversammlung. Alle Presseberichte findet ihr wie immer unter: https://bezahlbarer-wohnraum-duesseldorf.de/presse/

Mietenwahnsinn stoppen! Mieter*innenversammlung

BEZAHLBARER WOHNRAUM JETZT!

Mietenwahnsinn stoppen!

Mieterhöhungen, Modernisierung, Eigenbedarfskündigung – mit diesen und weiteren Methoden machen Vermieter*innen in Düsseldorf und bundesweit Mietenden das Leben schwer. Sie schrecken dabei auch vor illegalen Mitteln nicht zurück. Dies ist nicht nur Nerven aufreibend und mit vielen juristischen Streitigkeiten für Mieter*innen verbunden, sondern bringt oft auch existenzielle Ängste mit sich. Den teils vollkommen anonymen Vermieter*innen ist das jedoch gänzlich egal, sie scheinen nur die Profite im Blick zu haben.


Mit dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum haben wir im Juli 2019 verstärkt begonnen Mieter*innen zu vernetzen und besonders dreiste Entmietungsfälle öffentlich zu machen. Denn es ist zwar wichtig sich juristisch zu wehren, aber sich eben auch politisch, solidarisch und öffentlichkeitswirksam zur Wehr zu setzen. Deshalb ist es wichtig sich zusammen zu tun und gemeinsam für Veränderungen und den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum zu kämpfen.

Luxusbauten, Leerstand und Spekulation – führen dazu, dass in Düsseldorf und vielen anderen Großstädten der Wohnraum fehlt. Mit unserem Positionspapier haben wir in der Vergangenheit daher auch immer wieder die Politik auf unsere Forderungen aufmerksam gemacht. Denn abgesehen von den individuellen Streitigkeiten in den Bestandshäusern, gilt es auch politische Verbesserungen für alle zu gewinnen.

Gemeinsam wollen wir die Möglichkeiten sich gegen Vermieter*innen zu wehren, sich gemeinsam zu organisieren und in Aktionen politisch wirksam zu werden in verschiedenen Foren und Workshops besprechen bzw. ganz neu erarbeiten.

Wir laden Sie daher herzlich ein am 12.02.2022 um 10:30 Uhr bis 12:30 Uhr in das Kulturzentrum zakk auf der Fichtenstraße 40 zu kommen.

Pater Wolfgang aus der Altstadt-Armenküche wird die Teilnehmenden durch den Tag führen. In einem Impulsreferat wird die Mietsituation in Düsseldorf beleuchtet. Im Anschluss wollen wir in mehreren Workshops und Foren zu diversen Themenbereichen arbeiten und diskutieren.

Workshop: Mieter*innenproteste und Möglichkeiten des Widerstehens. Rechtliche und tatsächliche Möglichkeiten

Ihre Wohnung wurde verkauft? Die Miete erhöht? Der neue Eigentümer verbirgt sich hinter einer gesichtslosen Firma oder versucht Sie rauszuekeln? Die meisten Mieter*innen denken sofort an juristische Unterstützung, um sich gegen ihre Vermieter*innen zu wehren. Doch welche Möglichkeiten gibt es über diesen individuellen Widerstand hinaus? Wie können sich Bewohner*innen vernetzen und gemeinsam Widerstand leisten? Gemeinsam wollen wir Tipps und Tricks zum Umgang mit Vermieter*innen austauschen und Strategien überlegen, wie man sich zusammen gegen die Verdrängung aus der eigenen Wohnung wehren kann.

Workshop: Kreativ, ungehorsam und (öffentlichkeits-) wirksam – auf der Straße für eine Stadt für alle
Der Düsseldorfer Wohnungsmarkt ist geprägt von Spekulation und Kapitalinteressen. Ungerechtfertigte Eigenbedarfskündigungen, Luxussanierungen, das Leben in Großbaustellen, Mieterhöhungen, die Verdrängung von Mieter*innen aus der Innenstadt sind an der Tagesordnung. Das passiert jeden Tag und oft unbemerkt von einer breiten Öffentlichkeit.

Durch kreative Aktionsformen ist es möglich, Öffentlichkeit zu schaffen, die Presse zu informieren, größeren Druck aufzubauen und politische Forderungen zu stellen.

Gemeinsam wollen wir bisherige Aktionsformen des Bündnisses auf ihre Wirksamkeit überprüfen, neue Ideen sammeln, neue Aktionsformen entwickeln und zusammen mit der Agentur für urbane Unordnung bereits in dem Workshop kreativ werden.

Wir überlegen, wie wir wohnungspolitische Forderungen auf die Straße bringen können und wie wir uns kreativ an der Demo in Düsseldorf am 30.04. beteiligen können.

Forum: Investorengetriebene Wohnentwicklung im Stadtteil – was tun?
Am Beispiel von Bilk/Unterbilk werden Erfahrungen mit dem Agieren von profitorientierten Investoren und dessen Auswirkungen auf die Wohnentwicklung im Stadtteil dargestellt.


Es werden damit verbundene wohnungspolitische Forderungen und mögliche/sinnvolle Handlungsstrukturen sowie -beispiele vorgestellt und diskutiert.

Forum: Immobilienspekulation

Auf dem Düsseldorfer Immobilienmarkt wird – wie auch in anderen großen Städten mit Grundstücken Häusern und Wohnungen spekuliert. Selbst in der Rheinischen Post (23.12.2021) wächst die Besorgnis: „In der Wohnungsspekulation zeigt der Kapitalismus sein unschönes Gesicht“, so Uwe-Jens Ruhnau in einem Kommentar. Aber was ist eigentlich Immobilienspekulation? Warum und für wen ist sie ein Problem? Was sind die Ursachen? Wer sind Akteure? Wer profitiert? Wer verliert? Und warum sollte Mieter*innen die Spekulation mit Immobilien nicht egal sein? Was lässt sich dagegen tun?

In diesem Forum wollen wir uns um Antworten auf diese Fragen bemühen.

Kein Grund zu feiern

Grundsteinlegung am Grand Central – Kein Grund zu feiern

Am 02.11.2021 soll am ehemaligen Postgelände der Grundstein für das sogenannte Grand Central gelegt werden. Seit Jahren lag die Fläche brach und bildete somit eine Art Mahnmal der Bodenspekulation im Herzen von Düsseldorf. Wirkliche Freude kommt mit der Ankündigung der Grundsteinlegung von Catella beim Bündnis für bezahlbaren Wohnraum allerdings nicht auf. Denn bei dem aktuell angekündigten Baustart geht es nicht um das gesamte Projektgelände. Gebaut werden sollen jetzt auf dem kleineren Teil nur die 147 Sozialwohnungen, die der rechtskräftige Bebauungsplan verbindlich vorschreibt.

Diesen kleineren Teil des Grand Central Projektes hat Catella behalten, der Löwenanteil der Projektgesellschaft wurde dagegen im Jahr 2019 für 110 Mio. Euro an das Unternehmen CG Group verkauft. Allen Vermutungen nach hat Catella mit dem Verkauf einen stattlichen Gewinn eingefahren. Der Verkauf soll als share deal erfolgt sein. Demnach soll nicht das Grundstück verkauft worden sein, sondern lediglich Anteile der Projektgesellschaften. Das Unternehmen hat damit die Grunderwerbssteuer in Höhe von geschätzt 7 Mio. Euro gespart. Nach weiteren Eigentümerwechseln gehört der größte Teil des Grand Centrals heute der Adler Group. Diese könnte die endgültige Fertigstellung der von Catella jetzt in Angriff genommenen Sozialwohnungen gefährden, da für eine Tiefgarage und für Zufahrten Flächen benötigt werden, die zum Adler-Projektteil gehören. Bisher ist eine Einigung darüber mit der Adler Group nicht zustande gekommen. Ein Baustart auf dem größeren, jetzt der Adler Group gehörenden Projektteil ist nicht absehbar. Druckmittel, diesen Zustand kurzfristig zu ändern, hat die Stadt Düsseldorf faktisch keine.

Bodenspekulation, wie am Grand Central, führen außerdem dazu, dass die Immobilienpreise in der ganzen Stadt in die Höhe steigen. Daraus folgen seit Jahren steigende Mieten und Wohnungspreise. Das Problem des Grand Central ist daher größer als die ohnehin schon große Brachfläche vermuten lässt.

Helmut Schneider vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum sagt dazu:

„Dass nun endlich Sozialwohnungen gebaut werden ist zu begrüßen. Dabei versucht Catella sich jetzt als den „guten Investor“ zu präsentieren. In Wirklichkeit hat Catella jedoch selbst an der Spekulationsschraube gedreht und von den Preissteigerungen profitiert. Das Grand Central wird in Zukunft wohl eher ein Grand Hole bleiben. Die Stadt muss zukünftig das sogenannte Baumobilisierungsgesetz nutzen, um sich ein Vorkaufsrecht auf Grundstücke zu sichern. Bei privaten gewinnorientierten Investoren besteht immer die Gefahr von Bodenspekulation.“

WDR Beitrag «die Story»

WDR Film „Die Story – Der Wohnwahnsinn in NRW“ ist ein großer Erfolg. Wir konnten als Bündnis für bezahlbaren Wohnraum gleich an zwei Beispielen auf den Wohnwahnsinn in Düsseldorf hinweisen. Neben dem Grand Central, das als riesiges Loch hinter dem Hauptbahnhof fast wie ein Mahnmal für die Bodenspekulation im Zentrum Düsseldorf steht, ging es auch um die Modernisierungen an der Kissinger Straße und die damit verbundenen Ängste vor Verdrängung. Die beiden Beispiele konnten wir nutzen, um unsere Positionen und Forderungen zu verbalisieren. Hauptprotagonist*innen bleiben für uns aber die direkt Betroffenen, die auf positive Weise zu Wort kommen und auf natürliche, emotionale und sympathische Art und Weise deutlich machen, was in Düsseldorf schief läuft.

Neben Düsseldorf geht es in dem Beitrag aber auch um Köln, Bonn und Münster. Denn der Wohnwahnsinn ist kein Düsseldorfer Unikat. Wer den Film noch nicht gesehen hat, dem*der empfehlen wir den 45-Minuten Beitrag wärmstens. Abrufbar unter folgendem Link:

https://www.ardmediathek.de/video/die-story-der-wohn-wahnsinn-in-nrw/wdr-fernsehen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTU0M2FlODQxLWJiOWQtNDY4OS04YjFjLTgwNzRmMmMxYWNkOA/

11. September 2021: Große Demo gegen hohe Mieten

Wir vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum unterstützen den Aufruf zur Demonstration am 11. September in Berlin zur Groß Demo gegen hohe Mieten. Wir rufen alle dazu auf nach Berlin zur Demo zu fahren.

Aufruf vom Berliner #Mietenwahnsinn-Bündnis

Wohnen für Alle — gegen hohe Mieten und Verdrängung!

Am 11. September wird in Berlin eine große Demonstration gegen hohe Mieten, gegen Verdrängung, Eigenbedarfskündigungen, Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit stattfinden.

Die Demonstration startet um 13 Uhr am Alexanderplatz, die Abschlußkundgebung wird ca. 15:30 Uhr auf der Straße des 17. Juli stattfinden.

Der Mietenwahnsinn geht weiter. Täglich werden Menschen zwangsgeräumt. Viele von uns müssen den größten Teil ihres Einkommens in die Miete stecken. Die Wohnungs- und Obdachlosigkeit nimmt zu.

Überall in der Innenstadt sind kleine Gewerbebetriebe durch Mieterhöhungen bedroht. Der Senat lässt alternative nichtkommerzielle Projekte räumen. Der Berliner Mietendeckel wurde gekippt, hohe Nachzahlungen drohen. Auch in Corona-Zeiten ist von Solidarität nichts zu spüren — im Gegenteil. Es reicht!

Stadt für alle!
Wir wollen eine Stadt, in der alle Menschen frei und ohne Angst leben können — ohne Angst vor Mieterhöhung, vor Eigenbedarfskündigung, vor Zwangsräumung, vor rassistischen und sonstigen Übergriffen, vor Polizeigewalt.

Mieten runter!
Die Mieten müssen gesenkt werden, und zwar deutlich — sowohl für Wohnungen als auch für kleine Gewerbebetriebe.

Zwangsräumungen stoppen — Obdachlosigkeit bekämpfen!
Kein einziger Mensch soll mehr zwangsgeräumt werden, nur weil er oder sie die überhöhten Mieten nicht mehr zahlen kann. Schluss mit der Obdach- und Wohnungslosigkeit!

Alternative Projekte verteidigen!
Keine Räumung von alternativen, nichtkommerziellen Strukturen wie etwa dem selbstverwalteten Jugendprojekt Potse!

Wohnungskonzerne vergesellschaften!
Der kapitalistische Wohnungsmarkt produziert hohe Profite für Immobilienkonzerne und führt zu Mietenwahnsinn, Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit. Wohnen muss Menschenrecht sein, und keine Ware auf dem Markt, die zum Höchstpreis verkauft wird!

Wir unterstützen das Begehren „Deutsche Wohnen & Co enteignen“. Lasst uns alle am 11. September 2021 für die Vergesellschaftung von großen Wohnungskonzernen unser Kreuz machen — es kommt auf jede Stimme an!

Pressemitteilung zum 27.03.2021

Pressemitteilung / Einladung zum Schilderumzug

– Fototermin –

Düsseldorf, 25.03.2021

Bezahlbare Miete statt Investorenprofite!
Bündnisprotest im Rahmen des europaweiten Housing Action Day

Am 27.03.2021 rufen anlässlich des Housing Action Days verschiedene „Recht-auf-Stadt“ – Bündnisse zum dezentralen europaweiten Protest gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung auf. In Düsseldorf organisiert das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum ab 13:00 Uhr einen Schilderumzug durch die Innenstadt.

Unter dem Motto „Wohnen für Menschen statt für Profite!“ gehen am Samstag in über 25 deutschen Städten Mieter*innen und Aktivist*innen auf die Straße. Europaweit sind am 27.03.2021 sogar in mehr als 65 Städten Aktionen geplant. In einem gemeinsamen bundesweiten Aufruf fordern die Aktivist*innen unter anderem, dass Leerstand beendet wird, Zwangsräumungen verhindert und während der Corona Pandemie Mietschulden erlassen werden. Außerdem soll die Bodenspekulation beendet und die Mieten insgesamt gesenkt werden.

In Düsseldorf wird auf vielen verschiedenen Schildern, Transparenten und in Redebeiträgen zum Thema „Bezahlbare Miete statt Investorenprofite“ auch die Kommunalpolitik zum sofortigen Handeln aufgefordert. Insbesondere die Aussage des Düsseldorfer Oberbürgermeisters, „die Dinge fortzuführen, die in den vergangenen Jahren gut gelaufen sind“ und darüber hinaus keine weiteren konkreten Vorhaben anzukündigen, erzürnt die Mitglieder des Düsseldorfer Bündnisses. Bereits im Dezember hatte man den neu gewählten Stadtrat und den Oberbürgermeister zu einer Wende in der Wohnungspolitik aufgefordert. Denn rund die Hälfte der Haushalte in Düsseldorf müssen bereits heute mehr als dreißig Prozent ihres Einkommens für die Miete aufbringen. Es fehlen weiterhin etwa 50.000 bezahlbare Wohnungen und über 14.300 Wohnungen stehen leer. 7000 Wohnungen werden durch AirBnB und Co zweckentfremdet. Die sogenannte Wohnraumschutzsatzung konnte bisher keine dieser Wohnungen für die Düsseldorfer*innen zurückholen, da der Personalmangel im Wohnungsamt weiterhin besteht. Grundstücke, wie das Grand Central, liegen seit Jahren brach und immer mehr Sozialwohnungen fallen aus der Preisbindung heraus.

„Die unkonkreten und zögerlichen wohnungspolitischen Vorhaben der schwarz-grünen Kooperation sind absolut inakzeptable. Wir fordern jetzt verbindliche Zusagen der Stadt. Wohnen darf gerade in Pandemiezeiten nicht zum weiteren Armutsrisiko werden!“ sagt Bündnissprecher Johannes Dörrenbächer.

Werner Eggert von Recht auf Stadt Köln und dem bundesweiten Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn erklärt: „Gerade in Corona-Zeiten ist es nötiger denn je, dass wir für eine solidarische Stadt streiten, denn die Krise verschärft die soziale Frage. Die schon zuvor hohen Mieten werden für immer mehr Menschen unbezahlbar. Daher fordern wir, die Mietschulden nicht nur zu stunden, sondern komplett zu erlassen, anstatt hohe Mieten und Finanzinvestor*innen zu subventionieren.“

Einladung zum Protestumzug

Samstag, 27.03.2021, 12:45 Uhr

Graf-Adolf-Platz Ecke Königsallee

„Bergische Löwen Denkmal“

Aktion zum Housing Action Day in Düsseldorf

Wohnungsnot im reichen Düsseldorf!

Bezahlbare Miete statt Investorenprofite!

Bundesweit gehen am 27.03.2021 Mieter*innen auf die Straße, um am Housing Action Day für bezahlbaren Wohnraum zu protestieren.

Und auch in Düsseldorf gibt es massiven Handlungsbedarf. Doch der Ober-bürgermeister unserer Stadt versteht die Kritik an seiner Wohnungspolitik nicht. Er wolle das weiterführen, was bisher bereits getan wurde. Wir sagen, das reicht nicht! Mittlerweile muss die Hälfte der Düsseldorfer Haushalte mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufbringen. Zugleich wird vorrangig hochpreisig gebaut. Viele Mieter*innen werden weg modernisiert und verdrängt, durch vorgeschobene Eigenbedarfskündigungen aus ihrer Wohnung geschmissen oder durch Baulärm und minimale Abfindungen zum Auszug gebracht. Viele Mieter*innen können sich dann eine Wohnung in der Stadt nicht mehr leisten und ziehen ins Düsseldorfer Umfeld. Daher sagen wir, es darf kein „weiter so“ in der Wohnungspolitik geben. Die Stadt muss entschieden gegen Bodenspekulation, Leerstand und dauerhafte Zweckentfremdung vorgehen. Wir brauchen Millieuschutzgebiete, um Luxusmodernisierungen einschränken zu können und die Stadt muss viel mehr bezahlbaren Wohnraum selber bauen.

Die Aktion des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum zum bundesweiten Housing Action Day am 27.03.2021 beginnt um 12:45 Uhr. In einem kleinen Schilderumzug spazieren wir durch die Kernstadt. An vier Orten bleiben wir stehen und verlesen unsere Forderungen.

Aufstellung und Start: 12.45 Uhr am Bergischen Löwen am Kö-Anfang

Wir wollen die Entwicklungen in Düsseldorf zu Mieten, Bodenspekulation, Investorcity Düsseldorf, Erhalt + Bauen von bezahlbarem Wohnen, Spekulation mit Häusern, Leerstand/Zweckentfremdung skandalisieren.

Wir wollen unsere Kernforderungen an die Politik öffentlich machen.

Kein weiter so in der städtischen Wohnungspolitik! Es gibt ein Recht auf Wohnen. Ein Recht auf Rendite gibt es nicht!

Eine Wende zu einer wirklich gemeinwohlorientierten Wohnungspolitik der Stadt jetzt!

Corona-Hinweis: Unser Schilderumzug findet unter freiem Himmel statt. Denkt bitte trotzdem daran Masken zu tragen und Abstände einzuhalten.

Außerdem schließen wir uns dem bundesweiten Aufruf des Housing Action Days an. Hier geht‘s zum Aufruf:

https://www.housing-action-day.net/index.php/aufruf-had21/

Die vier Kernforderungen:

1) Wohnungen für alle!

Leerstand beenden! Mehr Plätze in Frauenhäusern!

Zwangsräumungen, Versorgungssperren und Kündigungen verhindern!

2) Mietschulden erlassen!

Wohnraum, Kleingewerbe, Kulturszene und soziale Zentren sichern!

Keine Subventionen für hohe Mieten und Finanzinvestor*innen!

3) Mieten senken – Gewinne umverteilen!

Höchstmieten festsetzen!

Krisengewinne abschöpfen – Sonderabgabe zur Bewältigung der Corona-Krise!

4) Bodenspekulation beenden – Wohnungskonzerne vergesellschaften!

Wohnraum und Boden dürfen keine Ware sein!

Keine Antworten von Schwarz-Grün zur Wohnungsfrage!

Stellungnahme des Düsseldorfer Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum


Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle ist die große
wohnungspolitische Herausforderung der nächsten Jahre.

Schwarz-Grün hat dazu keine überzeugenden Antworten!


Die wohnungspolitischen Pläne des Oberbürgermeisters und der schwarz-grünen Ratsmehrheit stehen in der Kritik. Die kommt nicht nur von der politischen Opposition, auch die Medien fällen ein wenig schmeichelhaftes Urteil. „Es ist nicht genug.“ kommentiert die „Rheinische Post“ knapp und treffend die bisherigen Absichtserklärungen (RP 11.2.21). Und wie reagiert Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller auf die Kritik? Vollkommen verständnislos: „Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wir führen die Dinge fort, die in den vergangenen Jahren gut gelaufen sind“ (so im Interview mit der RP am 10.2.21). Für alle, die in Düsseldorf verzweifelt eine bezahlbare Wohnung suchen oder die wie aktuell die Mieter*innen der Aachener Wohnungsgesellschaft in der Kissinger Straße in Eller Angst haben müssen, durch modernisierungsbedingte Mietsteigerungen aus ihren Wohnungen verdrängt zu werden, muss die Aussage des Oberbürgermeisters wie Hohn in den Ohren klingen!

Die Landeshauptstadt soll nach dem Willen des Oberbürgermeisters in vielen Bereichen Spitze werden. Was den Anstieg der Immobilienpreise und Mieten in den letzten zehn Jahren betrifft, ist Düsseldorf das bereits! Für Immobilieninvestoren gehört die Stadt inzwischen zu den attraktivsten Standorten in Deutschland. Gebaut werden vor allem Hotels, möblierte Mikroapartments und hochpreisige Wohnungen, die sich nur Haushalte mit überdurchschnittlichen Einkommen leisten können. Für mehr als die Hälfte der Haushalte in Düsseldorf sind diese Wohnungen unerschwinglich. Die meisten dieser Haushalte müssen bereits mehr als 30 % ihres Einkommens für die Miete aufwenden. In der reichen Stadt Düsseldorf ist deshalb das Leben für viele Menschen von Wohnungsnot geprägt: Aktuell fehlen nach unserer Schätzung 50.000 bezahlbare Wohnungen! Über 20.000 Wohnungen stehen leer oder werden durch Zweckentfremdung dem Wohnungsmarkt entzogen. Mehr als 4.400 Menschen sind wohnungslos – ca. 700 leben auf der Straße. Für immer mehr Menschen sind steigende Mieten zum Armutsrisiko geworden. Langjährige Mieter*innen werden verdrängt, weil sie dem Renditestreben von Investoren im Weg sind.

Das sind ja wohl kaum die Dinge, die in den vergangenen Jahren gut gelaufen sind!

Um die Wohnungsnot wirksam zu bekämpfen, braucht es angesichts der Dimension des Problems mehr als wolkige Absichtserklärungen! Die einzige konkrete wohnungspolitische Festlegung in der Kooperationsvereinbarung von Schwarz-Grün betrifft das Handlungskonzept Wohnen, das allerdings nur bei Neubauten mit Bebauungsplan greift. Dass dieses Konzept nun 30% öffentlich geförderte Wohnungen vorsieht, etwas mehr als bisher, ist löblich, aber überhaupt nicht ausreichend. Auch zusammen mit der geplanten Mietsubvention im Wohnungsbestand (Ankauf von Belegungsrechten, um Mieten auf dem Niveau öffentlich geför-derter Wohnungen zu ermöglichen) wird der seit Jahren zu verzeichnende Rückgang des Anteils der Sozialwohnungen am Gesamtwohnungsbestand – er liegt aktuell bei nur noch 4,4% – sicher nicht aufzuhalten sein! Bis 2029 werden rund 8.000 Sozialwohnungen aus der gesetzlichen Mietpreisbindung fallen. Wollte man auch nur die bereits jetzt schon viel zu geringe Zahl an Sozialwohnungen konstant halten, müssten jährlich ca. 800 Sozialwohnungen neu hinzukommen. Das aber läge weit über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre (450 neue Sozialwohnungen pro Jahr)!

Wie wollen Oberbürgermeister und schwarz-grüne Ratsmehrheit dieser großen Herausforderung begegnen? Überzeugende Antworten dazu gibt es bisher nicht! Wollen sie es überhaupt? Angesichts der mit wenigen Ausnahmen unverbindlichen Absichtserklärungen in der Kooperationsvereinbarung von CDU und Grünen sind Zweifel erlaubt. Die Pläne des Oberbürgermeisters und der schwarz-grünen Ratsmehrheit werden den wohnungspolitischen Herausforderungen jedenfalls nicht gerecht, sie sind unambitioniert und ohne eine Perspektive, die alle Einwohner der Stadt, und nicht nur den wohlhabenden Teil berücksichtigt! Der Erhalt bestehender und der Bau neuer Wohnungen, die sich auch Menschen mit niedrigeren Einkommen leisten können, zählen offensichtlich nicht zu den Prioritäten von Oberbürgermeister Keller und der schwarz-grünen Ratsmehrheit. Ein bloßes ‚weiter so‘ in der Wohnungspolitik reicht definitiv nicht! Nötig ist, wie auch vom DGB Düsseldorf gefordert, ein kraftvolles Investitionsprogramm für mehr bezahlbaren Wohnraum. Nötig ist darüber hinaus eine wohnungspolitische Umorientierung, eine Wende in der Wohnungspolitik, die sich am Gemeinwohl und nicht an der Rendite orientiert.

Diese Wende wird nicht von heute auf morgen zu verwirklichen sein, damit beginnen kann man aber sofort – wenn es politisch gewollt ist. Wir nennen exemplarisch zwei Bereiche, in denen die Stadt Düsseldorf schon jetzt mehr als in den letzten Jahren für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums bewirken könnte:

Bodenvorratspolitik: Im Wohnungsbau entfällt inzwischen mehr als die Hälfte der Gesamt-kosten auf spekulativ hochgetriebene Grundstückskosten. Um die Bodenspekulation einzudämmen, muss die Stadt wieder über einen deutlich höheren Grundstücksanteil verfügen. Wir begrüßen deshalb, dass der Oberbürgermeister und die schwarz-grüne Ratsmehrheit eine aktivere Bodenvorratspolitik betreiben und dazu auch vermehrt Vor- und Rückkaufrechte nutzen will. Städtische Flächen müssen dann aber auch zu günstigen Konditionen für bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Bloße Absichtserklärungen reichen nicht, es müssen konkrete Fakten genannt werden: In welchem Umfang ist ein Grundstücksankauf ‚auf Vorrat‘ geplant und in welcher Höhe werden dafür Haushaltsmittel bereitgestellt?

Städtische Wohnungsgesellschaft: In der Kooperationsvereinbarung zwischen CDU und Grünen wird ein größeres Bauvolumen für die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWD) „für die Zukunft“ als „wünschenswert“ bezeichnet. Diese vage Absichtserklärung ist vollkommen unbefriedigend, es ist eine völlig unverbindliche Luftbuchung, die zu nichts verpflichtet. Die SWD hat angekündigt, bis 2026 pro Jahr ca. 200 Wohnungen (allerdings nur zum Teil öffentlich gefördert) neu zu bauen. Das ist zwar mehr als in den Jahren zuvor, aber angesichts der Problemlage immer noch viel zu wenig. Die SWD muss nach unserer Auffassung so mit Kapital und Personal sowie mit günstigen Grundstücken ausgestattet werden, dass sie ein deutlich größeres Bauvolumen für bezahlbares Wohnen realisieren kann. Wir erwarten, dass die Stadt dazu verbindliche Ziele formuliert und konkrete Zahlen auf den Tisch legt! Gegen die Wohnungsnot muss sofort und nicht erst in ferner Zukunft etwas getan werden!“


Bündnis für bezahlbaren Wohnraum Düsseldorf, 22.2. 2021

PM: Christliche Immobilienfirma erhöht Mieten

Mieter*innen organisieren sich gegen Mieterhöhung

Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH, eine im Besitz katholischer Bistümer stehende Immobilienfirma, möchte in Düsseldorf Eller auf der Kissinger Straße die Mieten in 160 Wohnungen erhöhen. Sie begründet die Mieterhöhung in den ehemaligen Sozialwohnungen mit Modernisierungsmaßnahmen. Die bestehenden neun Häuserblocks werden zusätzlich mit neuen Wohnungen auf den Dächern aufgestockt.

Die neu errichteten Wohnungen müssen mit Heizung, Strom und Wasser versorgt werden. Zu den geplanten Modernisierungen zählt unter anderem eine neue Heizung, Wasser- und Stromversorgung, sowie ein Fahrstuhl, der einen barrierefreien Zugang lediglich zu den neu entstehenden Wohnungen ermöglicht. Es ist zu vermuten, dass einige der angekündigten Modernisierungen für den Neubau ohnehin vorgenommen worden wären. Nun werden die Kosten für die Modernisierungen jedoch auf die Bestandsmieter*innen umgelegt.

An der Hersfelder Straße, wenige Meter von der Kissinger Straße entfernt, hat die Aachener SWG vor einigen Jahren ähnliche Modernisierungsmaßnahmen vorgenommen. Mieter*innen berichten, dass die Maßnahmen und die damit verbundenen Mieterhöhungen zum Auszug von vielen Nachbar*innen geführt haben. Außerdem sollen sich die Heiz- und Nebenkosten erhöht haben. In Köln und Berlin soll die katholische Immobilienfirma, die sich selbst auf ihrer Internetseite ein soziales Image gibt, bereits durch kostentreibende Modernisierungen und Leerstand negativ aufgefallen sein.

Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum hat durch mehrfache Flyeraktionen die Mieter*innen der Kissinger Straße organisiert. Viele Mieter*innen werden die Mieterhöhungen von 2,00 Euro den Quadratmeter nicht zahlen können und sind nicht bereit diese stillschweigend hinzunehmen.

„Wir wollen unbedingt verhindern, dass die Menschen an der Kissingerstraße ihr Zuhause verlieren. Von der Aachener SWG fordern wir, dass sie die Mieterhöhungen komplett zurück nimmt und somit ihrem selbst gesetzten sozialen Anspruch gerecht wird.“ sagt Dominikanerpater Wolfgang Sieffert, der sich im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum engagiert. „Wir werben schon lange für eine Millieuschutzsatzung, damit Modernisierungen genehmigungspflichtig werden. Es ist wichtig, dass die Mieter*innen sich bei Modernisierungen möglichst schnell organisieren. Dazu brauchen sie häufig Unterstützung. Doch Unterstützer, wie wir, erfahren in der Regel erst nach den Modernisierungsmaßnahmen von deren Umsetzung. Die Genehmigungspflicht würde uns und den Mieter*innen helfen!“ sagt Johannes Dörrenbächer, Sprecher des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum.

Pressekonferenz / Fototermin

mit Mieter*innen und Vertreter*innen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum und Dominikanerpater Wolfgang Sieffert

Protestaktion: „Kein weiter so in der Wohnungspolitik!“ –

Forderungspapier wird an Stadtratsmitglieder übergeben

Am 10.12.2020 um 13:15 Uhr überreicht das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum im Rahmen einer Protestaktion vor der Stadtratssitzung sein wohnungspolitisches Forderungsprogramm an die Düsseldorfer Ratsmitglieder. Mit einem Großtransparent, auf dem das Fehlen von geschätzt 50.000 bezahlbaren Wohnungen kritisiert wird, macht das Bündnis auf die sich verschärfende Wohnsituation in Düsseldorf und sein Forderungsprogramm dazu aufmerksam.

Anlass ist der aktuell veröffentlichte Wohnungsmarktbericht der Stadt. Darin wird sichtbar, dass der Rückgang der Sozialwohnungen sich fortsetzt und weiter fortsetzen wird, wenn es keine Wende in der Wohnungspolitik gibt. Deren Anteil am Wohnungsbestand betrug 2018 nur noch 4,4 %! Dies, obwohl die Hälfte der Düsseldorfer Haushalte einen Anspruch darauf hätte. Außerdem stehen etwa 15.000 Wohnungen leer. Etwa die Hälfte aller Haushalte muss mittlerweile mehr als 30 Prozent des Einkommens für die Miete aufbringen. Die steigenden Mieten verschärfen die Krisensituation unter Corona. In einem umfangreichen wohnungspolitischen Papier hat das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum nun direkt umsetzbare und darüber hinaus gehende Forderungen erarbeitet (siehe Anhang: Positionspapier 2020).

„Die Stadt Düsseldorf kann sich kein wohnungspolitisches ‚weiter so‘ leisten! So wird sie der Herausforderung nicht gerecht, allen Bewohner*innen Zugang zu bezahlbarem Wohnraum zu verschaffen. Wir appellieren an die neu gewählten Mitglieder des Stadtrats, sich für eine Wohnungspolitik einzusetzen, die sich am Gemeinwohl und nicht an der Rendite orientiert“, sagt Helmut Schneider, Sprecher des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum.

Wohnungskonzerne fahren enorme Gewinne ein. Mieter*innen geraten coronabedingt in Wohnungsnot!

Die Wohnungskonzerne (sprich die dahinterstehenden Investor*innen und Aktieninhaber*innen) machen auch im Krisenjahr 2020 enorme Gewinne. Die drei größten Immobilienkonzerne Deutschlands schätzen, dass sie 2020 zusammen 2,206 Mrd. Euro Gewinn erzielen werden. Das ist zusammen eine Gewinnsteigerung von 9% im Vergleich zum Jahr 2018. Jedes Unternehmen hat seine Gewinne seit 2018 trotz viel gefürchteten Berliner Mietendeckels steigern können.

Zugleich geraten zunehmend Mieter*innen in Finanznot und können ihre Mieten nicht mehr zahlen. Für Viele sind im Coronajahr die Einnahmen massiv eingebrochen (Stichwort: Kurzarbeit, Soloselbständige in kulturellen und sozialen Berufen und Gewerbetreibende z.B. in der Gastronomie und viele andere). Außerdem sind die Ausgaben gestiegen, was besonders ärmere Menschen trifft (z. B. wenn die Tafeln und preiswerte Lebensmittelversorgung wegfallen oder gestiegene Ausgaben für Hygienemaßnahmen und die Schulmaterialien).

Als Folge gibt es in bisher unbekannter Höhe coronabedingte Wohnungskündigungen, Zwangsräumungen und den Verlust der Wohnung als elementare Lebensgrundlage – gerade für die finanziell Schwächsten und von Corona besonders Betroffenen.

Vor diesem Hintergrund ist es ein Skandal, dass der bis zum 30.06.20 geltende Kündigungsschutz für Mieter*innen nicht verlängert wurde und es keine Unterstützungsregelung für betroffene Mieter*innen gibt. Die Wohngeldregelung ist dafür kein Ersatz!

Wir fordern:

  • Mieter*innen, die die Zahlung ihrer Mietschulden nachweisbar coronabedingt nicht mehr tragen können und dadurch in existenzielle Not geraten, muss diese Schuld ganz oder teilweise erlassen werden!
  • Wenn Vermieter*innen/Eigentümer*innen dann durch Mietausfälle (nachweisbar) in Existenznöte geraten, sollte auch ihnen durch Überbrückungskredite oder mit Zuschüssen geholfen werden.
  • Unterstützung sollten jedoch nur Vermieter*innen und Eigentümer*innen bekommen, die tatsächlich in Existenznot sind.
  • Die Unterstützungskredite und finanzellen Aufwendungen sind unter anderem von den Gewinnen der Wohnungskonzerne zu tragen!
  • Keine öffentlichen Mittel für Wohnungskonzerne, die in Krisenzeiten Gewinne machen!

Wohnungsnot und Luxusleerstand

Vom OB als das «Wohnzimmer Düsseldorfs» angepriesen gestaltet sich das Andreasquartier in der Altstadt als teilweise leerstehendes Luxusmonstrum, während gleichzeitig um die Ecke Menschen auf der Straße leben müssen. Die Frankonia bewirbt ihre Anlageobjekte übrigens mit dem Motto «Wohnen ist keine Ware». Kannste dir nicht ausdenken.

Protestaktion des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum vor dem Rathaus

Bündnis übergibt Abmahnung wegen verfehlter Wohnungspolitik und Forderungskatalog an die Stadt Düsseldorf

Mitglieder des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum mit dem Transparent zum fehlenden bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf: Über 43500.
Mitglieder des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum mit dem Transparent zum fehlenden bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf: Über 43500.

Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum übergibt eine Abmahnung wegen verfehlter Wohnungspolitik und ihren Forderungskatalog an die Stadt Düsseldorf.

Es fehlen mehr als 43.600 bezahlbare Wohnungen, 4.400 Menschen sind wohnungslos, ca. 700 leben auf der Straße. Gleichzeitig stehen 13.000 Wohnungen leer, 7.000 werden zweckentfremdet (z.B. als Ferienwohungen) genutzt.

„Das sind nur einige wenige Fakten, die deutlich machen, dass sich viel mehr bewegen muss als bisher“

sagt Iris Rademacher vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.

„Die bisherige Wohnungspolitik der Stadt Düsseldorf hat weder die Wohnungsnot spürbar gelindert, noch den angespannten Wohnungsmarkt in Düsseldorf nennenswert entlastet. Dafür gibt es eine Abmahnung!“

An einigen exemplarischen Beispielen will das Bündnis aufzeigen, wo es konkreten Handlungsbedarf gibt. Zugleich soll ihr Forderungskatalog an die Stadt Düsseldorf zu Händen des Oberbürgermeisters übergeben werden.

Der Forderungskatalog des Bündisses für bezahlbaren Wohnraum an den Oberbürgermeister und die Ratsfraktionen.
























Zwar gibt es durchaus Maßnahmen, die in die richtige Richtung gehen, die aber in der Praxis wirkungslos bleiben, weil sie nicht konsequent genug sind oder am Personalmangel scheitern“

so Helmut Schneider vom Bündnis.

Das gilt z.B. für die im letzten Jahr verabschiedete Wohnraumschutzsatzung. Wir haben große Sorge, dass das auch bei der vorgeschlagenen Milieuschutzsatzung so sein wird. In unserem Forderungskatalog benennen wir Ursachen und zeigen Handlungsmöglichkeiten für wirkungsvolle Konzepte gegen die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt auf.“

Die Wohnungspolitik veranlasst zur einer Abmahnung von Seiten des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum am 03.09.2020.
Der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf Thomas Geisel (SPD) unterzeichnet die Abmahnung.

Die Abmahnung an die Stadt Düsseldorf im Wortlaut zum Download als PDF:


Eigenbedarfskündigung war vorgetäuscht!

Gericht setzt klares Zeichen zur Stärkung der Rechte von Mieter*innen

Das Gericht hat klar entschieden: der Eigenbedarf für eine Tochter der Familie Himmels war vorgetäuscht, die Kündigung war unrechtmäßig. Die Mieter*innen in Unterbilk dürfen bleiben. Ein langer Konflikt findet damit erst mal ein Ende.

In Unterbilk auf der Kronprinzenstraße 97 wurde einem Ehepaar nach einem Verkauf des Mietshauses von der neuen Eigentümerfamilie Himmels wegen Eigenbedarfs gekündigt. Nun sollten sie per Räumungsklage zum Auszug gezwungen werden. Das Paar lebt dort seit über 20 Jahren und hatte seine Zweifel daran, dass der behauptete Eigenbedarf tatsächlich bestand. «Wir sind froh, dass das Gericht so entschieden hat und unser Zuhause wieder sicher ist. Und wir sind den vielen engagierten Mitmenschen dankbar, die uns in der schwierigen Zeit den Rücken gestärkt haben. Hoffentlich kehrt jetzt endlich etwas Ruhe ein.», so Georg Jesdinsky, einer der betroffenen Mieter.

Die Familie Himmels, der neben diversen Einzelfirmen auch eine Immobilienentwicklunggesellschaft gehört, hatte in mehreren Häusern unter anderem im Zooviertel und in Pempelfort wegen Eigenbedarfs gekündigt. Anzeigen im Internet und Transparente an den Fassaden der Häuser werben damit, dass dort Luxuswohnungen entstehen. „Dass für unsere Wohnung nie ein realer Eigenbedarf bestand, wurde uns schlagartig klar, als wir erfahren mussten, dass auch in anderen Häusern der Familie Eigenbedarfskündigungen für ein und dieselbe Person ausgesprochen wurden.», so Georg Jesdinsky weiter. „Luxus erscheint so doch in einem ganz anderen Licht. Eigenbedarfskündigungen im Überfluss! Es ist gut für Düsseldorf, dass sich das Gericht diese Geschichten jetzt mal genauer angeschaut hat.»

„Das Vorgehen der Familie Himmels ist leider kein Einzelfall», sagt Iris Rademacher vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum. „Immer wieder melden sich Menschen bei uns, deren Häuser an Immobilienfirmen oder private Investoren verkauft wurden und die jetzt von Mieterhöhungen, Eigenbedarfskündigungen und Luxussanierungen betroffen sind. Hier muss die Stadt Düsseldorf schnell umdenken, Beratungsstellen einrichten und die Betroffenen durch wirkungsvolle Schutzsatzungen und klare rechtliche Regelungen besser schützen.»

Pressemitteilung zu vorgetäuschtem Eigenbedarf – Protest und Prozess

Pressemitteilung / Fototermin Düsseldorf, 13.07.2020

Prozess wegen mutmaßlich vorgetäuschtem Eigenbedarf
Himmels baut 170 neue Wohnungen in Unterbilk

Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum protestiert am Dienstag, den 14.07.2020 um 12.30 Uhr vor dem Amtsgericht gegen mutmaßlich vorgetäuschte Eigenbedarfskündigungen der Familie Himmels, denen auch eine Immobilienentwicklungsgesellschaft gehört. Zwei ihrer Häuser, eines in Pempelfort und eines im Zooviertel, stehen bereits leer. Anzeigen im Internet und Transparente an den Fassaden der Häuser lassen vermuten, dass dort Luxuswohnungen entstehen. Bisher ist nicht ersichtlich, dass ein Familienmitglied in die Häuser eingezogen wäre.

Auch in Unterbilk auf der Kronprinzenstraße 97 wurde Mieter*innen von der Familie Himmels wegen Eigenbedarfs gekündigt. Die Mieter*innen leben dort teilweise schon seit Jahrzehnten und wollen dies auch weiterhin. Sie wehren sich gegen ihren Auszug. Dass für diese Wohnung ein realer Eigenbedarf besteht, ist hochgradig zweifelhaft. Denn wie durch Recherchen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum herauskam, wurden in verschiedenen Objekten Eigenbedarfskündigungen ausgesprochen, teilweise für ein und dieselbe Person. Die Töchter der Familie wollen die Bewohner*innen nun mit Hilfe einer Räumungsklage vor die Tür setzen. Diese Klage wird am 14.07.2020 vor dem Amtsgericht in Düsseldorf verhandelt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Gegenzug wegen Betruges und anderen möglichen Straftaten in diesem Zusammenhang gegen die Familie Himmels.

Trotz dieser Hintergründe wird die Himmels Immobilienentwicklung GmbH an der Martinstr. 42 in Unterbilk einen großen Wohnkomplex mit ca. 170 Wohnungen bauen. „Die Bezirksvertretung 03 hat einem Bauvorhaben zugestimmt, das lediglich geringe Vorgaben für bezahlbaren Wohnraum vorsieht. Es ist nicht nachvollziehbar, wie ein Investor, der bereits negativ aufgefallen ist, weiterhin Großprojekte planen und durchführen kann, ohne an klare Vorgaben gebunden zu werden. Man hätte für das Grundstück zumindest einen Bebauungsplan unter Beteiligung der Öffentlichkeit erstellen können, der dem Investor rechtliche Grenzen gesetzt hätte. Für die bereits bestehenden Häuser auf dem Grundstück an der Martinstraße wäre eine Milieschutzsatzung hilfreich gewesen, denn dann hätte die Stadt mit ihrem Vorkaufsrecht intervenieren können“ so Johannes Dörrenbächer vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.

In der Vergangenheit war die Familie mit einer Vielzahl von Abmahnungen gegen Medien, Mieter*innen und Vertreter*innen des Bündnisses vorgegangen. Das Bündnis, die Mieter*innen und einzelne Medienvertreter*innen haben sich dagegen jedoch erfolgreich gewehrt.

„Im Fall Himmels besteht aus unserer Sicht eher Enteignungs- als Eigenbedarf. Die Politik muss Miethaien die Zähne ziehen können, damit Düsseldorf nicht nur eine Stadt der Reichen und renditeorientierten Investoren wird. In keinem Fall werden wir uns durch anwaltliche Abmahnschreiben einschüchtern oder gar mundtot machen lassen“, sagt Iris Rademacher vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.

Protestaktion / Pressekonferenz

Dienstag, 14.07.2020, 12.30 Uhr,

Amtsgericht Düsseldorf, Werdener Str. 1

Prozess wegen Eigenbedarf. Protest gegen Miethaie

Am 14.07.2020 wird in Düsseldorf der Fall des vermutlich vorgetäuschten Eigenbedarfs durch die Familie Himmels vor Gericht verhandelt. Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum protestiert am Dienstag, den 14.07.2020 daher um 12:30 Uhr vor dem Düsseldorfer Amtsgericht an der Werdener Straße 1. Wir melden Enteignungsbedarf statt Eigenbedarf an und fordern wirksame Methoden, um Miethaien die Zähne zu ziehen. Im Anschluss werden wir uns solidarisch hinter die betroffenen Mieter*innen stellen, die sich weiterhin gegen einen Rauswurf aus der eigenen Wohnung wehren müssen.

Zum Hintergrund:

Bereits in der Vergangenheit haben wir auf den Fall aufmerksam gemacht. Die Familie Himmels hatte in mehreren Häusern Eigenbedarf angemeldet und so bereits in zwei Häusern Mieter*innen gekündigt. Beide Häuser (in Pempelfort und im Zooviertel) stehen derzeit allem Anschein nach leer. Bisher ist nicht ersichtlich, dass ein Familienmitglied in die Häuser eingezogen wäre. Darüber hinaus verfügt die Familie Himmels noch über mindestens ein weiteres leerstehendes Haus im Stadtteil Düsseltal. Auch in Unterbilk, auf der Kronprinzenstraße 97, wurde Mieter*innen von der Familie Himmels wegen Eigenbedarfs gekündigt. Die Mieter*innen leben dort teilweise schon seit Jahrzehnten und wollen dies auch weiterhin. Sie wehren sich gegen ihren Auszug. Dass für diese Wohnung ein realer Eigenbedarf besteht, ist hochgradig zweifelhaft. Denn wie durch Recherchen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum herauskam, wurden in verschiedenen Objekten Eigenbedarfskündigungen ausgesprochen, teilweise für ein und dieselbe Person. Die Töchter der Familie wollen die Bewohner*innen nun mit Hilfe einer Räumungsklage vor die Tür setzen. Diese Klage wird am 14.07.2020 vor dem Amtsgericht in Düsseldorf verhandelt.

In der Vergangenheit war die Familie mit einer Vielzahl von Abmahnungen gegen Medien, Mieter*innen und Vertreter*innen des Bündnisses vorgegangen. Das Bündnis, die Mieter*innen und einzelne Medienvertreter*innen haben sich dagegen jedoch erfolgreich gewehrt.

Denn wir lassen uns nicht einschüchtern oder gar mundtot machen und wir werden Mieter*innen weiterhin unterstützen, wenn ihr Zuhause in Gefahr ist. Und weil der Fall Himmels kein Einzelfall ist, setzen wir uns auch weiterhin politisch dafür ein, dass Miethaien die Zähne gezogen werden! Kommt am 14.07.2020 um 12:30 Uhr vor‘s Amtsgericht in Düsseldorf am Oberbilker Markt / Werdener Str. 1.

Wohnen bleiben im Viertel

Wohnen bleiben im Viertel

Was steckt hinter dem neuen Bürgerbegehren?

Mitte Februar 2020 haben auf Initiative des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraums Gewerkschaften, Parteien, Wohlfahrtsverbände und linke Gruppen ein Bürgerbegehren gestartet. Um sogenannte Milieuschutzsatzungen für betroffene Wohngebiete zu erlassen, sammeln seitdem über vierzig Organisationen Unterschriften. In vielen Medien wurde bereits über das Bürgerbegehren berichtet. Doch um was geht es bei dem Bürgerbegehren genau? Wie funktioniert ein solches Bürgerbegehren und was bringen die Milieuschutzsatzungen den Düsseldorfer Mieter*innen tatsächlich?

Am 17.06.2020 hat der Stadtrat bereits einige Forderungen aus dem Bürgerbegehren übernommen und eine soziale Erhaltungssatzung verabschiedet. Aber wir sammeln immer Unterschriften. Warum wir dies tun und warum die sozialen Erhaltungssatzungen nur ein erster Teilerfolg sind wollen wir mit euch diskutieren.

Am 25.06. ab 17 Uhr am Mannesmannufer (nähe KIT) wollen wir diese und weitere Fragen mit euch besprechen.Außerdem suchen wir weitere Unterstützer*innen, die uns dabei helfen bei Veranstaltungen und im öffentlichen Raum Unterschriften zu sammeln. Kommen Sie also vorbei, um sich zu informieren und/oder bereits aktiv mitzuhelfen. Auf Grund der Corona Pandemie haben wir die Veranstaltung ins Freie verlegt.

Weitere Informationen zum Bürgerbegehren finden Sie unter: https://www.wohnen-bleiben-im-viertel.de

Shut down Mietenwahnsinn

Shut down Mietenwahnsinn – Sicheres Zuhause für alle!

Aktionstag, 20. Juni 2020, 12:00 Uhr, Düsseldorf, Rathausmarkt

Das „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ protestiert gegen die Belastungen für Mieter*innen in der Corona-Krise. Mit einer Plakataktion, einem Freiluft-Wohnzimmer und einem wohnungspolitischen Sofa-Talk machen wir mit beim bundesweiten Aktionstag. Besonders aktuell ist das drohende Ende des Kündigungsschutzes für Mieter*innen und Pächter*innen, die ihre Mieten wegen krisenbedingter Einkommenseinbrüche nicht mehr zahlen können.
Der ohnehin schon prekäre Lage von Mieter*innen auf dem überteuerten Düsseldorfer Wohnungsmarkt wird durch die Pandemie weiter verschärft. Umso wichtiger sind die Forderungen geworden, für die sich das Bündnis schon vor dem Ausbruch des Virus eingesetzt hat:

Kündigungsschutz verlängern!
Keine Zwangsräumungen, Versorgungssperren, Kündigungen!
Mietschulden erlassen!
Sicheres Wohnen für alle!
Keine Zweckentfremdung von Wohnraum!
Keine Verdrängung von Mieter*innen!

#mietenwahnsinn #Verdrängung #shutdownmietenwahnsinn #rechtaufstadt
#housing #peoplenotprofit #housingactionday #together #solidarity

www.bezahlbarer-wohnraum-duesseldorf.de
www.housing-action-day.net

Mietsteigerung von über 180 Prozent angedroht

Leerstand und Modernisierungen in Friedrichstadt

Seit mindestens einem Jahr stehen auf der Talstraße 60 sieben Wohnungen leer. Die meisten Mieter*innen zogen aus, als der neue Vermieter eine kostspielige Modernisierung ankündigte. Die Mieten sollten wegen der Modernisierungen um mehr als 180 Prozent steigen.

Dieser Fall, den das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum nun öffentlich macht, zeigt, wie dringend Düsseldorf eine Milieuschutzsatzung braucht. 41 Organisationen und Parteien sammeln derzeit Unterschriften für das Bürgerbegehren „Wohnen bleiben im Viertel“, um Mieter*innen vor derartigen Preissteigerungen besser zu schützen. Mit einer solchen Milieuschutzsatzung wären Modernisierungen zumindest genehmigungspflichtig.

Die Verwaltung hat hierzu bereits einen Vorschlag für eine Milieuschutzsatzung bzw. soziale Erhaltungssatzung erarbeitet. Bis diese jedoch ihre volle Wirkung entfalten könnte, würden Jahre ins Land ziehen – und in dieser Zeit weitere Mieter*innen aus ihren Vierteln vertrieben.

Zudem sollten mit der seit Oktober 2019 geltenden Wohnraumschutzsatzung Leerstände wie die in der Talstraße verhindert werden. Doch seit Oktober wurde bisher lediglich in neun Leerstands- bzw. Zweckentfremdungsfällen eine Genehmigung zur Zweckentfremdung von der Verwaltung abgelehnt.

„Wir brauchen zügig eine Milieuschutzsatzung, um die Vertreibung von Mieter*innen wie an der Talstraße zu unterbinden, bevor es zu spät ist. Und auch die Wohnraumschutzsatzung bleibt ein Papiertiger, solange Vermieter*innen weiterhin sorgenfrei Wohnungen leerstehen lassen können. Gerade jetzt während des Wahlkampfes werden wir genau hinschauen, welche Maßnahmen die Politik auf das altbekannte Wohnungsproblem vorschlägt. Hier ist in jedem Fall noch sehr viel Luft nach oben“, sagt Johannes Dörrenbächer vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.

Bündnis protestiert für eine wirksame Zweckentfremdungssatzung

Kritik an Personalmangel und Laufzeit der Satzung

Am 14.05.2020 um 13:30 Uhr protestiert das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum vor der Ratssitzung im Congress Center für eine wirksame Zweckentfremdungssatzung bzw. Wohnraumschutzsatzung.

Am 10. Oktober 2019 trat die Wohnraumschutzsatzung der Stadt Düsseldorf in Kraft. Das ist nun mehr als ein halbes Jahr her. Am 27.04.2020 wurde im Wohnungsausschuß eine erste Bilanz gezogen: 470 Wohneinheiten konnten aufgrund von Anträgen oder Meldungen als zweckentfremdet ermittelt werden. Nur 299 konnten aufgrund von Personalmangel bearbeitet werden. Bei 106 Einheiten handelt es sich um Leerstand, bei 96 um kurzfristige touristische Nutzung, in neun Fällen wurde die Zweckentfremdung untersagt, ohne dass diese Wohnungen bisher dem Wohnungsmarkt wieder zugeführt werden konnten.

Mitte August 2019 stand das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum vor einem Haus auf der Schmiedestraße in Oberbilk, in dem sich sieben Luxusappartements befinden, die über Buchungsplattformen wie airbnb und booking.com als Ferienunterkünfte angeboten werden.

Das Beispiel Schmiedestraße zeigt, dass bisher weder die inhaltlichen noch die personellen Voraussetzungen geschaffen wurden, um wirkungsvoll gegen den Missbrauch von Wohnraum vorzugehen. Noch immer werden die sieben Luxuswohnungen im Internet angeboten. Noch immer stehen die Wohnungen nicht den Wohnungssuchenden in Düsseldorf zur Verfügung. Das ist kein Einzelfall. In Düsseldorf werden ca. 7000 Wohnungen in Düsseldorf für touristische Zwecke genutzt, mehr als 13.000 Wohnungen stehen länger als drei Monate leer.

Das Land NRW fordert die Kommunen auf, Wohnraumschutzsatzungen auf fünf Jahre zu befristen. Düsseldorf hat die hiesige Satzung jedoch lediglich auf zwei Jahre befristet. Doch schon jetzt ist klar, dass die Zeit für die wirkungsvolle Umsetzung der Satzung nicht reichen wird.

Anfang der Woche hatte das Bündnis die Ratsmitglieder und die Fraktionen in einem Offenen Brief über ihre Kritik an der aktuellen Satzung und ihre Forderungen informiert.

„Wir fordern jetzt eine Laufzeitverlängerung der Satzung, mehr Personal, das die Kontrolle sicherstellt sowie wirksame finanzielle Sanktionen bei Verstößen. Die Ferienwohnungen und Leerstände werden von den Düsseldorfer*innen dringend gebraucht. Der Wohnungsklau von airbnb und Co muss endlich beendet werden.“ sagt Johannes Dörrenbächer vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.

Protestaktion vor der Ratssitzung
am Donnerstag, 14.5.2020
um 13:30 Uhr vor dem Congress Center

Stockumer Kirchstraße 61

Virtueller Investoren-kritischer Spaziergang

In Düsseldorf war anlässlich des europaweiten Housing Action Days am 28.03.2020 ein investorenkritischer Spaziergang durch Düsseldorf-Oberbilk geplant. Wegen der Corona-Krise haben wir diesen nun ins Internet auf diese Homepage verlegt.

Virtueller Spaziergang – was heißt das? Der Spaziergang sollte nicht komplett ausfallen, sondern alleine oder zu zweit auf eigene Faust durch Oberbilk möglich gemacht werden. Deswegen haben wir die Infos und Beiträge, die wir eigentlich vor Ort liefern wollten, als Audiodatei zum Download eingesprochen, ähnlich wie bei einem Podcast. Dazu veröffentlichen wir die Route und Fotos der Objekte zur Orientierung. Ob man sich nun tatsächlich auf den Weg macht, die Route abläuft und dabei die Beiträge hört, oder ob man es sich auf dem Sofa gemütlich macht und wirklich rein virtuell spaziert – beides ist möglich.

Podcast Komplettversion

Wenn ihr den Rundgang selbst gehen möchtet oder nur einzelne Beiträge hören möchtet, dann könnt ihr das tun, in dem ihr weiter runter scrollt und zu jedem Ort und Punkt mindestens eine Audiodatei findet. Wenn ihr einen kompletten Beitrag mit Moderation hören möchtet, dann könnt ihr euch hier die beiden Teile in einer ca 40 minütigen Komplettversion wie bei einem Podcast anhören. Wir wünschen einen informativen virtuellen Spaziergang:

0. Intro und Grußwort

Der Stadtsoziologe und Dekan der HSD Prof. Dr. Reinhold Knopp leitet in unseren Stadtspaziergang ein. Er unterstützt die Arbeit des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum und macht deutlich, welche Möglichkeiten sich in der Corona-Krise zeigen und welche Maßnahmen zur Regulierung des Wohnungsmarktes notwendig sind.

1. Dreiecksplatz

1.1. Oberbilk – vom Schmuddelkind zu Düsseldorfs neuer Visitenkarte

Wir beginnen am Dreiecksplatz. Ein Platz zwischen Querstraße, Dreiecksstraße und Lessingstraße im Herzen von Oberbilk. Der erste Redebeitrag ist von Stadtgeograph Dr. Helmut Schneider vom Runden Tisch Oberbilk organisiert im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum (gelesen von einer Aktivistin der Agentur für urbane Unordnung). In seinem Beitrag berichtet er davon, wie sich der Düsseldorfer Stadtteil hinter dem Hauptbahnhof verändert hat. Oberbilk im Visier von Immobilieninvestor*innen. Vom Schmuddelkind zu Düsseldorfs neuer Visitenkarte.

1.2. Lessingstraße 25 – Ein Mahnmal für Entmietung

Direkt vom Dreiecksplatz zu sehen ist die Lessingstraße 25. Ein Mahnmal für Entmietung, wie Johannes Dörrenbächer vom Straßenmagazin fiftyfifty in seinem Redebeitrag berichtet. Hier wurden ehemals wohnungslose Mieter*innen von Eytan Halfin und der HMS II vertrieben.

2. Eisenstraße

Der nächste Stopp ist die Eisenstraße. Wir halten hier, weil wir hier Häuser finden, die bisher dem Großkonzern Akelius gehörten. Wie Konzerne wie die Deutsche Wohnen und Akelius wirtschaften und warum eine Vergesellschaftung solcher rein profitorientierter Konzerne notwendig ist, klären wir im nächsten Redebeitrag.

3. Amtsgericht

Im letzten Jahr hat das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum immer wieder auf vermutlich vorgetäuschte Eigenbedarfskündigungen hingewiesen. Diese Kündigungen und Räumungsklagen sind ein juristischer Kraftakt für Mieter*innen. Wir bleiben daher symbolisch vor dem Amtsgericht am Oberbilker Markt stehen und hören den Redebeitrag von betroffenen Mieter*innen und dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.

4. Kölner Straße

Die nächste Station auf unserem Rundgang befindet sich auf der Kölner Str. 234. Hier berichtet die Agentur für urbane Unordnung vom Geschäftsmodell Co-Living der Firma homefully.

5. Sonnenpark

Eine Fläche liegt brach. Und das mitten in Oberbilk seit zehn Jahren. Warum? und was soll hier entstehen? In dem folgenden Beitrag zur Kölner Str. 307-325 ‹ «Wohnen in Mikroappartements am Sonnenpark» – Danke für Nichts!› klärt die Interventionistische Linke – i Furiosi auf, was im Bereich Neubau schief läuft.

6. Schmiedestraße

Nur etwa 50 m vom Sonnenpark entfernt, beginnt die Schmiedestraße. Dort hatten wir vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum im letzten Jahr für eine wirksame Zweckentfremundgssatzung protestiert. Eine Satzung wurde letztlich im Rat verabschiedet, doch bereits damals haben wir die Wirksamkeit der Düsseldorfer Satzung in Frage gestellt. Nach einem halben Jahr macht es also Sinn, ein erstes Resume zuziehen: Was hat die Düsseldorfer Zweckentfremdungssatzung bisher bewirkt? In einem Redebeitrag über die Ferienwohnungen an der Schmiedestraße berichtet Iris Rademacher vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, was sich an der Schmiedestraße bisher getan hat.

7. Entmietung

Immer wieder berichten uns Mieter*innen von Problemen die auftreten, wenn ihr Haus an einen neuen Eigentümer verkauft wird. Auch in Oberbilk haben wir viele solcher Geschichten gehört. Nicht alle Mieter*innen trauen sich öffentlich darüber zu sprechen. Dabei ist es wichtig, dass ich Mieter*innen wehren und sich solidarisch zusammen tun. Was es heißt, wenn sich plötzlich ein neuer Eigentümer vorstellt, berichtet Jo Volkwein vom Kennedydamm 9.

8. Milieuschutzsatzungen

Was kann helfen gegen diese Verdrängung? Was könnt ihr tun, um euer Viertel und eure Mietswohnung zu schützen? Barbara Wolf, Vertretungsberechtigte des Bürgerbegehrens «Wohnen bleiben im Viertel» erläutert in ihrem Redebeitrag, was eine Maßnahme gegen steigende Mieten und zum Erhalt der bestehenden Strukturen eines Viertels sein könnte.

Pressemitteilung: Virtueller Spaziergang

Pressemitteilung

                                                                                                                                           03.04.2020

In Zeiten von Corona: Virtueller investorenkritischer Spaziergang durch Oberbilk –

Orte der Verdrängung und des Mietenwahnsinns werden offen gelegt

Ein geplanter Spaziergang durch Oberbilk wird auf Grund der Corona-Krise nun ins Internet verlegt. Ab Samstag um 13 Uhr sollen dann im Internet exemplarisch Orte in Oberbilk offengelegt werden, an denen es zu Verdrängung kommt, systematisch Wohnung leerstehen oder überteuerte Ferienwohnungen angeboten werden. Ziel dieses virtuellen Rundgangs ist es möglichst viele verschiedene Mechanismen offenzulegen, die bezahlbaren Wohnraum zerstören. Zwangsräumung, erzwungener Leerstand, Modernisierungen und überteuerte Neuvermietungen, Zweckentfremdung durch Airbnb & Mikroappartements – all dies ist in Oberbilk auf engstem Raum zu finden.

„Gerade jetzt in Zeiten von Corona ist eine Wohnung als sicherer Rückzugsraum zum Schutz vor Infektionen wichtig. Wir wollen zeigen, welche wohnraumzerstörenden Mechanismen auf dem Düsseldorfer Wohnungsmarkt vorherrschen und welche katastrophalen Auswirkungen dies auf die Menschen in dieser Stadt hat.“ sagt Iris Rademacher vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.

In den Video und Audio – Dateien zum virtuellen Stadtrundgang, die ab Samstag auf der Homepage des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraums abrufbar sind, werden neben dem Stadtsoziologen und Dekan an der HSD Prof. Dr. Reinhold Knopp und dem Stadtgeographen Dr. Helmut Schneider auch betroffene Mieter*innen, Aktivist*innen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraums und der Agentur für urbane Unordnung zu Wort kommen.

Eigentlich war der Stadtrundgang anlässlich des europaweiten Housing Action Days am 28.03.2020 unter dem Motto „Wohnen für Menschen statt für Profite“ geplant gewesen. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise wurden viele Aktionen des „International Housing Action Days“ verschoben oder abgesagt.

Alle Dateien zum Rundgang stehen ab Samstag um 13 Uhr zum Nachhören und Nachlesen auf unserer Homepage zur Verfügung.

Virtueller Spaziergang – was heißt das? Der Spaziergang sollte nicht komplett ausfallen, sondern alleine oder zu zweit auf eigene Faust durch Oberbilk möglich gemacht werden. Deswegen haben wir die Infos und Beiträge, die wir eigentlich vor Ort liefern wollten, als Audiodatei zum Download eingesprochen, ähnlich wie bei einem Podcast. Dazu veröffentlichen wir die Route, Fotos der Objekte und kleine Clips zur Orientierung. Ob man sich nun tatsächlich auf den Weg macht, die Route abläuft und dabei die Beiträge hört, oder ob man es sich auf dem Sofa gemütlich macht und wirklich rein virtuell spaziert – beides ist möglich.

Virtueller investorenkritischer Spaziergang

In Düsseldorf war anlässlich des Housing Action Days am 28.03.2020 ein investorenkritischer Spaziergang durch Düsseldorf-Oberbilk geplant. Da er wegen Corona abgesagt werden musste, wird dieser nun im Internet virtuell stattfinden. Am Samstag veröffentlichen wir um 13 Uhr den Link zum virtuellen Spaziergang.

Einen ersten Vorgeschmack gibt's hier auf facebook. 



Unter dem Titel «Ding-Dong! Wir sind’s, das Investitionsrisiko.» ziehen wir virtuell durch Düsseldorf. Wir besichtigen Häuser, an denen besonders miese Investor*innen versuchen ihre Profitinteressen durchzusetzen: Zwangsräumung, erzwungener Leerstand, Modernisierungen und überteuerte Neuvermietungen, AirBnB Abzocke & Mikroappartements – alle wohnraumfressenden Strategien des Kapitals sind in Oberbilk auf engstem Raum zu finden. Investor*innen und Eigentümer*innen wie Halfin von der HMS II, Lodde Immobilien, Akelius oder homefully stehen exemplarisch für einen kapitalistisch organisierten Wohnungsmarkt, der sich nicht für die Bedürfnisse und Rechte der Mieter*innen und Menschen dieser Stadt interessiert. Ursächlich für die asoziale Praxis von einzelnen Investoren und Konzernen ist die kapitalistische Logik, die die Regeln und den Zweck des Marktes bestimmt: Es geht ausschließlich um Profit. Wer über die unmenschlichen Geschäftspraktiken von Investor*innen berichtet, muss mit Abmahnschreiben ihrer Anwält*innen rechnen. Denn der Immobilienmarkt macht seine Geschäfte gern im Verborgenen und möchte nicht dabei gestört werden. Doch genau das wollen wir tun. Denn unser Protest ist ihr Investitionsrisiko. Wehren wir uns gemeinsam gegen ihre Verdrängung, Verteuerung und Spekulationen. Legen wir die hässlichen kapitalistischen Praktiken auf dem Wohnungsmarkt offen. Zusammen wollen wir betroffene
Objekte aufsuchen, informieren und protestieren. Es ist an der Zeit, der neoliberalen Stadtpolitik gemeinsam die Stirn zu bieten – gerade in Zeiten von Corona!

Die Häuser wurden bereits markiert, es gibt Fotos und kleine Videos. Die Redebeiträge werden digitalisiert zur Verfügung stehen und alle können uns begleiten.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Auswirkungen von Corona auf das Düsseldorfer Bürgerbegehren

Auch die Sammlung von Unterschriften für die Durchführung eines Bürgerbegehrens ist von den Einschränkungen zu Corona betroffen.

«Natürlich können wir zurzeit keine Unterschriften auf der Straße oder bei Veranstaltungen sammeln», führt Ben Klar von der Initiative «Wohnen bleiben im Viertel» aus.
«Es gibt allerdings keine zeitliche Begrenzung für die Sammlung von Unterschriften. Irgendwann werden auch die Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie aufgehoben werden; dann kann die Sammlung von Unterschriften unvermindert weitergehen.
Wir werden es nicht erreichen, bis zum ursprünglich vorgesehenen Termin Mitte Mai die notwendige Anzahl von Unterschriften zusammen zu haben. Das Ziel des Bürgerbegehrens, durch die Einführung von Milieuschutzsatzungen einen Schutz für Bestandsmieter*innen zu schaffen, wird nach der Krise wahrscheinlich noch wichtiger als vorher sein.
Leider können keine Unterschriften online oder per Scan geleistet werden. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass gültige Unterschriften im Original vorliegen müssen. Deshalb bitten wir alle, die Unterschriftenlisten von unserer Homepage https://www.wohnen-bleiben-im-viertel.de/ herunterzuladen und uns ihre Unterschrift per Post an fiftyfifty, Jägerstr.15, 40231 Düsseldorf zu schicken.»

Wohnen ist ein Menschenrecht. Zwangsräumungen verhindern! Bestehenden Wohnraum nutzen!

Das Covid-19-Virus hat nicht nur bundesweit, sondern auch in Düsseldorf für einen Ausnahmenzustand gesorgt. Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum und Schutz vor Verlust der eigenen Wohnung ist in diesen Zeiten zentral.

Menschen, die unter Armut, prekären Beschäftigungsverhältnissen oder Wohnungslosigkeit leiden, gehören oft zu den Risikogruppen. Die Wohnung ist ein elementarer Schutz- und Rückzugsraum, auf den Menschen in der derzeitigen Corona-Krise auf besondere Weise existentiell angewiesen sind.

Menschen verlieren ihre Jobs, haben mit Kurzarbeit geringere Einkommen oder sind als Freiberufler*innen, Kulturschaffende oder Kleingewerbetreibende in akuter Notlage.Viele können schon jetzt ihre Miete kaum oder nicht mehr bezahlen. So wird sich auch die Wohnungskrise verschärfen. Wohnungslose und Geflüchtete sind in besonderem Maße auf menschenwürdigen Wohnraum angewiesen, um sich wirksam vor Ansteckung schützen zu können.

«Es zeigt sich gerade jetzt, wie wichtig und richtig unser Grundsatz ist, dass Wohnen keine Ware sein darf,» so Helmut Schneider vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum. „Wohnen ist ein Grundbedürfnis und deswegen auch ein Menschenrecht. In der gegenwärtigen Krisensituation muss Wohnen den Gesetzen des Marktes weitgehend entzogen werden. Es darf jetzt nicht zu Zwangsräumungen oder Zählersperrungen kommen. Auch Sammelunterkünfte müssen vermieden und Menschen in Wohnungen untergebracht werden, um das Infektionsrisiko zu verringern.»

Die Stadt Düsseldorf muss dafür sorgen, den betroffenen Personenkreis mit angemessenem Wohnraum zu versorgen. Es muss gewährleistet sein, alle Menschen ggf. in häusliche Quarantäne schicken zu können. In Düsseldorf stehen 13 000 Wohnungen leer und mehr als 7000 Wohnungen werden als Ferienunterkünfte auf Buchungsplattformen wie airBnB und booking.com angeboten. Hier könnte die Stadt Düsseldorf zum Schutz der Bevölkerung vor dem Coronavirus Verfügungen nach dem Infektionsschutzgesetz oder dem Ordnungsbehördengesetz erlassen.

„Wir fordern die Stadt Düsseldorf auf, den bestehenden Wohnraum zu nutzen,“ so Iris Rademacher vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum. «Mehr als 20 000 Wohnungen werden zur Zeit nicht zu Wohnzwecken genutzt. Auch über die Beschlagnahmung von Wohnungen muss jetzt ernsthaft nachgedacht werden, um akute Wohnungsnot zu verhindern und das erhöhte Infektionsrisiko einzudämmen.»

Darüber hinaus fordert das Bündnis dazu auf, sich in den Nachbarschaften um die Menschen zu kümmern, die zum Beispiel Hilfe bei Einkäufen oder andere Unterstützung benötigen, wie dieses Beispiel zeigt. Hier geht es um Solidarität gegen Angst und Egoismus. Das ist dort naturgemäß leichter, wo es (noch) gewachsene soziale Netzwerke gibt. Das vom „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ initiierte und von zahlreichen weiteren Organisationen unterstützte Bürgerbegehren für eine Milieuschutzsatzung in Düsseldorf hat zum Ziel, genau solche gewachsenen sozialen Strukturen gegen den Verdrängungdruck zu schützen, der von Immobilieninvestoren auf dem Wohnungsmarkt erzeugt wird. In der jetzigen Krise zeigt sich, wie wertvoll und schützenswert solche sozialen Netze sind.

Wo kann ich unterschreiben?

Corona-Krise: Wie ihr euch denken könnt, ruht das Bürgerbegehren derzeit und die unten stehenden Öffnungszeiten sind nicht mehr aktuell. Sobald die aktuelle Krise überwunden ist melden wir uns in Sachen Bürgerbegehren wieder. Formell läuft das Bürgerbegehren weiter, steht aber wie so vieles aktuell still.

Ihr wollt das Bürgerbegehren unterstützen und eure Unterschrift abgeben? Das geht ab jetzt an vielen verschiedenen Orten in Düsseldorf.

DGB NRW
Friedrich-Ebert-Straße 34-38, 40210 Düsseldorf
Mo – Fr: 09:00 – 17:00 Uhr

Fiftyfifty
Höhenstraße 51, 40227 Düsseldorf
Mo – Do 09:00 – 12:00 Uhr ; Do 14:00 – 16:00 Uhr
Jägerstraße 15, 40231 Düsseldorf
Mo – Sa 14:00 – 17:00 Uhr

Mieterverein Düsseldorf e.V.,
Oststraße 47, 40211 Düsseldorf
Mo, Di 08:15 Uhr – 18:00 Uhr; Mi, Do 08:15 Uhr – 17:00 Uhr; Fr 08:15 Uhr – 13:30 Uhr

Planwerkstatt
Erkrather Str. 191, 40233 Düsseldorf
Di, Mi 17:00 – 20:00 Uhr; So 14:00 – 19:00 Uhr

zakk Kulturzentrum
Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf
Mo – Do ab 18:00 Uhr und bei Veranstaltung

Buchhandlung BiBaBuZe
Aachener Str. 1, 40223 Düsseldorf
Mo-Fr 09:30 – 18:30 Uhr; Sa 09:30 – 16:00 Uhr

Das Büdchen
Linienstraße 108, 40227 Düsseldorf
Mo – Fr 06:00 – 00:00 Uhr; Sa 07:00 – 00:00 Uhr; So 08:00 – 00:00 Uhr

Bulle Bäckerei
Birkenstraße 55, 40233 Düsseldorf
Di – F 07:00 – 17:00 Uhr, Sa 07:00 – 13:00 Uhr; So 07:00 – 11:00 Uhr

Café Hüftgold
Ackerstr. 113, 40233 Düsseldorf
Mo – So 08:00 – 19:00 Uhr, Sa 09:00 – 19:00 Uhr, So 10:00 – 19:00 Uhr

ver.di
Sonnenstraße 14, 40227 Düsseldorf
Mo – Do: 08:30 – 12:30 Uhr & 13:00 – 16.00 Uhr; Fr: 08:30 – 13:30 Uhr

Wohnen bleiben im Viertel

Corona-Krise: Wie ihr euch denken könnt, ruht das Bürgerbegehren derzeit und die unten stehenden Öffnungszeiten sind nicht mehr aktuell. Sobald die aktuelle Krise überwunden ist melden wir uns in Sachen Bürgerbegehren wieder. Formell läuft das Bürgerbegehren weiter, steht aber wie so vieles aktuell still.

Was steckt hinter dem neuen Bürgerbegehren?

Mitte Februar 2020 haben auf Initiative des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraums Gewerkschaften, Parteien, Wohlfahrtsverbände und linke Gruppen ein Bürgerbegehren gestartet. Um sogenannte Milieuschutzsatzungen für betroffene Wohngebiete zu erlassen, sammeln seitdem über dreißig Organisationen Unterschriften. In vielen Medien wurde bereits über das Bürgerbegehren berichtet. Doch um was geht es bei dem Bürgerbegehren? Wie funktioniert ein solches Bürgerbegehren und was bringen die Milieuschutzsatzungen den Düsseldorfer Mieter*innen tatsächlich?

Am 02.04.2020 ab 19 Uhr im zakk (Fichtenstraße 40) wollen wir diese und weitere Fragen mit Ihnen besprechen. Außerdem suchen wir weitere Unterstützer*innen, die uns dabei helfen bei Veranstaltungen und im öffentlichen Raum Unterschriften zu sammeln. Kommen Sie also vorbei, um sich zu informieren und/oder bereits aktiv mitzuhelfen.

Weitere Informationen zum Bürgerbegehren finden Sie unter: https://www.wohnen-bleiben-im-viertel.de

Offener Brief an Bauministerin Scharrenbach

Frau Ministerin Ina Scharrenbach

Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW

Jürgensplatz 1

40219 Düsseldorf

Düsseldorf, 17.02.2020

Offener Brief

Sehr geehrte Frau Ministerin Scharrenbach

Städte und Gemeinden können in Gebieten, für die eine Erhaltungssatzung nach BauGB § 172 beschlossen wurde, die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen unter Genehmigungsvorbehalt stellen. Sie haben damit eine Möglichkeit, auf unerwünschte Veränderungen der Bevölkerungsstruktur, die unter anderem durch die Verdrängung von Bestandsmietern droht, regulierend einzuwirken.

Die sogenannte Umwandlungsverordnung, die Landesverordnung, die für den kommunalen Genehmigungsvorbehalt bei Wohnungsumwandlungen die rechtliche Voraussetzung bildet, tritt allerdings in NRW in der derzeit gültigen Fassung mit Ablauf des 27. März 2020 außer Kraft!

Die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen gehört zum Geschäftsmodell von Eigentümern, die am Markt höhere Erträge aus ihren Wohnimmobilien durchsetzen wollen. Bestandsmieter werden durch überhöhte Mietforderungen und oft zweifelhafte Eigenbedarfskündigungen aus ihren Wohnungen gedrängt, um dann „entmietete“ Wohnungen als Eigentumswohnungen zu hohen Preisen veräußern zu können. Da in den besonders betroffenen Innenstadtlagen kaum Ersatzwohnraum zu vergleichbaren Preisen verfügbar ist, führt der Verlust der Wohnung meist auch dazu, dass die

Betroffenen aus ihrem bisherigen Wohnquartier wegziehen müssen. Sollte die derzeit geltende Umwandlungsverordnung von der Landesregierung nicht verlängert oder erneut beschlossen werden, wäre den Städten und Gemeinden in NRW die Möglichkeit genommen, mittels Genehmigungsvorbehalt regulierend auf Wohnungsumwandlungen einzuwirken, um so der Verdrängung von Bevölkerungsgruppen, die nicht über ausreichend hohe Einkommen verfügen, etwas entgegenzusetzen. In seiner Urteilsbegründung zur sogenannten Mietpreisbremse hat das

Bundesverfassungsgericht im August letzten Jahres ausdrücklich festgestellt, dass es im öffentlichen Interesse liege, der Verdrängung wirtschaftlich weniger leistungsfähiger Bevölkerungsgruppen aus stark nachgefragten Stadtteilen entgegenzuwirken. Wir fordern deshalb von der Landesregierung, die Umwandlungsverordnung nicht ersatzlos auslaufen zu lassen!

Sehr geehrte Frau Ministerin Scharrenbach, wir bitten Sie darum, sich in der Landesregierung unbedingt für eine Verlängerung oder Neuverabschiedung der Umwandlungsverordnung einzusetzen

In Gebieten mit Erhaltungssatzung gibt der Genehmigungsvorbehalt bei Wohnungsumwandlungen Städten und Gemeinden ein wichtiges Instrument in die Hand, um besonders in innerstädtischen Lagen der drohenden Verdrängung weniger zahlungskräftiger Bevölkerungsgruppen und der Verschärfung der schon jetzt äußerst angespannten Wohnungssituation zumindest abmildernd entgegenzuwirken.

Düsseldorfer Bündnis für bezahlbaren Wohnraum

Mieterverein Witten

Paritätische Wohlfahrtsverband Düsseldorf

Mieter*inneninitative Europahaus Oberhausen

Recht auf Stadt Köln

DING DONG! Wir sind’s das Investitionsrisiko

28.03.2020 | 13:00 Uhr | Dreiecksplatz |

Investorenkritischer Spaziergang durch Oberbilk
Am International Housing Action Day


Von Berlin über Bologna bis nach Barcelona: In vielen europäischen Städten steigen die Mieten und Wohnraum wird knapp. Deswegen haben wir uns für den 28. März 2020 mit Aktivist*innen und Mieter*innen in ganz Europa dazu verabredet, gemeinsam gegen den immer krasser werdenden Mietenwahnsinn zu protestieren!

Hier in Düsseldorf laden wir zu einem Spaziergang durch Oberbilk ein. Wir besichtigen Häuser, an denen besonders miese Investor*innen versuchen ihre Profitinteressen durchzusetzen: Zwangsräumung, erzwungener Leerstand, Modernisierungen und überteuerte Neuvermietungen, AirBnB Abzocke & Mikroappartements – alle wohnraumfressenden Strategien des Kapitals sind in Oberbilk auf engstem Raum zu finden. Investor*innen und Eigentümer*innen wie Halfin von der HMS II, Lodde Immobilien, Akelius oder homefully stehen exemplarisch für einen kapitalistisch organisierten Wohnungsmarkt, der sich nicht für die Bedürfnisse und Rechte der Mieter*innen und Menschen dieser Stadt interessiert. Ursächlich für die asoziale Praxis von einzelnen Investoren und Konzernen ist die kapitalistische Logik, die die Regeln und den Zweck des Marktes bestimmt: Es geht ausschließlich um Profit. Wer über die unmenschlichen Geschäftspraktiken von Investor*innen berichtet, muss mit Abmahnschreiben ihrer Anwält*innen rechnen. Denn der Immobilienmarkt macht seine Geschäfte gern im Verborgenen und möchte nicht dabei gestört werden. Doch genau das wollen wir tun. Denn unser Protest ist ihr Investitionsrisiko. Wehren wir uns gemeinsam gegen ihre Verdrängung, Verteuerung und Spekulationen. Legen wir die hässlichen kapitalistischen Praktiken auf dem Wohnungsmarkt offen. Zusammen wollen wir betroffene
Objekte aufsuchen, informieren und protestieren. Es ist an der Zeit, der neoliberalen Stadtpolitik gemeinsam die Stirn zu bieten.

Kommt mit uns zum Spaziergang durch Oberbilk.
Lasst uns Verbündete werden für ein Recht auf Stadt!


Und: Save the date! Am 30.04. wollen wir wieder zusammen für eine rebellische Stadt auf die Straße.

PM: Düsseldorfer Bürgerbegehren startet

Pressemitteilung

Düsseldorf, 10.02.2020

Unterschriftensammlung für Milieuschutzsatzungen

Düsseldorfer Bürgerbegehren startet

Das Bürgerbegehren „Wohnen bleiben im Viertel“ sammelt ab sofort Unterschriften zur Einführung von Milieuschutzsatzungen in 13 Wohnvierteln in Düsseldorf. Unterstützt wird das Bürgerbegehren von mittlerweile 36 Organisationen.

Der Start war bereits vor einigen Wochen angekündigt worden. Er hat sich verzögert, da die von der Stadt vorzulegende Kostenschätzung erst jetzt geliefert wurde. Nun kann es aber losgehen.

Die Unterschriftenlisten werden zunächst über die unterstützenden Organisationen und bei diversen Veranstaltungen verteilt. Alle Interessierten können Unterschriftenlisten auch auf der Homepage www.wohnen-bleiben-im-viertel.de herunter laden und selbst ausdrucken. Die ausgefüllten Listen werden dann in der Galerie von fiftyfifty, Jägerstraße 15, 40231 Düsseldorf gesammelt.

„Als wir vor einigen Tagen mit unserem Vorhaben an die Öffentlichkeit gegangen sind, war die Nachfrage nach unseren Unterschriftenlisten groß. Daher sind wir davon überzeugt, dass wir in kurzer Zeit genügend Unterschriften sammeln, um den Bürgerentscheid zusammen mit der Kommunalwahl durchführen zu können. Das würde auch den finanziellen Aufwand für die Stadt reduzieren.

Mit den Satzungen wollen wir erreichen, dass die Düsseldorfer*innen nicht durch überteuerte Modernisierung und anschließender Mietsteigerung aus ihren Vierteln vertrieben werden“, erläutert Ben Klar, einer der Vertretungsberechtigten. „Unser Ziel ist es, mindestens 16.000 Unterschriften zu sammeln, um anschließend einen Bürgerentscheid durchzuführen. Mit einem erfolgreichen Bürgerentscheid müssen Stadtverwaltung und Rat die entsprechenden Satzungen erlassen.“

Barbara Wolf, eine weitere Vertretungsberechtigte, kritisiert die bisherige Wohnungspolitik: „Mit der Losung `bauen, bauen, bauen´ haben Politik und Verwaltung die Bestandsmieter vergessen. In vielen Wohngebieten steigen durch – oft überflüssige – Modernisierungsmaßnahmen die Mieten so stark, dass die Menschen sich die Wohnungen nicht mehr leisten können. Dem kann mit Milieuschutzsatzungen ein legaler Riegel vorgeschoben werden. Städte wie Hamburg, Berlin und München haben damit schon seit Jahrzehnten gute Erfahrungen gemacht.“

Der Kampf für bezahlbaren Wohnraum muss weitergehen!

Spendenaufruf für die juristischen Folgekosten!

Liebe Mitstreiter*innen, liebe Interessierte,

im Laufe des letzten Jahres haben wir uns in zahlreichen Kämpfen für die Rechte von Menschen in dieser Stadt eingesetzt.

Wir haben Mieter*innen unterstützt, die sich nach dem Verkauf ihrer Häuser an private Investor*innen gegen die offensichtlich ungerechtfertigten Eigenbedarfskündigungen oder horrende Mieterhöhungen gewehrt haben, und diesen Kampf öffentlich gemacht.

Wir haben uns für eine wirkungsvolle Wohnraumschutzsatzung eingesetzt und zumindest Teilerfolge erzielt.

Wir wollen durch ein Bürger*innenbegehren eine Milieuschutzsatzung für Düsseldorf durchsetzen, so dass Mieter*innen einen stärkeren Schutz vor Mieterhöhungen durch Modernisierungen u.ä. haben.

Einige private Investor*innen haben mit Abmahnungen, Räumungsklagen u.ä. gegen uns, die Mieter*innen und die Presse reagiert.

Dies ist eine bundesweite Strategie und hat System. Die Öffentlichkeit soll nicht informiert und beteiligte Mieter*innen eingeschüchtert werden, um möglichen Widerstand zu verhindern.

Aber wir machen weiter! Dafür brauchen wir Geld, um mögliche juristische Folgekosten aufzufangen und auch die Mieter*innen weiterhin unterstützen zu können, die sich bisher erfolgreich gegen ihre Kündigungen wehren.

Spenden bitte auf das

Stichwort: Bündnis für bezahlbaren Wohnraum
Stadtsparkasse Düsseldorf IBAN: DE 89 3005 0110 0063 0076 78

Pressemitteilung: Bürgerbegehren «Wohnen bleiben im Viertel» startet

Breites Bündnis will Unterschriften zum Schutz von Mieter*innen sammeln

Am Mittwoch den 15.01.2020 um 11:00 Uhr stellt ein breites Bündnis ein neues Bürgerbegehren unter dem Titel „Wohnen bleiben im Viertel“ im DGB-Haus auf der Friedrich-Ebertstraße 34 vor. Auf Initiative des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraums, das aus vielen verschiedenen Mitgliedern besteht, haben sich die Düsseldorfer Organisationen AStA an der Hochschule, Caritasverband, DGB, Diakonie, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Katholikenrat, Katholische Arbeiter Bewegung, Mieterbund, Paritätische Wohlfahrtsverband, Sozialdienst katholischer Frauen und Männer, ver.di und das zakk zusammengetan, um das Bürgerbegehren „Wohnen bleiben im Viertel“ zu unterstützen. Mit Hilfe von 16.000 Unterschriften will dieses Bündnis den Düsseldorfer Rat auffordern, für bestimmte Gebiete Schutzsatzungen für Mieter*innen zu verabschieden. So soll eine sogenannte Milieuschutzsatzung Umbauten, Abrisse und Modernisierungen sowie das Umwandeln von Miet- in Eigentumswohnungen in Gebieten, die besonders hart von Mietpreissteigerungen betroffen sind, genehmigungspflichtig machen. Außerdem soll der Stadt mit Hilfe der geforderten Satzung die Möglichkeit gegeben werden, ihr Vorkaufsrecht beim Verkauf von Häusern geltend zu machen.

„Wir wollen vor allem den Bestand der derzeit noch bezahlbaren Wohnungen in Düsseldorf schützen, damit Mieter*innen nicht aus ihrem Viertel vertrieben werden.“ sagt Ben Klar Vertretungsberechtigter des Bürgerbegehrens. Prof. Dr. Rudi Voller, der das Bürgerbegehren ebenfalls vertritt ergänzt: „Die sozialen Wohlfahrtsverbände müssen häufig erfahren, dass ihre Klient*innen unter Wohnungsnot, Mietsteigerungen usw. leiden. Alleinerziehende oder alte Leute mit kleiner Rente sind davon beispielsweise besonders betroffen, wenn sie luxusmodernisierte Wohnungen nicht mehr bezahlen können und ihr Wohnviertel verlassen müssen. Das Baugesetzbuch gibt Kommunen die Möglichkeit, sie durch eine Milieuschutzsatzung davor zu schützen. Diese Chance wollen wir in Düsseldorf genutzt wissen.“

Im letzten Jahr hat das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum einige Fälle öffentlich gemacht, bei denen Mieter*innen nach dem Verkauf ihres Hauses Probleme mit dem*der neuen Eigentümer*in bekamen. Unter anderem hier soll die Milieuschutzsatzung helfen. „Denn viele Mieter*innen fühlen sich bei einem Hausverkauf schutzlos ausgeliefert, da zum Beispiel durch Modernisierungen die Mieten unbezahlbar werden. Würde die Stadt ihr Vorkaufsrecht nutzen, könnten bekannte Miethaie aus dem Verkehr gezogen werden.“ sagt Ben Klar.

Um Himmels willen!

Vor der Faunastraße 3 und am Brehmplatz haben am Donnerstag Nachmittag Mitglieder des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum und Mieter*innen protestiert.

Es ging um einen besonders dreisten Fall von Entmietung in Düsseldorf!

Die Familie Himmels, denen unter anderem die Himmels Immobilienentwicklungs GmbH gehört, entmieten mehrere Häuser in Düsseldorf, in dem sie einen Eigenbedarf höchstwahrscheinlich vortäuschen. So wird beispielsweise auf der Faunastr. 3, der Kronprinzenstr. 97 und der Pfalzsstr. 4 in Düsseldorf jeweils für Frau Mara Himmels eine Wohnung auf Eigenbedarf gekündigt. Ihre Schwester Jana Himmels meldete Eigenbedarf für die Faunastr. 3 und die Kronprinzenstr. 97 an. Derweil sind Beide mit einem Nebenwohnsitz in einem anderen Haus in Flingern gemeldet. Die Begründung ihrer Eigenbedarfskündigungen fußt jedoch darauf, dass ein Umzug nach Düsseldorf notwendig wäre, da sie über keinen anderen Wohnraum in der Landeshauptstadt verfügen würden. Mit Hilfe von weiteren Familienmitgliedern wurden ganze Häuser in Pempelfort und im Zooviertel entmietet. Die Faunastr. 3 steht nach dem Rausschmiss der Mieter*innen nun komplett leer. Ein Schild am Haus weist daraufhin, dass dort nun „moderne stylische exklusive Loft-Wohnungen“ entstehen sollen. Auch die Pfalzsstr. 4 ist fast leer. Mieter*innen der Kronprinzenstr. 97 wehren sich derzeit noch gegen eine Entmietung! Ein weiteres Haus auf der Goethestr. 38a steht ebenfalls leer. Die Geschichte zum Auszug der dortigen Mieter*innen ist uns bisher nicht bekannt.

Wer jedoch all das öffentlich macht und der Presse mitteilt, wird von der Familie und ihren Anwält*innen mit 40-Seitigen Abmahnschreiben bedroht. (Die Anwaltskanzlei Höcker, die Familie Himmels vertritt, nahm kürzlich erst den extrem rechten ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen bei sich auf. Höcker wurde außerdem bekannt dafür, dass er den türkischen Präsidenten Erdogan vertrat.) Die Kanzlei steht immer wieder in der Kritik, da sie besonders hart juristisch gegen Journalist*innen vorgeht. Leider ist ihr dies, zumindest teilweise, in diesem Fall gelungen. Einige Medienvertreter*innen mussten Unterlassungserklärungen unterzeichnen, weshalb der Name Himmels nun in diesem Zusammenhang kaum noch auftaucht.

Wir haben und werden uns jedoch durch diese Abschreckungen nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil haben wir uns vorgenommen, das falsche Geschäft mit den vorgetäuschten Eigenbedarfskündigungen anzuprangern. Denn wir gehen davon aus, dass auch noch weitere Mieter*innen in Düsseldorf betroffen sind. Nur weil wir uns weigerten den Namen Himmels von unserer Website zu löschen, konnten wir weitere Mieter*innen finden, die von den Eigendarfskündigungen der Familie betroffen sind. Wir bitten daher alle Mieter*innen sich bei uns zu melden. Schreiben Sie uns gerne eine E-mail an: info (At) bezahlbarer-wohnraum-duesseldorf.de

Wohnraum ist keine Ware. Protest vor dem Himmels Haus.

Mehrere Menschen haben am Donnerstag am Brehmplatz demonstriert. Die Interventionistische Linke Düsseldorf (see red!) hat am Gerüst des betroffenen Hauses an der Faunastr. 3 ein Transparent aufgehängt. «Es stink zum Himmel(s)! Stoppt die Entmietung durch falsche Eigenbedarfe!»

Transparent der Interventionistischen Linken Düsseldorf (see red!)

Pressemitteilung

Entmietungen durch vorgetäuschte Eigenbedarfe – Verdacht scheint sich zu bestätigen!


Am Donnerstag, 21.11.19, protestiert das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum um 14.00 Uhr am Brehmplatz gegen die Entmietung von mehreren Wohnhäusern in Düsseldorf.


Landauf, landab gibt es besonders dreiste Fälle von Eigenbedarfskündigungen, Entmietungen und Vertreibungen. Die Methoden, die die Eigentümer gegen die Mieter*innen anwenden, werden dabei immer perfider. Mieter*innen, die sich wehren, werden nicht selten von eigens dafür beauftragten Rechtsanwaltskanzleien bedroht. Der Nachweis, dass Eigenbedarfskündigungen nur als Vorwand ausgesprochen werden, ist oftmals schwierig zu erbringen. In einem besonders dreisten Fall drängt sich der Verdacht aber geradezu auf, dass Eigenbedarfskündigungen nur vorgetäuscht sind. In einem Haus im Zooviertel wurden alteingesessene Mieter*innen durch offensichtlich vorgetäuschte Eigenbedarfskündigungen aus ihrem Zuhause vertrieben. Eine ehemalige Mieterin wird vor Ort von ihrer Kündigung berichten. Außerdem informieren Mitglieder des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum über Einschüchterungsversuche gegen die Mieter*innen und Journalist*innen durch Rechtsanwaltskanzleien.


Julia von Lindern vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum: „Dieser Fall ist ein besonders krasses Beispiel, wie Mieter mit offensichtlich vorgeschobenen Gründen aus ihren Wohnungen gedrängt werden. Solche Methoden sind unlauter und den Machern muss unbedingt das Handwerk gelegt werden.“ Helmut Schneider vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum: „Hauseigentümer versprechen sich von Neuvermietungen modernisierter Wohnungen oder der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen deutlich höhere Erträge. Langjährige Mieter stehen dem im Wege und sollen deshalb weichen.“

Soliprotest gegen vorgetäuschte Eigenbedarfskündigungen

Wer zockt, muss auch verlieren können!

Land auf, land ab gibt es besonders dreiste Fälle von
Eigenbedarfskündigungen, Entmietungen und Vertreibungen. Die Methoden, die die Eigentümer*innen gegen die Mieter*innen anwenden, werden dabei immer perfider. Mieter*innen, die sich wehren, werden nicht selten von eigens dafür beauftragten Rechtsanwaltskanzleien bedroht. Die Eigentümer*innen wollen in der Öffentlichkeit ein sauberes Image haben, um sich auf Kosten anderer weiter zu bereichern. Für die Profitmaximierung gehen sie über Leichen, und der Nachweis, dass Eigenbedarfskündigungen nur als Vorwand ausgesprochen werden, ist oftmals leider schwierig zu erbringen. Dies ist uns nun jedoch gelungen! Uns ist ein weiterer dreister Fall von Eigenbedarfskündigungen in Düsseldorf bekannt geworden. In einem Haus im Zooviertel wurden alteingesessene Mieter*innen durch vorgetäuschte Eigenbedarfskündigungen
aus ihrem Zuhause vertrieben. Wir werden intervenieren, auf kreative Art und Weise unseren Protest ausdrücken und ihnen das dreckige Geschäft mit vorgetäuschten Eigenbedarfskündigungen vermiesen.

Kommt am 21.11.2019 um 14:00 Uhr zum Brehmplatz, lasst uns gemeinsam unsere Solidarität ausdrücken! Alle weiteren Infos gibt‘s dann vor Ort!

Vortrag: «Du bist nicht machtlos!»

Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum lädt ein zu der Veranstaltung

«Du bist nicht machtlos!»

Ideen und Strategien gegen den Verkauf von Wohnhäusern an private Investor*innen und gegen den drohenden Verlust der eigenen Wohnung

In Düsseldorf passiert es in den letzten Jahren immer wieder: Häuser werden aufgekauft, die Leute mit Mieterhöhungen und Eigenbedarfskündigungen zum Auszug bewegt und die Häuser luxussaniert, um sie dann gewinnbringend zu verkaufen oder zu vermieten. Die Mieter*innen sehen selten eine Möglichkeit, sich dagegen zur Wehr zu setzen.

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel von Elena Poeschl, Mietaktivistin aus Berlin Neukölln. Sie studiert Medien- und Kommunikationsmanagement und arbeitete zwei Jahre lang für eine der größten politischen Kommunikationsagenturen. Ende 2018 setzte sie sich gemeinsam mit anderen Mieter*innen erfolgreich gegen den Verkauf ihrer Wohnhäuser an den dänischen Investor PFA ein. Daraufhin gründete sie mit zwei Mitstreiter*innen die Agentur Kiez-Konnektors und berät andere bedrohte Hausgemeinschaften zu strategischer politischer Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

Elena Poeschl hält einen Vortrag über das Vorgehen ihrer Hausgemeinschaft gegen den Investor und über Lobby- und Communitybuilding- Strategien für Hausgemeinschaften.

Am 03.12.2019 um 20.00h im zakk

Fichtenstr. 40, 40233 Düsseldorf

Protest für wirksame Zweckentfremdungssatzung

Am 29.08.2019 um 13 Uhr protestieren wir anlässlich der Stadtratssitzung für eine wirksame Zweckentfremdungssatzung. Bereits am 15.08.2019 protestierten wir gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum als Ferienwohnung (AirBnB oder booking.com) in Oberbilk. Dort wurden Wohnungen für über 17.000 Euro im Monat vermietet. Gegen diese skandalösen Praktiken und gegen den Leerstand in Düsseldorf soll eine Zweckentfremdungssatzung eigentlich greifen. Ca. 13.000 Wohnungen stehen in der Landeshauptstadt leer! Sie werden meist aus spekulativen Gründen nicht vermietet. Neben tausenden Ferienwohnungen, werden so den Wohnungssuchenden insgesamt ca. 18.000 Wohnungen vorenthalten, Raum für etwa 32.000 Menschen. Um Ersatz für diesen Verlust zu schaffen, müsste man 1.800 Häuser mit je 10 Wohnungen neu bauen – tatsächlich ein neuer Stadtteil. Es geht also um sehr viel.

Der Stadtrat wird nun über ein Instrument abstimmen, das gegen diese Zweckentfremdung vorgehen soll. Wir als Bündnis für bezahlbaren Wohnraum befürchten jedoch, dass der aktuelle Antrag der Ampel (SPD, Grüne und FDP) diesen untragbaren Zustand nicht beheben wird. Die Satzung muss unbedingt eindeutig formulieren, dass sie auch den heutigen Leerstand und die heutige Zweckentfremdung durch Tourist*innenwohnungen korrigieren will. Wir befürchten, dass sie nur auf zukünftige Umnutzungen abzielt. Es wäre absurd, das oben geschilderte Ausmaß des Leerstands zu ignorieren und damit als rechtens zu deklarieren.

Wir fordern daher ein sofortiges Ende der gewerblichen Nutzung von Wohnraum! Wir brauchen eine klare Kante gegen AirBnB und Co! Durch Ausgleichszahlungen soll sich die Vermietung als Tourist*innenwohnung und der Leerstand nicht mehr lohnen! Die Verwaltung der Stadt Düsseldorf benötigt Personal, dass durch Auskunfts- und Betretungsrechte die notwendigen Kontrollmöglichkeiten erhält, damit Wohnungen nicht illegal leerstehen oder als Ferienwohnungen vermietet werden können.

Kommt am 29.08.2019 um 13 Uhr zum Düsseldorfer Rathaus. Dort wollen wir auch die Ratsmitglieder mit unseren Forderungen konfrontieren.

„Düsseldorf darf nicht eine Stadt für die Superreichen werden.“ Himmels entmietet Wohnungen.

Alteingesessene Mieter*innen in Unterbilk und Pempelfort sollen wegen offensichtlich vorgetäuschter Eigenbedarfskündigungen ihr Zuhause verlieren.

Gemeinsam mit Mieter*innen protestierte das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum am Dienstag, den 20.08.2019 um 11 Uhr auf der Kronprinzenstraße 97 gegen das besonders dreiste Vorgehen der Familie Himmels (unter anderem: Himmels Immobilienentwicklung GmbH, Kronprinzenstraße 97 GbR, Pfalzstraße 4 GbR). Diese Familie kündigte zahlreichen Mieter*innen in Düsseldorf wegen fadenscheinig begründeten Eigenbedarfen. Fünf der Mieter*innen protestierten symbolisch mit einer Freiluftwohnung vor dem Haus in Unterbilk.

„Uns wurde jetzt schon zum zweiten Mal in fünf Jahren wegen Eigenbedarfs gekündigt. Dieses Mal ist es die Familie Himmels, die uns und andere Mietparteien aus der Pfalzstraße kriegen möchte.“ Arne Schulz ist Schreiner und lebt mit seiner Lebensgefährtin Nicole Samborsky, die als Stewardess arbeitet, in Pempelfort. „Bei uns in Pempelfort gab es nach dem Kauf durch Familie Himmels Mieterhöhungen. Wer diese nicht akzeptierte, bekam die Kündigung“, so Nicole Samborsky weiter.

Auch in Unterbilk auf der Kronprinzenstraße 97 wurde Mieter*innen gekündigt, die dort teilweise schon seit Jahrzehnten leben. Georg Jesdinsky lebt seit 27 Jahren in dem Haus, seine Frau Kirsten Krüger seit 23 Jahren. „Wir wollen hier wohnen bleiben. Ein Umzug wäre für uns existentiell bedrohlich. Ich bin Bildhauerin, mein Mann Programmierer und wir sind beide freiberuflich. Wir könnten uns eine höhere Miete nicht leisten und sollen vertrieben werden.“

Auch hier ist die Familie Himmels verantwortlich. Durch die Absprache der Mieter*innen beider Häuser ist nun bekannt geworden, dass in mindestens zwei Fällen die Eigenbedarfskündigung mit derselben geschäftsführenden Tochter Mara Himmels begründet wird, die einmal auf jeden Fall nur in Pempelfort ein anderes Mal nur in Unterbilk wohnen kann.

„Wir wollen uns nicht aus unseren Wohnungen vertreiben lassen. Daher haben wir uns über das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum organisiert und machen die Vorgehensweise der Familie Himmels nun öffentlich. Diese Kündigungen sind auf jeden Fall juristisch fragwürdig“, so Claudia Busch, Mieterin aus dem Haus in der Kronprinzenstraße, die viel Eigenkapital in die Wohnung investiert hat, weil sie noch sehr viele Jahre hier wohnen wollte und will. „Hier in dem Viertel gibt es Quadratmeterpreise von 14 bis 18 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete. Das ist ein Skandal. Düsseldorf darf nicht eine Stadt nur für die Superreichen werden.“

„Dieses Vorgehen hat System“, so Iris Rademacher vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum. „Häuser werden aufgekauft, die Leute mit Mieterhöhungen und Eigenbedarfskündigungen zum Auszug bewegt und die Häuser luxussaniert, um sie dann gewinnbringend zu verkaufen oder zu vermieten. Aber es gibt immer mehr Protest gegen diese Vorgehensweise und das Bündnis unterstützt den Protest und die Vernetzung untereinander.“

Am 2.September um 19.00h gibt es das nächste Bündnistreffen, im Oktober wird es ein Treffen für betroffene Mieter*innen geben mit Rechtsberatung und weiterer Planung.

Presseberichterstattung vom 21.08.2019 finden Sie hier.

Offener Brief an Ratsmitglieder

An den Oberbürgermeister,

die Ratsmitglieder der Fraktionen CDU, SPD, Die Grünen,

FDP, DIE LINKE und den Ratspiraten im Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf

13.08.2019

Wichtige Hinweise zur Wohnraumschutzsatzung/ Zweckentfremdungssatzung

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, sind ein Zusammenschluss von verschiedenen Organisationen und Initiativen, die sich mit der schwierigen Wohnungssituation in Düsseldorf seit Jahren befassen. Wir kämpfen für eine Wohnungspolitik, die sicherstellt, dass alle Düsseldorfer*innen in einer angemessenen und für sie bezahlbaren Wohnung in Würde leben können.

Die Situation in Düsseldorf entspricht dieser Anforderung bisher in keiner Weise. Es fehlen mindestens 50.000 Wohnungen, die für niedrige und mittlere Einkommen bezahlbar sind. Die Ideologie „bauen, bauen, bauen“ hat dazu geführt, dass immer mehr Luxusmiet- und -eigentumswohnungen entstanden sind, die große Teile der Bevölkerung nicht bezahlen können.

So gibt es in Düsseldorf nicht zu wenig Wohnungen, sondern überwiegend die „falschen“ Wohnungen. Auch bisher noch bezahlbare Wohnungen werden zunehmend als Spekulationsobjekte oder als Tourist*innenwohnungen missbraucht.So ist es zunächst erfreulich, dass der Stadtrat sich endlich entschlossen hat, mit einer Wohnraumschutzsatzung gegen diesen Missstand vorzugehen. Sie kann ein wirkungsvolles Instrument sein.

Am 29. August soll in einer Sondersitzung des Rates darüber entschieden werden. Es liegen zwei Entwürfe vor: einer von der Ampel-Kooperation und einer von der Fraktion der Linkspartei. Wir gehen davon aus, dass der Entwurf der Ampel mehrheitlich angenommen wird.

Wir haben uns mit dem Entwurf befasst und festgestellt, dass er erhebliche Mängel aufweist und in dieser Form nicht dazu geeignet ist, die Wohnungssituation in Düsseldorf zu verbessern. Zum Teil sind Formulierungen missvertändlich und bieten Raum für langwierige juristische Auseinandersetzungen, zum Teil sind Fristen sehr großzügig ausgelegt, zum Teil fehlen wirkungsvolle Maßnahmen, die Zweckentfremdung unattraktiv machen.

Mit kleinen Änderungen wäre dies aber durchaus zu korrigieren.

Daher möchten wir Sie bitten, bei der Beratung und Beschlussfassung darauf zu achten, dass

1. anders, als bisher missverständlich in §2, Absatz 3, Ziffer 2 formuliert, auch der bestehende Leerstand und bestehende AirBnB-Nutzungen erfasst werden,

2. sichergestellt wird, dass durch Ausgleichszahlungen sich weder Leerstandsspekulation noch Vermietung als Tourist*innenwohnung lohnt,

3. Leerstand nur bis zu drei Monaten ohne Genehmigung möglich ist,

4. die Genehmigung zur Zweckentfremdung die Ausnahme und nicht die Regel ist und nicht automatisch nach 6 Monaten als erteilt gilt,

5. die Verwaltung der Stadt Düsseldorf mit dem erforderlichen Personal ausgestattet wird, sowie durch Auskunfts- und Betretungsrecht die notwendigen Kontrollmöglichkeiten erhält,

6. die Laufzeit der Satzung nicht nur zwei Jahre beträgt, sondern fünf Jahre, wie es im Wohnungsaufsichtsgesetz § 10, Abs. 2 vorgesehen ist.

Diese sechs Punkte sind für eine Wohnraumschutzsatzung Mindestanforderungen, um der Stadtverwaltung Möglichkeiten zu geben, Wohnraum zu schützen und gegen Zweckentfremdung wirksam vorzugehen.

Wir bitten Sie dringend, die entsprechenden Änderungen in den Entwurf einzubauen und damit mitzuhelfen, dass sich die Wohnungssituation in Düsseldorf langfristig verbessern kann.

Mit freundlichen Grüßen

für das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum

Protestaktion zu AirBnB Wohnungen

Am 15.08.2019 um 15 Uhr protestieren wir in Düsseldorf–Oberbilk gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum. Internetplattformen wie Airbnb oder booking.com bieten in Düsseldorf tausende Wohnungen an. Viele Anbieter*innen verfolgen dabei rein gewerbliche Zwecke. Das Problem ist nicht die selbst genutzte Wohnung, die während des eigenen Urlaubs untervermietet wird. Uns geht es um die zahlreichen Wohnungen, die das ganze Jahr über im Internet zu horrenden Preisen angeboten werden. So ist es keine Seltenheit, eine Wohnung mit 55 qm für über 3.400 Euro pro Monat (über 60 Euro/ qm) zu mieten. Vermieter*innen und Untervermieter*innen kassieren ab, während die Menschen, die hier leben, bei der Wohnungssuche schier verzweifeln.

Am 29. August soll im Düsseldorfer Stadtrat eine Zweckentfremdungssatzung verabschiedet werden, die eigentlich ein wirkungsvolles Instrument gegen diese Problematik und gegen Leerstand sein sollte. Wir als Bündnis für bezahlbaren Wohnraum befürchten jedoch, dass der aktuelle Antrag der Ampel (SPD, Grüne und FDP) diesen untragbaren Zustand nicht beheben wird.

Wir fordern daher ein sofortiges Ende der gewerblichen Nutzung von Wohnraum! Wir brauchen eine klare Kante gegen AirBnB und Co! Durch Ausgleichszahlungen soll sich die Vermietung als Tourist*innenwohnung nicht mehr lohnen! Die Verwaltung der Stadt Düsseldorf benötigt Personal, dass durch Auskunfts- und Betretungsrechte die notwendigen Kontrollmöglichkeiten erhält, damit Wohnungen nicht illegal als Ferienwohnungen vermietet werden können.

Kommt am 15.08.2019 um 15 Uhr zur Kölner Straße Ecke Schmiedestraße. Dort decken wir einen der AirBnB Vermieter*innen und seine Aktivitäten auf.

Hintergrundinformation zur Zweckentfremdungsverordnung

Seit Wochen wird das Thema Zweckentfremdungsverordnung oder kurz Wohnraumschutz in der Presse diskutiert, da sie in Kürze im Düsseldorf Stadtrat verabschiedet werden soll. Ziel ist es die Zweckentfremdung von Wohnraum zu unterbinden. Damit soll beispielsweise die kommerzielle Nutzung von Wohnraum wie durch den Internetanbieter AirBnB erschwert oder verhindert werden. Hier finden Sie weiter Hintergrundinformationen zur aktuellen Diskussion:

Artikel der online Zeitung report-de zur Wohnraumsatzung

Stopp! Mieterhöhungen / Leerstand / Luxusrenovierungen / Gentrifizierung

In Düsseldorf steigen die Mieten. Investmentgesellschaften kaufen Grundstücke, bauen hochpreisige Stadthäuser, Eigentums- und Mietwohnungen und bestimmen so die Stadtteilentwicklung (Mietspiegel, soziales und kulturelles Milieu, Verkehrsverdichtung…). Wohnungskonzerne kauften/kaufen öffentliche Wohnungsbestände, erhöhen die Mieten, verdrängen die, die sich diese nicht mehr leisten können. Investoren kaufen Wohnungen auf, spekulieren mit ihnen, lassen sie leer stehen oder „modernisieren“ bis die Mieten nicht mehr bezahlbar sind. Immer mehr Hausgemeinschaften sind von undurchsichtigen Firmenverflechtungen betroffen. Wir wollen in dieser Veranstaltung die steigenden Mieten verursachenden Entwicklungen in den Blick nehmen, diskutieren, wie wir uns dagegen wehren können und welche andere Wohnungspolitik in Düsseldorf verwirklicht werden muss.

Wir laden Sie herzlich ein am 03.07.2019 um 19.00 Uhr in die Christuskirche in Düsseldorf Oberbilk, Kruppstraße 11 zu kommen.

Pater Wolfgang aus der Altstadt-Armenküche wird die Teilnehmenden durch den Abend führen. In einem Impulsreferat wird die Mietsituation in Düsseldorf beleuchtet. Im Anschluss wollen wir in fünf Workshops diverse Themenbereiche bearbeiten.

Workshop 1: Wer ist aktiv auf dem Wohnungsmarkt? Investoren und Spekulanten.

Workshop 2: Mieter*innenproteste und Möglichkeiten des Widerstehens. Rechtliche und tatsächliche Möglichkeiten

Workshop 3: Was treibt eigentlich die Preise für Grundstücke und Mieten so stark nach oben? Eine Gegenerzählung

Workshop 4: Wem gehört der Stadtteil? – Investorengetriebene Stadtteilentwicklung und was dagegen tun

Workshop 5: Kreativ, ungehorsam und wirksam – auf der Straße für eine Stadt für alle!

Workshop 1: Wer ist aktiv auf dem Wohnungsmarkt?

– Investoren und Spekulanten –

Stolz verkündete OB Geisel anlässlich der Internationalen Immobilienmesse MIPIM in Cannes, dass 65% aller Immobilieninvestitionen in Düsseldorf von ausländischen Investoren getätigt werden. Was sind das für Investoren? Das bayrische Kriminalamt hat festgestellt, dass ca. 6 Mrd. Euro Schwarzgeld der italienischen Maffia auf dem deutschen Immobilienmarkt gewaschen werden. Das lohnt sich natürlich insbesondere in Städten wie Düsseldorf, wo es keine Satzungen oder wie in Münster eine wirkungslose Satzung gegen Immobilienspekulationen gibt. Düsseldorf befindet sich zunehmend im Griff der internationalen Immobilienheuschrecken. Es geht also zunehmend um die Produktion von Geld und nicht um die Schaffung von Wohnraum.

Workshop 2: Mieter*innenproteste und Möglichkeiten des Widerstehens. Rechtliche und tatsächliche Möglichkeiten

Ihre Wohnung wurde verkauft? Die Miete erhöht? Der neue Eigentümer verbirgt sich hinter einer gesichtslosen Firma? Die meisten Mieter*innen denken sofort an juristische Unterstützung und wollen sich so gegen ihren Vermieter wehren. Doch welche Möglichkeiten über diesen individuellen Widerstand hinaus gibt es? Wie können sich Bewohner*innen zusammen tun und gemeinsam Widerstand leisten? Gemeinsam wollen wir Strategien überlegen, wie man sich zusammen gegen die Verdrängung aus der eigenen Wohnung wehren kann.

Workshop 3: Was treibt eigentlich die Preise für Grundstücke und Mieten so stark nach oben? Was lässt sich dagegen tun? Welche Argumente lassen sich gegen die herrschende Meinung vorbringen? Was ist unsere „Gegenerzählung“?

Warum sind Immobilienpreise und Mieten in den letzten zehn Jahren so dramatisch gestiegen? Wohnraum sei knapp, weil immer mehr Menschen in die attraktiven Großstädte ziehen wollen, sagen Immobilienwirtschaft und ihre politische Lobby. Steigende Nachfrage bei knappem Angebot führe zu steigenden Preisen, das sei halt Marktwirtschaft. Die Lösung: Mehr und schneller bauen. Wenn es mehr Wohnungen gibt, würden auch die Mietpreise wieder fallen. Bisher ist das nicht der Fall. Denn ein wichtiger Preistreiber auf dem Immobilienmarkt sind Investoren, die seit der Finanzkrise von 2008 ihr Kapital verstärkt in „Betongold“ anlegen und auf steigende Preise spekulieren. Und solange spekulative Investitionen die Preise für Grundstücke und Mieten immer weiter in die Höhe treiben, bleiben preiswertes Bauen und bezahlbare Mieten eine Illusion. Es kommt also darauf an, das Spekulieren mit Immobilien unattraktiver zu machen. Wie das geschehen könnte und was konkrete Forderungen auch an die Stadt Düsseldorf sein müssten, soll in dem Workshop diskutiert und erarbeitet werden.

Workshop 4: Investorenprojekte und Stadtteilentwicklung

Wem gehört der Stadtteil? – Investorengetriebene Wohn- und Stadtteilentwicklung und was dagegen tun
Die Wohnungs- und Stadtteilentwicklung in unserer Stadt wird stadtteilspezifisch zunehmend von gewinnorientierten Investoren und Investmentgesellschaften geprägt – mit negativen Folgen u. a. für die Mieten/den Mietspiegel, das Milieu, den Verkehr im Stadtteil.
In einem kurzen Einstieg sollen (an einem Beispiel) die Entwicklungstendenzen dargestellt werden und, was sich dagegen tun lässt (mögliche Forderungen, Handlungsansätze, Aktionsideen).
Im Mittelpunkt der daran anschließenden Diskussion im Workshop sollen die möglichen Forderungen und die Konkretisierung von Handlungsansätzen/Aktionsideen stehen.

Workshop 5: Kreativ, ungehorsam und wirksam – auf der Straße für eine Stadt für alle!

Von der Unterschriftensammlung über Straßentheater bis zur Hausbesetzung – mit vielfältigen Aktionsformen hat die Bewegung für bezahlbaren Wohnraum kleine und große Erfolge in Düsseldorf erkämpft. Was funktioniert? Was braucht es, um verschiedene Aktionen umzusetzen? Zwei Aktivist*innen geben einen Einblick in die Düsseldorfer Bewegungsgeschichte und laden zum Austausch ein.

(H)ausverkauft Düsseldorf – Bündnis startet Kampagne gegen überhöhte Mieten

Lange haben wir nichts mehr von uns hören lassen. Aber angesichts der sich immer weiter verschärfenden Situation auf dem Wohnungsmarkt planen wir wieder aktiv zu werden. Ein Thema, dass uns auf den Nägeln brennt, ist der Aufkauf von Häusern durch undurchsichtige Firmenkonglomerate. Die Folge sind oft steigende Mieten aufgrund von Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten und damit die Verdrängung der Bewohnerinnen und Bewohner, die sich die teure Miete nicht mehr leisten können. Oder die Wohnungen werden direkt in teure Eigentumswohnungen umgewandelt.

Dazu werden wir unter dem Hashtag #_H_ausverkauft Düsseldorf eine Kampagne starten. Auf dem ersten Planungstreffen waren über 40 Menschen aus verschiedenen Initiativen, Vereinen und Parteien.

Wir lassen von uns hören! Achtet auf weitere Ankündigungen. Stoppen wir den Mietenwahnsinn! Wohnen ist ein Menschenrecht – Kein Haus den Spekulanten!

Welche Farbe hat das Wohnen? Was hat sich getan auf dem Düsseldorfer Wohnungsmarkt? Was muss getan werden?

Das Düsseldorfer Handlungskonzept Wohnen stand Anfang April im Rat auf dem Prüfstand. Bei den Bürgerinnen und Bürgern in der Stadt gibt es schon lange und vermehrt die Frage nach einer Verbesserung für den Wohnungsmarkt. Aber was hat sich getan seit den Stadtratswahlen und welche Ansätze wurden umgesetzt? Was muss dringend getan werden?

Düsseldorf – lebenswert für alle ?!

Am Do, 3.9. beteiltigt sich das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum an der Diskussionsveranstaltung mit OB Thomas Geisel „Düsseldorf  – lebenswert für alle ?! – Ein Jahr neue Stadtregierung»

Im letzten Herbst hat das Bündnis „Umfairteilen“ an zentralen Bereichen deutlich gemacht, was in Düsseldorf für alle Bürger/innen gebraucht wird, fehlt und wieviel dies absehbar kosten wird. Es wurde aufgezeigt, dass auch Düsseldorf zusätzliche Einnahmen braucht und woher diese Mittel kommen können. Wie ist der Stand nach einem Jahr neuer Stadtregierung?

19.00 Uhr – Ende: ca. 21.00 Uhr
Ort: Bürgersaal Bilk

Veranstaltungsflyer

 

 

 

Protestaktion – Mieter und Nachbarn der Deutschen Annington begrüßen ihre Aktionäre

Anlässlich der Jahreshauptversammlung der Deutschen Annington / Vonovia veranstalteten das Mieterforum Ruhr und das Bündnis bezahlbarer Wohnraum Düsseldorf vor Ort am heutigen Morgen eine Protestkundgebung vor dem Van der Valk Airporthotel in Düsseldorf.

Ein Auszug aus der Pressemitteilung von Knut Unger (Mieterforum Ruhr) vom 29.04.2015:

Mieterforum Ruhr fordert Maßnahmen zur Absicherung von Mietern und Wohnungen gegen die Risiken der börsennotierten Wohnungskonzerne

Offiziell feiert die Deutsche Annington die Übernahme der GAGFAH als Riesenchance für eine noch effizientere Wohnungsbewirtschaftung, den günstigen Einkauf von Dienstleistungen und für noch bessere Zugänge zu den internationalen Kapitalmärkten. In Wirklichkeit aber gibt es bei der Zusammenführung der beiden Wohnungsriesen auch jede Menge Probleme und Risiken. Die im Mieterforum Ruhr zusammengeschlossenen Mietervereine Bochum, Dortmund, Essen und die Mietergemeinschaft Essen befürchten, dass die möglichen Folgekosten einmal mehr auf MiieterInnen und die öffentliche Hand abgewälzt werden. Aus Anlass der Aktionärsversammlung der Deutschen Annington … fordern sie von der konzernspitze deshalb eine Sicherungsstrategie. Aber auch die staatliche Politik müsse auf die derzeitigen Konzentrationsprozesse in der deutschen Wohnungswirtschaft vorausschauend reagieren. Man dürfe sich nicht von dem rhetorischen Feuerwerk der Konzernspitzen, die auf der derzeitigen Niedrigzinswelle reiten, blenden lassen. …

Hier die Pressenmitteilung: Continue reading «Protestaktion – Mieter und Nachbarn der Deutschen Annington begrüßen ihre Aktionäre»

Hans Liedloff hat eine neue Wohnung gefunden!

Der 89jährige Hans Liedloff, hat eine neue Wohnung gefunden und umgeht so die drohende Zwangsräumung Ende Januar 2015. Sein neues Zuhause ist in der Nähe seiner bisherigen Wohnung, so dass ihm die Umgebung weiterhin vertraut ist und er weiterhin alle Wege, wie z.B. Einkaufen, Arztbesuche etc., alleine bewerkstelligen kann.

Express Artikel

 

Mahnwache für bezahlbaren Wohnraum in Gerresheim

Auf städtischen Grundstücken soll Wohnraum entstehen, den sich alle leisten können.

An der Dreherstraße zwischen Tankstelle und Düssel haben wir ein hierfür gut geeignetes Grundstück. Die Stadt ist Grundstückseigentümerin des derzeit unbebauten Grundstücks Dreherstraße/Magdeburger Str. (eingezäunte Fläche westlich der Tankstelle). Viele von uns werden sich erinnern, dass die Stadt dort das ehemalige Stadtwohnheim hat abreißen lassen. Seitdem ist die Stadt bemüht, das Grundstück teuer an einen Investor zur Schaffung „gehobener Architektur“ zu verkaufen.
Hiergegen hat der Vertreter der Linken in der Bezirksvertretung den Antrag eingebracht, den Verkauf zu stoppen und öffentlich geförderten Wohnungsbau zu errichten. Wir brauchen auch in Gerresheim wieder mehr Wohnungen zu bezahlbaren Mieten.
Wir fordern also die Stadt auf:
■ keinen Ausverkauf städtischer Wohnbaugrundstücke
■ städtische Wohnungen gegen steigende Mieten und gegen Investorenprofite zu Lasten künftiger Mieter

Bündnis für bezahlbaren Wohnraum    *    Die Linke Gerresheim     *     DKP in Gerresheim

Leerstand von Wohnungen melden!

Wir planen eine öffentliche Markierungsaktion von leer stehenden Wohnungen in Düsseldorf. Dabei brauchen wir eure Hilfe. Wenn ihr Wohnungen und Häuser (bitte keine Büroräume) in der Stadt seht, von denen ihr wisst, dass sie schon eine Weile (mind. drei Monate) leer stehen, dann schickt uns bitte eine Mail mit der Adresse und (wenn möglich) einem Foto an: info@bezahlbarer-wohnraum-duesseldorf.de

Hans Liedloff muss seine Wohnung verlassen. Entscheidung des Landgerichts Düsseldorf!

Eine bei der letzten Verhandlung vor dem Landgericht von den Vermietern in Aussicht gestellte außergerichtliche Einigung kam jetzt doch nicht zu Stande. Am Donnerstag, 6.11. 2014 erklärte das Landgericht die Räumungsklage für rechtskräftig. Bis zum 31.1.2015 muss der 89jährige Mann seine Wohnung räumen. Für Hans Liedloff bricht eine Welt zusammen: Er lebt seit 50 Jahren in der Wohnung und kann fast alle Wege, wie z.B. Einkaufen, Arztbesuche etc., alleine bewerkstelligen.

Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum Düsseldorf kündigt Protestaktionen an, sollte es Ende Januar 2015 zu einer Zwangsräumung von Hans Liedloff kommen. Unterstützung kommt auch von  Kalle aus Köln, der im April 2014 zwangsgeräumt wurde und der Initiative «Recht auf Stadt Köln».

 

Express Artikel

WZ Artikel

RP Artikel

Düsseldorf braucht eine neue Sozialpolitik! „Initiativkreis Armut“ und „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ überreichen Forderungskatalog

Die neuen Mehrheitsverhältnisse auf kommunaler Ebene in Düsseldorf gehen mit großer Hoffnung auf Veränderungen in der bisherigen Sozialpolitik einher. Im Zuge der Wahlkampfveranstaltungen wurde das Vorhaben, diesen Politikwechsel durchzusetzen, als eine der dringlichsten Aufgaben der kommenden Ratsmehrheit hervorgehoben. In der Vergangenheit gehörten bspw. die Vertreibung von Wohnungslosen oder das Durchsetzen von Glamourprojekten wie dem Kö-Bogen in unserer Stadt zum praktischen Alltag.

Nun haben beide Zusammenschlüsse die neue Zusammensetzung des Rates zum Anlass genommen, um ihre Ideen und Forderungen für eine bessere Sozialpolitik umzusetzen. „Eine Veränderung im Umgang mit den Ärmsten unserer Stadt ist dringend geboten“, sagt Pater Wolfgang Sieffert OP von der Altstadt Armenküche. „Wir brauchen ein friedliches und respektvolles gesellschaftliches Miteinander, anstatt verschiedene Gruppen gegeneinander auszuspielen“.

Das Forderungspapier zu sozialpolitischen Handlungsbedarfen in Düsseldorf wird vom Initiativkreis Armut und dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf anlässlich der Ratssitzung an die Fraktionen überreicht:

Der Oberbürgermeister Thomas Geisel und VertreterInnen der Ratfraktionen der FDP, SDP und Grünen haben den Forderungskatalog persönlich entgegen genommen. OB Geisel, der den Katalog schon vorab gelesen hatte, meinte dass er ihn als Leitfaden für seine Wohnungs- Obdachlosen- Flüchtlings- und Drogenpolitik nehmen werde.

Protestaktion gegen Zwangsräumung!

89 Jahre altem Mann droht Zwangsräumung! Bündnis für bezahlbaren Wohnraum und „Recht auf Stadt“ Köln unterstützen Berufungsklage von Hans Liedloff

Hans Liedloff lebt seit nun 50 Jahren in seiner Mietwohnung in Düsseldorf-Garath. Doch seit 2008 erschweren ihm Rechtsstreitigkeiten mit seinen Vermietern das Leben. Dem 100 % schwerbehinderten und fast blinden Mann droht nun die Zwangsräumung.

Bereits vor Jahren entbrannte der Rechtsstreit wegen angeblicher Mietrückstände und notwendiger, jedoch nicht durchgeführter Sanierungen. Letztlich wehrte sich Hans Liedloff mit einer Anzeige gegen seine Vermieter. Dies nahmen sie zum Anlass, eine Räumungsklage gegen den hoch betagten Witwer anzustreben. Dieses Verfahren wird nun am kommenden Donnerstag in einer Berufungsklage vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt.

Unterstützung suchte Hans Liedloff nun gemeinsam mit Kalle aus Köln, der im April 2014 zwangsgeräumt wurde, beim Bündnis für bezahlbaren Wohnraum Düsseldorf.

Es ist unfassbar, welchem Stress Hans Liedloff ausgesetzt wird. Eine drohende Zwangsräumung bedeutet eine massive persönliche Belastung“, sagt Kalle Gerigk als Betroffener einer Zwangsräumung. „Gemeinsam mit den erfahrenen Unterstützer_innen aus Köln werden wir nicht zulassen, dass Hans Liedloff seine Wohnung verlieren wird“, ergänzt Julia von Lindern, Sprecherin des Bündnis› für bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf.

Hans Liedloff darf (vorerst) bleiben! Zwangsräumung ausgesetzt! Außergerichtliches Verfahren wird nun doch angestrebt!

Über 40 Menschen protestierten vor dem Landgericht und begleiteteten Hans Liedloff in den Gerichtssaal. Zu Beginn der Verhandlung überraschte der Anwalt der Vermieter die Anwesenden mit einem versöhnlichen Gesprächsangebot: er werde versuchen, seine Mandant_innen von einer außergerichtlichen Einigung zu überzeugen.

Dieses Angebot wurde von Hans Liedloff, seinem Anwalt sowie dem anwesenden Richter sehr begrüßt. Die Frist zur außergerichtlichen Vereinbarung wurde auf den 06.11.14 um 14.00 Uhr terminiert.

Nun bleibt abzuwarten, welche Lösung beide Parteien finden werden. Festzuhalten ist:

Widerstand lohnt sich, Solidarität zahlt sich aus!

Junge Welt Artikel

Express Artikel

Rheinische Post Artikel

NRZ Artikel

Bild Ztg. Artikel

Bericht SAT 1

Stadtteilrundgang durch Oberbilk und Friedrichstadt

Beim Rundgang durch die Stadtteile Oberbilk und Friedrichstadt am Donnerstag, 18.4. beteiligten sich über 70 Menschen. Besucht wurden neue Bauvorhaben und Wohnhäuser, bei denen die Miete extrem gestiegen ist.

Folgende Projekte wurden beim Stadtteilrundgang angelaufen:

Akelius (Flügelstraße): Das (schwedische) Immobilienunternehmen kauft in deutschen Großstädten verstärkt Wohneinheiten in beliebten Lagen. Nach Einbau einer schlichten Küche steigt der Quadratmeterpreis durchschnittlich einfach um 4,- € / m² Kaltmiete.

Ehemaliges Toom-Gelände: der Investor Cap Rate hat Interesse an dem Gelände geäußert. Dort sollen laut Cap Rate Wohnungen für StudentInnen und grundsätzlich im mittelpreisigen Segment entstehen. Aufgrund einer Aktion des Bündnis’ bezahlbarer Wohnraum reagierte der Investor und nahm zwecks gemeinsamer Planung Kontakt zur Bezirksvertretung auf.

Schokoladenfabrik: Tecklenburg Bau bewirbt die neu gebauten Wohnungen als „Ausnahme-Immobilie“. Ausnahmslos unbezahlbar sind auch die Kaufpreise: ab 650.000 € sind Wohnungen zu haben.

Fürstenplatz: der Investor Dornieden Generalbau GmbH baut auf dem ehemaligen ALDI-Gelände Eigentumswohnungen ab einem Kaufpreis von 500.000 € aufwärts und wirbt mit einer Umgebung, die einer italienischen Piazza gleichkommt.

Artikel aus der NRZ